Fünf weitere Weihnachtsfilme

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Der zweite Teil ist relativ spät dran im Vergleich zum ersten (erster Teil), aber das liegt daran, dass ich die Filme in dieser Liste (fast) alle noch einmal gucken wollte, bevor ich über sie schreibe. Und deshalb ist jetzt schon ein Tag vor Heiligabend, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, schneller zu sein. Auf jeden Fall kommt jetzt aber eine Auflistung von fünf Weihnachtsfilmen. Im Gegensatz zum letzten Jahr kann ich aber nicht wirklich sagen, nach welchen Kriterien ich sie ausgewählt habe. Es sind einfach diese fünf, die ich dieses Jahr vorstellen möchte. Und nächstes Jahr kommen sicherlich weitere, weil es einfach zu viele Weihnachtsfilme gibt. Und diese Einleitung wird wohl tatsächlich immer bleiben.


Liebe braucht keine Ferien

Ich schätze, es ist ein recht bekannter Film, mit dem ich anfange. Zumindest hat er Starbesetzung: Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law und Jack Black spielen mit. Es geht um zwei Frauen, die beide von der Liebe enttäuscht wurden und deshalb kurzfristig beschließen, über Weihnachten die Häuser zu tauschen. Die von ihrem Freund betrogene Amerikanerin Amanda zieht in ein Cottage in einem Vorort von London, während die unglücklich verliebte Iris in Amandas Luxusvilla in L.A. einzieht. Amanda läuft in England Iris' Bruder Graham über den Weg (oder er ihr) und scheint sich erstmals wirklich zu öffnen. Iris lernt ihren Nachbarn, einen alten und erfolgreichen Hollywoodautoren kennen und hilft ihm zu mehr Selbstvertrauen und erhält zusätzlich ebenfalls eine kleine Liebesgeschichte mit dem Komponisten Miles.

Amandas Geschichte gefällt mir grundsätzlich besser als die von Iris - mag sein, dass da die Romantikerin in mir herauskommt, aber Amanda und Graham haben einfach eine wirklich süße Liebesgeschichte. Iris und Miles finde ich hingegen irgendwie überflüssig. Ich finde es gut, dass Iris es schafft, so über ihren alten Schwarm hinweg zu kommen, aber die Liebesgeschichte ist für mich noch nicht mal etwas Halbes. Meiner Meinung nach hätten sie sich auf Iris Beziehung zu dem Autoren Arthur beschränken sollen. Die gibt für mich ein schönes Gegengewicht zur Liebesgeschichte in England ab und wenn Miles nicht wäre, würde es auch zeigen, dass man sich nicht immer sofort wieder verlieben muss.

Ich finde, dies ist ein angenehmer Film, nett zu gucken, aber gleichzeitig auch nicht so sehr etwas Besonderes. Vor allem aber kommt Weihnachten in diesem Film viel zu kurz, weshalb es mir fast seltsam vorkommt, ihn unter den Weihnachtsfilmen aufzuführen. Ich habe das Gefühl, er brauchte nur irgendwelche Ferien, um zu funktionieren, und es wurde sich halt einfach für Weihnachten entschieden, ohne irgendetwas damit zu machen. Das finde ich äußerst schade. Vielleicht hätte es dem Film gut getan, wenn Weihnachten mehr als ein kurz erwähnter Tag gewesen wäre. Ich habe vor einigen Jahren mal eine Version gesehen, in der zwei Männer die Häuser tauschen. Da war Weihnachten prominenter. Gleichzeitig hat aber die eine Frau gemeint, ihr Lieblingslied sei "Stille Nacht" - und es macht mich bis heute noch wahnsinnig, dass der Typ dann "Silent Night" gesungen hat und niemand sich die Mühe machte, das zu übersetzen oder zumindest dann die Aussage anzugleichen. Und das obwohl ich schon längst vergessen habe, wie der Film überhaupt hieß. Na ja, aber wer eine seichte Liebesgeschichte gucken will, für den sind beide Filme zu empfehlen (glaube ich - der zweite ist halt echt ewig her).


Die Muppets-Weihnachtsgeschichte

Ich glaube, dies ist meine Lieblingsversion von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte, in der der alte Geizhals Ebenezer Scrooge in der Nacht vor Weihnachten von drei (eigentlich vier bzw. in diesem Falle sogar fünf) Geistern besucht wird, die ihm verschiedene Weihnachtsfeste zeigen und schließlich sein Herz für dieses Fest und seine Mitmenschen erwärmen. Die Handlung sollte grundsätzlich bekannt sein.

Ich habe das Gefühl, dieser Film ist das Äquivalent zu Drake und Josh auf der letzten Liste, denn auch hier muss ich sagen, dass ich kein Fan der Muppets bin. Ich hab inzwischen noch den Film mit Jason Segel sowie eine Folge der Muppet-Show gesehen und das wars auch schon. Ich gehöre zu den Menschen, die Kermit eigentlich nur aus der Sesamstraße kennen. Und trotzdem liebe ich diesen Film. Ich muss gestehen, ich kenne nicht so viele Verfilmungen dieses Weihnachtsklassikers, aber dieser hat es mir irgendwie dennoch besonders angetan. So sehr sogar, dass ich jetzt gerade, wo ich das Buch lese, mir die Familie Cratchit schwerlich als Menschen vorstellen kann (sie werden im Film von Kermit und Piggy mit ihren Kindern gespielt) und auch sonst hauptsächlich die Gesichter aus dem Film im Kopf habe. Und ich kann ehrlich nicht sagen, woran es liegt, dass ausgerechnet dieser Film mich so sehr abgeholt hat, weil ich der Meinung bin, dass ich ihn schon mochte, bevor ich ihn einmal mit meiner Familie an Heiligabend geguckt habe. Gleichzeitig: Wenn ein Film "heißen Obstsaft" auf "frohe Botschaft" reimt, dann ist das so verrückt, dass es schon wieder genial ist, und er kann gar nicht schlecht sein.


The Christmas Chronicles

Diesen Netflix-Film habe ich letztes Jahr um die Zeit gesehen, als ich die erste Liste geschrieben habe und wusste, er musste auf die diesjährige rauf. Es geht um zwei Geschwister Teddy und Kate, welche im vergangenen Jahr ihren Vater verloren haben und nun an Heiligabend alleine sind, weil ihre Mutter zur Nachtschicht ins Krankenhaus muss. Obwohl die beiden sich in letzter Zeit schlechter verstehen, entwickeln sie einen gemeinsamen Plan: Sie wollen ein Video vom Weihnachtsmann machen. Dabei gelangen sie in seinen Schlitten und verursachen ein ganz schönes Chaos - der Schiltten stürzt ab, die Rentiere verschwinden und Santa verliert seine magische Mütze. Damit Weihnachten nicht für immer verloren ist, beschießen Kate und Teddy, Santa Claus bei seiner Mission zu unterstützen - was vor allem dann wichtig wird, als der Weihnachtsmann verhaftet wird und die Elfen zur Verstärkung geholt werden müssen.

Ich muss gestehen, als ich den Film dieses Jahr ein zweites Mal gesehen habe, wusste ich nicht mehr so genau, warum ich diesen Film unbedingt auf die Liste packen wollte. Aber er kommt so oder so drauf. Ich gehe davon aus, dass mich vor allem die Beziehung der Geschwister fasziniert hat. Wenn ich so überlege, was für Weihnachtsfilme ich dieses Jahr gesehen habe, dann kommt diese Beziehung meist zu kurz - selbst bei den Filmen mit Kindern in der Hauptrolle. Es ist schön, diese beiden zu sehen, wie sie sich zanken, aber auch wieder vertragen und am Ende des Tages einfach nur das beste für den jeweils anderen wollen. Der Weihnachtsmann wird währenddessen ein bisschen "cooler" gemacht (ich weiß nicht, wie ich das richtig ausdrücken soll) und sein Vorgehen etwas modernisiert. Besonders interessant fand ich es dabei, sein Zuhause zu sehen, auch wenn ich nicht verstehen kann, wie Kate da so lange unbemerkt herumlaufen kann. Vielleicht ist es darum ein wenig schade, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, den zweiten Teil zu gucken, der offensichtlich zum Großteil am Nordpol spielt. Gleichzeitig habe ich aber auch ein bisschen Angst davor - bei zweiten Teilen weiß man ja nie.

Es gibt ein paar Stellen in dem Film, die sich für mich irgendwie nicht ganz richtig anfühlten, aber es ist trotzdem ein schöner Film - gerade um die familiären Beziehungen, um die es an Weihnachten besonders gehen sollte.


Anabelle und die fliegenden Rentiere

An Heiligabend wird das kleine Kälbchen Anabelle geboren, wie ein besonderes Weihnachtsgeschenk. Der Enkel des Farmers, Billy, freundet sich sofort mit ihr an und sie sind unzertrennlich. Nur in den Stall geht Billy nicht, denn als dieser brannte, hat Billy seine Eltern verloren - seitdem spricht er kein Wort mehr. Anabelle hingegen kann sprechen - wenn auch nur an Weihnachten. Denn das ist das Geschenk, das der Weihnachtsmann allen Tieren macht. Anabelles größter Traum ist es jedoch, eines von den fliegenden Rentieren zu sein.

Diesen Film habe ich seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Und zwar mit voller Absicht. Denn ich liebe ihn, aber nur im Erinnern, nicht im Gucken. Das ist total komisch, aber als ich ihn vor ein paar Jahren gesehen hatte, fiel mir auf, dass er mir gar nicht so gefällt, wenn ich ihn gucke. Aber ich erinnere mich sehr gerne an ihn. Ich liebe Anabelle und ihre Beziehung zu Billy und was sie alles für ihn tut. Es ist wirklich super niedlich. Aber aus irgendeinem Grund kommt dieses Gefühl mehr, wenn ich an den Film zurückdenke. Ich kann jetzt nicht sagen, ob er irgendwie schlecht ist. Er ist durchaus schön anzusehen - die Zeichner haben gute Arbeit geleistet - aber das gute Gefühl vermittelt er mir erst im Nachhinein. Deshalb bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob ich diesen Film irgendwem empfehlen sollte, aber er gehört absolut auf diese Liste, weil ich ihn trotz allem liebe. Ich weiß nicht, wie viel Nostalgie mitspielt - nach allem, was ich gerade geschrieben habe, sicherlich eine Menge - aber dennoch, er hat einfach einen Platz in meinem Herzen. Punkt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.


Das Wunder von Manhatten

Auf Wunsch einer einzelnen Dame ist dies der letzte Film auf dieser Liste. Und da beide Varianten, die von 1947 und die von 1994, auf Disney+ sind und in dem Kommentar nicht klar gesagt wurde, welche Variante sie vermisste, habe ich beide gesehen und kann sie nun beide vorstellen.

In beiden Filmen geht es um Susan und ihre Mutter Doris, welche (aufgrund von Trunkenheit ihres Schauspielers) einen neuen Weihnachtsmann von der Straße weg engagiert. Dieser behauptet jedoch von sich, der echte Weihnachtsmann zu sein. Dass das nicht sein kann, weiß Susan aber genau, denn ihre Mutter hat ihr schon lange die Wahrheit erzählt. Doch unser Weihnachtsmann versucht alles, um die beiden wieder zum Glauben zu bewegen. Durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse landet der Weihnachtsmann, welcher bei allen Kindern sehr beliebt ist und dem Kaufhaus, in dem er und Doris arbeiten viel gebracht hat, in der Psychiatrie. Doris Freund, ein Anwalt, versucht nun, den Weihnachtsmann vor Gericht zu vertreten und eine Einweisung zu verhindern.

Diese Grundstruktur ist in beiden Filmen gleich, während sie sich in den Details unterscheiden. Der neuere Film ist dabei etwa eine halbe Stunde länger und führt die Liebesgeschichte zwischen Doris und dem Anwalt (welcher in dieser Variante Bryan heißt) weiter aus. Und ich verstehe, warum sie es gemacht haben, denn sie kommt im 1947-Film tatsächlich etwas zu kurz. Dennoch - wenn ich mich entscheiden müsste - würde ich den alten Film nehmen. Aus meiner Sicht hat er irgendwie mehr Charme. Ich glaube dem Kind in seiner feinen Art ihr erwachsenes Verhalten eher und der Grund, warum der Weihnachtsmann eingewiesen werden soll, ist irgendwie auch ... kann man sympathischer sagen? Nun, er wird wütend, weil ein Psychologe einem Jungen erzählt, dieser hätte Komplexe, weil er sich gerne als Weihnachtsmann verkleide, um den Kindern eine Freude zu machen. In der neuen Version wird der Weihnachtsmann absichtlich durch die Konkurrenz des Kaufhauses provoziert. Da die Präferenz hauptsächlich auf der Gefühlsebene ansetzt, kann ich das leider nicht weiter ausführen. Was ich hingegen im neueren Film sehr liebe, ist die Positionierung New Yorks, dass alle Menschen gemeinschaftlich den Weihnachtsmann unterstützen. Auch wenn ich irgendwie das Gefühl bekam, das Gerichtsverfahren nehme in dem neueren Film zu viel Platz ein.

Wie gesagt, insgesamt präferiere ich die alte Version. Auch in der Art und Weise, wie sie mit dem Weihnachtsmann umgegangen sind. Ich habe letztes Jahr einmal den neueren Film gesehen und bin deshalb in den Film hineingegangen in dem Gedanken, dass der Mann tatsächlich der Weihnachtsmann sei. Der 1994-Film lässt zwar auch noch Zweifel, aber irgendwie ist es doch sehr wahrscheinlich. Im Jahr 1947 war das anders. Und das fasziniert mich. Normalerweise positionieren sich Filme und Serien ziemlich eindeutig mit einem Ja oder Nein zu übernatürlichen Dingen. Meist mit Ja durch etwas, was sich nicht anders erklären lasse - ein Geist, der durch die Wand geht, zum Beispiel. Aber das Wunder von Manhatten von 1947 lässt es so ziemlich komplett offen. Ich habe nicht gesehen, dass sich der Film explizit irgendwo positionierte, sondern er überlässt es dem Zuschauer, ob er oder sie glauben möchte oder nicht. Und das begeistert mich irgendwie total. Es ist echter. Weniger fantastisch (im wörtlichen Sinn), aber der Film macht es halt einfach mit so viel Charme. Und ich verstehe langsam wirklich, warum diese einzelne Dame diesen Film in meiner Liste vermisste. (Fröhliche Weihnachten, Cassandra!)


Seelentau