Thrawnis Notizen vom Mai 2020

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Wie ich letztens irgendwann irgendwo mal gelesen habe, ist die Ansteckungsgefahr für Corona in Flüchtlingsheimen ähnlich groß wie auf Kreuzfahrtschiffen. Ich möchte, dass man sich diesen Vergleich durch den Kopf gehen lässt und einfach mal darüber nachdenkt, was er und die Tatsache, dass man ihn überhaupt trifft, alles über die Falschheit der Welt aussagen.


Idee für eine Fernsehserie: Eine fiktive Welt, in der sich jedes Mal, wenn ein Mensch einen anderen ermordet, für ihn ein Weg auftut. Also angenommen, ein Pärchen geht spazieren am Rand einer Schlucht und möchte gerne da rüber, dann muss nur ein Teil des Pärchens den anderen runterschmeißen und schon spannt sich eine Brücke auf. Titel der Serie: „How to Get A Way with Murder“.


Letztens im Vorbeigehen an einem Café einen Konversationsfetzen mitgehört, bei dem eine Person die andere fragte, ob mit Corona infizierte Altersheimbewohner anfällig für IS-Ideologie sein könnten. Obwohl ich absolut nicht verstehe, wie man auf so einen Scheiß kommt, tauchte in meinem Geist gleich die Bild-Schlagzeile auf: „DREIUNDFÜNFZIG TOTE: ISLAMISTISCHE CORONA-OMA RAST MIT LKW IN KRANKENHAUS!“


In den letzten Tagen wurde auf das wiederaufgebaute Berliner Stadtschloss ein Kreuz gesetzt, zugleich wird das Gebäude von einem zusammengesetzten Bibelzitat geziert, das effektiv aussagt, dass sich alle dem Christentum unterwerfen sollen. Es war bereits von Friedrich Wilhelm IV. als Zeichen des Sieges über die Revolutionäre und zum Zwecke der gedanklichen Verschränkung staatlicher mit geistlicher Herrschaft auf das Vorgängerschloss gekritzelt worden. Damit ergibt sich nun folgende Situation: Auf ein aus öffentlichen Mitteln finanziertes Bauwerk wird ein spezifisch christliches Symbol mitsamt passendem Zitat gesetzt, das auch noch antidemokratischen Ursprung hat, Religionsvielfalt Fehlanzeige. Außerdem werden in dem Gebäude selbst zahlreiche während der Zeit des Kolonialismus geraubte Kunstwerke ausgestellt, sodass sich letztlich ein herrliches Gesamtbild des deutsch-christlichen Kolonialismus ergibt. Was ist nur los mit diesem Land, dass es ein so gestörtes Verhältnis zur eigenen Geschichte hat? Und dafür hat man den Palast der Republik plattgemacht? Aus vollkommener Geschichtsvergessenheit heraus die Spuren der DDR getilgt? FÜR DAS???


Bin durch einen Park spaziert und habe mich schließlich hingesetzt, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt. Dabei wunderte ich mich darüber, dass das sonst keiner tat – niemand hatte sich an oder auch nur unter einen Baum gesetzt, obwohl es ziemlich warm war und man da doch sicher den Schatten hätte genießen wollen. Dann allerdings beobachtete ich, wie gerade ein Hund an einen anderen Baum pinkelte, und plötzlich wurde mir alles klar.


Ständig beschweren sich meine fahrradfahrenden Verwandten darüber, wenn sie in der Sommerhitze einen Hügel hinaufmüssen. Ich sehe das ein wenig anders: Da die Erde eine Kugel ist, geht es mit der richtigen Perspektive eigentlich immer nur bergab, wenn man sich auf ihr entlangbewegt, und somit ist man in der Summe immer fein raus.


Ich wurde darauf hingewiesen, dass ein befreundeter Arzt ein wenig wie Peter Lustig aussieht. Seitdem habe ich immer das Bild im Kopf, wie er am Bett eines nie wieder erwachenden Komapatienten steht und den Angehörigen sagt: „So, jetzt aber abschalten! Da kommt nichts mehr, wirklich! Los, abschalten!“


Es mag spießig erscheinen, aber wenn ich den Deckel von der Margarine abmache, dann will ich auch nur Margarine sehen. Was ich nicht sehen will, sind Spuren von Honig, Marmelade, Nougatcreme und Erdnussbutter sowie Krümel von drei verschiedenen Brötchen, nur weil irgendjemand mal wieder zu dämlich war, das eigene Messer vernünftig abzuwischen.


Heute einen Text über Ontologie durchgearbeitet, was mich insgesamt vier Stunden und drei Kopfschmerztabletten gekostet hat. Als mir meine Mitbewohnerin dann später am Abend einen Wein anbot, auf dessen gläsernem Behältnis „Leichtigkeit des Seins“ stand, hatte ich das Gefühl, der Weltgeist wolle mich verarschen.


Wenn man sein angeschlagenes Vertrauen in das Gesundheitssystem nicht völlig begraben will, dann sollte man niemals mit Ärzt*innen reden. Sie werden einem nämlich immer erzählen, dass besagtes System nur aus dummen Pfeifen besteht: Die Ärztekammer, die Krankenkassen, ihre Vorgesetzten, ihre Kolleg*innen und natürlich auch ihre Patient*innen – alles Schwachköpfe.

Für mich ist es bereits zu spät, was das angeht, aber ihr seid noch jung. Rettet eure Illusionen, eure Träume, eure Luftschlösser.

Kommentare 3

  • Zitat

    Es mag spießig erscheinen, aber wenn ich den Deckel von der Margarine abmache, dann will ich auch nur Margarine sehen. Was ich nicht sehen will, sind Spuren von Honig, Marmelade, Nougatcreme und Erdnussbutter sowie Krümel von drei verschiedenen Brötchen, nur weil irgendjemand mal wieder zu dämlich war, das eigene Messer vernünftig abzuwischen.

    Stimme zu. Ich fordere aber ein separates Entnahmemesser pro Gefäß.

    Alte Bedankung 2