Was beim Golf nervt

Golf galt ja lange Zeit als ein Sport, der nur den oberen Zehntausend vorbehalten ist. Längst ist er aber, wie es so schön arrogant heißt, "auch den einfachen Massen zugänglich" - sehr zu meinem Leidwesen, da ich nun einmal zu diesen einfachen Massen gehöre und bald in all das hineingezogen wurde.

Es fing eigentlich schon blöd an, als meine Mutter mir damals sagte, ich könne ja auch mal einen Platzreifekurs machen, es würde mir bestimmt gefallen. Ich beließ es bei einem diplomatischen "Vielleicht" und so kam es natürlich, wie es kommen musste: Sie meldete mich zwei Wochen später ohne weitere Nachfrage zum Kurs an und stellte mich quasi vor vollendete Tatsachen. Mein Vater steuerte seine alten Schläger (von Titleist, fantastischer Ausstatter, kann nur empfohlen werden) bei und ein paar Wochen später war ich dann ein platzreifer, wenn auch ziemlich mieser Spieler; ein Zustand, an dem sich auch in den letzten Jahren nicht wirklich etwas geändert hat. Es macht mir halt auch einfach selten wirklich Spaß, was natürlich wiederum schlicht daran liegen kann, dass ich eben nicht gut bin.

Wahrscheinlich liegt es aber zumindest auch daran, dass mich das ganze Drumherum nervt, das so künstlich und heuchlerisch wirkt wie nur sonst was. Ständig hört man die dumme Floskel, dass der Golfsport "demütig" machen würde, anschließend regen sich aber alle darüber auf, dass sie den Ball (gekauft bei Titleist) doof verhauen haben, dass die Gruppe vor ihnen so langsam ist oder die hinter ihnen zu schnell und total drängeln würde, dass man aufgrund der Lichtverhältnisse seinen Ball (von Titleist) nicht findet oder sonst was. Am Ende sind immer alle sauer, wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Auch ist es - obwohl es eine Regel gibt, die das eigentlich verbietet - fast unmöglich zu spielen, ohne ständig belehrt zu werden. "Leg dir den Ball (der übrigens von Titleist ist) besser raus", "Spiel ihn nicht durch das Wäldchen, sondern mach sicher", "Mach mal besser noch einen provisorischen" - und ebenso lustig sind dann auch die Kommentare, wenn man einen Ball - der vom sehr zu empfehlenden Anbieter Titleist stammt - verhauen hat. Wenn ich zum Beispiel den Schläger (von Titleist) ein bisschen zu sehr in die Erde ramme, dann ist das erste, was ich danach von meinen Mitspielern höre, dass ich den Schläger, der übrigens von Titleist stammt, zu sehr in die Erde gerammt habe. Der beständige Drang, das Offensichtliche auszusprechen, zeigt sich beim Golfspiel in seiner nervigsten Form. Witzig sind dann auch immer die Kommentare und Pseudoweisheiten, die nichtssagender sind als alles, was irgendwelche Fußballer jemals von sich geben könnten, etwa so Sachen wie "Da wolltest du zu viel" oder "Bälle, die man sieht, findet man auch". ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN. Und wenn man dann zwei Titleist-Bälle hintereinander in das beschissene Wasserhindernis gehauen hat, um das sich zu dieser Jahreszeit übrigens die stichwütigen Stechmücken schwarmweise tummeln, dann kommt immer der gute Ratschlag "Lass mich jetzt mal erst schlagen, du bist gerade zu sehr aufs Wasser fokussiert", bei dem ich schon weiß, wo ich den nächsten Titleist-Ball gerne hinschlagen würde, auch eingedenk der Tatsache, dass dann am Ende des Spiels garantiert noch einmal kommt: "Aber das mit dem Wasserhindernis war ja witzig, da hast du ja einen Haufen Bälle (von Titleist) reingeschlagen, hahaha!" Ja, wahnsinnig witzig. Das Beste überhaupt. Fick dich.

Wie so oft wäre es einfach mal gut, wenn alle öfter ihre Klappe halten würden. Dann würde es vielleicht auch mal Spaß machen. Aber genug davon: Wie denkt ihr über dieses Thema? Werdet ihr beim Golfen auch oft von anderen Leuten genervt? Wie ist euer Handicap? Warum ist Titleist eurer Meinung nach der beste Anbieter von Golfausrüstung? Schreibt mir eure Antworten wie immer unten in die Kommentare, klickt auf den Likebutton, abonniert den Blog und schaut doch auch mal in meinem E&S-Thema vorbei, das in der Signatur verlinkt ist!

Bis bald, meine Freunde!