Und wir singen im Atomschutzbunker

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

Ich habe diese Woche seit Donnerstag spontan frei bekommen. Eine erste Auswirkung des Coronavirus, die mich direkt betrifft. Wie einige vielleicht wissen, arbeite ich als Veranstaltungstechniker in einem recht großen Hotel. Leider fallen derzeit massig Messen und Großveranstaltungen aus (oder werden verschoben), wodurch bei uns ebenfalls sehr viel Geschäft verloren geht. Seit Ende letzter Woche trudeln bei uns täglich Stornierungen ein - die Stimmung im Büro ist eine Mischung aus Galgenhumor und Resignation.


Heute morgen hat mich mein Abteilungsleiter angerufen und mir erzählt, dass es gestern eine außerordentliche Mitarbeiterversammlung gab in der Zahlen und kommende Maßnahmen präsentiert wurden. Die gute Nachricht vorweg: Es soll keine Kündigungen geben. Stattdessen wird man sämtliche Mitarbeiter auf Kurzarbeit umstellen.

Das bedeutet im Klartext, dass unsere Arbeitszeit und somit unser Lohn um einen gewissen Prozentsatz reduziert werden. Der dadurch entstehende Verdienstausfall wird dann zu 60% von der Arbeitslosenversicherung getragen, wir erhalten Kurzarbeitergeld. Nicht unbedingt die Info, mit der man den Tag beginnen möchte.


Wie hoch die Senkung tatsächlich sein wird, ist derzeit Gegenstand der Diskussionen zwischen Abteilungsleitern, Geschäftsleitung und Betriebsrat. Spätestens Montag werden wir hier wohl eine Einigung erhalten.

Gesprochen wird derzeit von Reduzierungen auf optimistische 80% bis pessimistische 50%.

Ein kleiner Lichtblick in der ganzen Sache ist, dass Auszubildende von dieser Maßnahme nicht betroffen sein werden. Auch wenn meine Ausbildung schon ein paar Jahre zurückliegt, weiß ich noch, wie sehr man selbst im dritten Lehrjahr noch auf jeden Cent Gehalt angewiesen ist, daher freut mich dieser Umstand sehr. Hier sieht der Gesetzgeber strenge Richtlinien vor, durch die eine Ausbildung in Kurzarbeit erst das allerletzte Mittel sein kann.


Nun denn, was bedeutet das für mich? Ich bin im Oktober aus meiner WG ausgezogen und wohne seitdem in einer größeren und natürlich auch teureren Wohnung. Zu den gestiegenen Mietkosten kommen noch so Sachen wie Internet, Gas und Strom, die man sich früher unter den Mitbewohnern geteilt hat. Eigentlich kein guter Zeitpunkt, für Lohnsenkungen, aber den gibt es wohl sowieso nicht.

Andererseits bin ich gerade heilfroh, ein Jobangebot, dass ich Anfang des Jahres erhalten habe, ausgeschlagen zu haben. Hier wäre es in einen deutlich kleineren Betrieb gegangen, der von den aktuellen Ausfällen durch das Virus ganz genauso betroffen sein wird. Hätte ich dort angefangen, würde ich jetzt vermutlich meine Kündigung in der Hand halten.

Ich habe meine Zahlen mal in einen Nettolohnrechner für Kurzarbeitergeld eingegeben und es sieht so aus, dass ich selbst bei einer Sekung auf 50% noch halbwegs gut über die Runden kommen würde - das sind alles in allem dann doch recht gute Neuigkeiten. An dieser Stelle ein großes Dank an unser Sozialsystem. ♥


Wie sich die Sache auf lange Sicht entwickeln wird, kann im Moment wohl nur der Wind sagen. Wir gehen derzeit davon aus, dass der Zustand bis spätestens August anhalten wird und wir im September wieder voll beschäftigt einsteigen werden. Mit Glück auch schon früher.

Es ist irgendwie erschreckend, wenn ein Job und eine Branche, die man die ganze Zeit als so sicher angesehen hat, plötzlich ins Wanken geraten und es ist jetzt schon absehbar, dass durch dieses Virus Existenzen von ganzen Firmen vernichtet werden. Insofern kann ich für mich sagen: Dodged the bullet.


Wer sich ein bisschen weiter damit beschäftigen möchte, was das Coronavirus mit der Veranstaltungsbranche macht, der kann sich hier mal einlesen. Allbuyone ist ein Zulieferer für Verbrauchsmaterial und Equipment bei Events und stellt in einem Infoportal gerade sehr schön Meldungen zu diesem Thema zusammen.



Bleibt gesund und liebe Grüße,

Frechdachs

Kommentare 3