Schule rum -und jetzt? Inspirationen für alle, die auch keinen Plan haben

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Erst einmal möchte ich vorne weg betonen, dass alle Erfahrungen, die ich euch in diesem Artikel schildern werde, ganz und gar auf meiner persönlichen Erfahrung, die ich hier vor Ort gemacht habe, beruhen. Ich habe keine Ahnung, wie die Möglichkeiten in eurer Stadt sind, ich weiß aber mit Sicherheit, dass es Angebote dieser Art nicht nur hier in Erfurt gibt, und es sich daher lohnt, nach ähnlichen Lösungen zu suchen.


Jedenfalls - Schule abgeschlossen. Was jetzt?

Für mich hat sich in den letzten Jahren einiges geändert, und mein ursprünglicher Plan ist quasi in weiteste Ferne gerückt. Ich habe ein Jahr lang zuhause rumgesessen und keine Ahnung gehabt, welche Angebote es hinsichtlich schulischer oder beruflicher Orientierung für junge Menschen wie mich gibt. Im Folgenden also eine kleine Zusammenstellung an Optionen, die sich euch eröffnen können, wenn ihr nach der Schule eure Zeit möglichst sinnvoll und orientierend gestalten wollt.


Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)

Hierbei muss ich ehrlich sagen, dass es von Träger und Region abhängig ist, wie nutzbringend diese Gestaltungsmöglichkeit für euch letztendlich sein mag. Die BvB, in der ich mich aktuell befinde, läuft folgendermaßen ab: man hat einmal die Woche einen Tag (8:00 - 15:00) Schule (man bekommt Allgemeinbildung vermittelt, evaluiert das aktuelle Praktikum und lernt ein bisschen - je nach Träger und Berufsfeld - Grundwissen zu dem Bereich, wie beispielsweise Verkauf, kennen) und befindet sich die anderen vier Wochentage über in einem Praktikum, das man sich selbst zusammen mit dem Träger organisiert. Man kann dabei, je nachdem wie gut und angenommen man sich mit dem Praktikum fühlt, nur auf Probe arbeiten, oder tatsächlich bis Ende der Maßnahme (in der Regel beträgt die Förderdauer maximal 10 Monate) dort bleiben, häufig werden fleißige Praktikanten dann auch als Auszubildende übernommen. Man bekommt von manchen Praktikumsplätzen hier und da ein bisschen Kleingeld zugesteckt, generell bekommt man für den Zeitraum der BvB aber Berufsausbildungsbeihilfe (BAB), die man bei der Arbeitsagentur beantragen muss. In meinem Falle hat das die Berufsbegleiterin der BvB mit mir gemacht.

Die Berufsbegleiterin ist tatsächlich diejenige, die diese Option für mich so wahnsinnig wertvoll gestaltet hat - sie hat mich zu diversen Terminen begleitet und mich in vielerlei Hinsicht unterstützt. Ich kann legitim sagen, dass ich ohne sie nicht an dem Punkt wäre (eigene Wohnung, stabile Finanzen), an dem ich aktuell bin. Ich kann mit ihr auch über private Probleme sprechen und sie nimmt mich auch einfach mal in den Arm, wenn ich es brauche. Ich fühle mich dort wirklich gut aufgehoben, wobei das obvs mehr von den Personen vor Ort, als von der Maßnahme selbst abhängig ist.

Fazit: wenn man seine Zeit nutzen will, um in verschiedene Betriebe reinschnuppern zu können und nebenbei ein bisschen Geld zu verdienen, ist diese Option sicherlich eine Überlegung wert.


Berufsberatung (Jobcenter/Arbeitsagentur)

Durch den Berufsberater bin ich tatsächlich auch überhaupt erst zur BvB gekommen, wobei ich auch hier eben grundlegend davon ausgehen würde, dass der Mann einfach kompetent und freundlich war. Ich habe mich für ein Gespräch bei ihm angemeldet und mit ihm zusammen auch einen Termin für einen berufspsychologischen Test vereinbart, um festzustellen, wo meine Neigungen liegen. Er hat sich viel Zeit für mich genommen und mir einige Möglichkeiten aufgezeigt, außerdem hat er mich mit viel Informationsmaterial ausgestattet.

Fazit: das Angebot ist kostenlos und man bekommt in vielen Fällen Einblick in Möglichkeiten und Karrierewege, die man vorher vielleicht nicht so gekannt hätte. Das ganze dauert vielleicht zwei Stunden und etwas Vorbereitung, lohnt sich also in jedem Falle.


Bundesfreiwilligendienst (BFD) / Freiwilliges soziales Jahr (FsJ)

Ist meiner Meinung nach besonders geeignet, wenn man sich für soziale Berufe interessiert, und feststellen möchte, ob das Berufsfeld passt und ob man den Anforderungen im großen und ganzen gerecht werden kann. Auch hier bekommt man - kann hierbei nur für den BFD sprechen - ein kleines Gehalt, wobei man sich in den allermeisten Fällen auch hier auf eine Vollzeitbeschäftigung einstellen muss. Die allermeisten Betriebe, bei denen ich mich seinerzeit beworben habe, waren zwischenmenschlich absolut top und haben mir auch Schnuppertage angeboten, bevor ich mich endgültig entschieden habe. Weiterhin gibt es beim BFD verschiedene Seminare, an denen man teilnehmen muss, wobei die eher wie Freizeitfahrten gestaltet sind und eine angenehme Abwechslung vom Alltag sind.

Fazit: wenn man gerne hilft und in sozialen Betrieben engagiert sein möchte, ist ein BFD oder FSJ definitiv eine Überlegung wert.


Ich hoffe, ich konnte euch ein paar interessante Anstöße geben. Ich finde es ist einfach wichtig zu sehen, dass man durchaus Auswahl hat, auch ohne direkt eine Ausbildung zu beginnen, und nicht Zeit mit rumgammeln verschwendet. Praxiserfahrungen sind sehr wertvoll.

Kommentare 5

  • Wenn man zu unmotiviert ist zuhause Bewerbungen zu schreiben und man leicht an ein Praktikum bzw. Ausbildung kommen möchte, ist eine BvB echt gut. Zumindest wenn man bisschen Eigeninitiative zeigt, wie bei mir. Und nicht komplett Beratungsresistent ist. Der Unterricht beim Träger erscheint mir im Nachhinein auch nicht ganz verkehrt. So Sachen wie Mathe, EDV und Politik. Falls man sowas draufhat, ists eher langweilig. Guter Artikel, wie ich finde.

  • Ganz netter Artikel, vor allem da er auch Sachen beleuchtet, die nicht komplett obvious sind. Von dem ersten Punkt hab ich literally noch nie etwas gehört haha.


    Prinzipiell hätte ich auch noch die Sachen reingepackt die ziemlich obvious sind (Ausbildung, Studium (Uni, Fachhochschule, Dual), Wehrdienst/Bund(eswehr)), insbesondere bei dem gewählten Titel, einfach um auch zu zeigen, dass neben der Tatsache, dass man sich eig heftig in jeder Richtung informieren (und Fristen einhalten) muss, um wirklich einen richtigen Plan zu entwickeln, eben eine sehr große Schwierigkeit darin besteht, dass es potenziell so erschlagend viele Möglichkeiten gibt.


    Dennoch hübscher, guter, informativer Artikel. ^_^

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  • Finde es cool, dass du diese Angebote mal etwas beleuchtest ^-^ Also, gerade weil ich denke, dass es hier sicherlich auch den einen oder anderen im Forum gibt, der in einer ähnlichen Situation ist oder noch kommen wird wie du und solche Informationen aus erster Hand immer hilfreicher sind als sich durch diese Massen an Informationen, die man sich im Internet holen und trotzdem nicht zwangsläufig richtig einordnen kann, zu wühlen.

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  • ...oder einfach BWL studieren.

    • ... wofür man Abitur braucht, was Real- und Hauptschulabgänger in der Regel nicht haben.

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