Thrawnis Notizen vom Dezember 2020

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

Ich habe mal einen Test zu meiner politischen Ausrichtung gemacht, und dabei kam raus, dass ich wohl libertärer Sozialist bin. Da ich nicht weiß, was damit gemeint ist, habe ich es gegoogelt, dabei wurde ich auf die Seite "Libertärer Sozialismus" auf Wikipedia verwiesen, die allerdings eine Weiterleitung zum Artikel über antiautoritären Sozialismus ist. Der dritte Satz unter der Überschrift "Geschichte" lautet allerdings so (entscheidende Stelle unterstrichen und fett markiert):

Zitat

Zum Beispiel die Juraföderation, der daraus entspringende Anarcho-Syndikalismus (der vor allem im Spanischen Bürgerkrieg 1936 eine Rolle spielte) bis hin zu Rätekommunismus und libertären Sozialismus sind Richtungen, die zum antiautoritären Sozialismus gezählt werden.

Ich sehe also einen weiteren Link, der mir wohl sagen wird, was denn nun libertärer Sozialismus ist, aber ein Klick darauf führt nur zum Artikel über Anarchismus, und so weiß ich immer noch nicht, was ich bin. Die Moral von der Geschichte ist, dass solche Labels wohl ohnehin überflüssig und beliebig sind, oder alternativ, dass Wikipedia nicht so gut ist, wie man dachte.


Was ich eigentlich nach der US-Wahl interessant fand, waren die Reaktionen der deutschen Politik: Merz und Lindner begriffen die Wahl Bidens sogleich als "Chance" (was auch sonst?), die miesepetrige Kipping musste die Euphorie natürlich gleich mal wieder mit ihrem Verweis auf den nach wie vor starken Rechtspopulismus zunichtemachen und dem fantasielosen Klingbeil fiel lediglich ein zu twittern, dass Demokratie einfach großartig sei.


Was ich das Jahr über gelernt habe: Drogenkonsum ist gar nicht so leicht, wie es im Fernsehen immer aussieht.


Anfang Dezember wollte ich mich als Entfesselungskünstler versuchen, aber es hat nicht geklappt und der Schlüssel für die Handschellen ist mir dabei zwischen die Ritzen im Sofa gerutscht, also musste ich fünf Stunden darauf warten, dass meine Mitbewohnerin wiederkam. Ich meine, ich hätte auch jemanden auf der Straße nach einem Bolzenschneider fragen können, aber das wäre mir dann doch zu peinlich gewesen.


Irgendwann möchte ich mal Werbung für einen Safthersteller machen, einfach, damit ich dem Hersteller sagen kann, dass es mir eine Ehre ist, seine Bekanntschaft und seinen Saft bekannt zu machen. Ein eigentlich viel akkurateres Wortspiel ließe sich auch bei Werbung für einen Pornodarsteller machen, aber auf dieses Niveau werde ich prüder Spießer mich natürlich nicht herabbegeben.


Ich hatte irgendwann im Frühjahr mal ein Gedicht geschrieben, indem ich zwar nicht die Notwendigkeit von Kontaktbeschränkungen etc. hinterfrage, aber die Logik der dahinterstehenden Politik kritisiere und darauf hinweise, dass natürlich die Freiheit auf Dauer nicht darunter leiden darf. Bin eigentlich ganz froh, die Veröffentlichung davon vergessen zu haben, weil es mit den ganzen Pseudo-Querdenker*innenbewegungen mittlerweile halt richtig schlecht gealtert wäre.


Wenn meine Hand doch nur unsichtbar wäre - dann könnte ich damit die Leute in der Marktwirtschaft steuern und sie würde von Christian Lindner angebetet werden. Tier- (Fleischindustrie) und Menschenopfer (Kapitalismus allgemein) würden ihr dargebracht werden.


Eigentlich ist es egal, wie der Staat zu Sterbehilfe steht: Wer sie in Anspruch nehmen will, kann mit der Entscheidung so oder so nicht leben.


Ich wollte eigentlich wieder mit dem Schachspielen anfangen, aber nachdem ich mir ein paar Partieanalysen auf YouTube angesehen habe, habe ich es doch gelassen. Es kommt einfach viel zu oft vor, dass ich mir beim Schauen dieser Videos denke "Oh, das ist aber ein starker Zug!" und di*er Kommentator*in dann direkt danach sagt "Wie man leicht sehen kann, war das ein absolut fürchterlicher Fehler."


Eine mit mir befreundete Pflegerin äußerte den Verdacht, dass der wahre Corona-Bonus vielleicht die Freundschaften seien, die sie mit den Angehörigen der Toten bis jetzt geschlossen habe.


Ich habe die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten gesehen und musste die ganze Zeit daran denken, wie viel besser sie gewesen wäre, wenn der Weihnachtsbaum im Hintergrund durch die an ihm befestigten brennenden Kerzen langsam Feuer gefangen hätte und dann abgebrannt wäre. Nicht nur wäre es überaus komisch gewesen, wenn Steinmeier dann einfach trotz eines drohenden Hausbrandes normal weitergesprochen (bzw. irgendwann normal weitergehustet) hätte, als wäre nichts, sondern es wäre auch eine perfekte Metapher für unsere aktuelle Lage gewesen, quasi die reale Verkörperung des This-is-fine-Memes.


In diesem Sinne wünsche ich eine gute Schlitterpartie in das Jahr 2021! Denkt dran: Es wird sicher besser. Also, vielleicht. Jedenfalls kann es nicht mehr schlimmer werden. Zumindest nicht viel. Okay, nicht allzu viel. Oh mein Gott, wir werden alle ster...


Guten Rutsch!