Emeralds Endzeit-Odyssee IV - Monster

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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4.1 Xenias wunderbare Talentsuche! Eine legendäre Begegnung!

Popsternchen Xenia stand vor dem Wettbewerbs-Haus in Graphitport City. Wie immer nach ihren Vorführungen waren sie und ihr Pokémon, das Altaria Xeblu, umringt von zahllosen Fans. Sie winkte ihnen zu: „Vielen Dank, dass ihr mich so treu unterstützt!“
Die Menge jubelte. Nun zwinkerte Xenia ihren Fans zu: „Ihr alle wisst, was jetzt kommt!“
„Jetzt wählst du jemanden aus!“
Xenia hob in einer dramatischen Geste einen Finger in die Höhe. Sie sah sich kurz in der Menge um und ließ ihn dann niedersausen: „Ich wähle dich!“
Sie zeigte auf eine verlotterte und geknickt aussehende Gestalt, die zufällig in die Menge gestolpert zu sein schien. Xenias Fans schoben die Person sofort nach vorne zu ihr hin. Diese wandte sich an sie: „Hey, du! Du siehst aus, als ob du Aufmunterung brauchst! Wie heißt du?“
Die Person mied den Blickkontakt: „Emerald.“


Sie hatten sich im Wettbewerbshaus in ein leeres Vorbereitungszimmer zurückgezogen. Emerald starrte Xenia an: „Du willst, dass ich was mache?“
„Ich will, dass du an einem Pokémon-Wettbewerb teilnimmst.“
Emerald bleckte die Zähne: „Nö.“

„Die machen Spaß! Und du siehst aus, als ob du Spaß brauchst.“
Emerald senkte den Blick. „Was bringt schon Spaß.“
Xenia stemmte die Hände in die Hüften: „Jetzt hör mir mal zu! Wenn ich sehe, dass jemand Hilfe braucht, dann kann ich nicht einfach danebenstehen! Deswegen habe ich dich ausgewählt!“
Xenia starrte Emerald mit durchdringendem Blick an: „Und ich dulde keine Widerrede!“
Emerald sah kurz zu ihr rüber und deutete dann auf sich selbst und den zerschlissenen Trainingsanzug an sienem Körper: „Ich bin nicht hübsch genug für so was.“
Xenia machte eine wegwerfende Handbewegung: „Alle Menschen sind schön. Wir lassen uns nur irgendwann etwas anderes einreden.“
Sie lächelte: „Wenn du willst, helfe ich dir, deine Schönheit an die Oberfläche zu bringen.“
Emerald wurde ganz starr. Dann nickte sier.


Sie standen bei einer Dusche. Emerald wusch den Schweiß und Schmutz der letzten Wochen ab. An manchen Stellen auch getrocknetes Blut. Das klatschnasse Haar reichte Emerald fast bis zu den Beinen. Xenia hatte Emerald den Rücken zugedreht: „Wenn du deinen Körper gewaschen hast, helfe ich dir mit deinem Haar.“
Emerald schrubbte sich gründlich: „Danke, Xenia.“
„Gerne. Du hast dich lange nicht mehr um dich selbst gekümmert, oder?“
Emerald blieb still und Xenia fuhr fort: „Hast du ein Ziel, das du verfolgst?“
„Ja.“
Xenia bohrte nicht nach. Stattdessen sagte sie: „Du musst auch auf dich schauen. Sonst hältst du nicht bis zum Schluss durch und kannst dein Ziel womöglich nicht erreichen.“
Emeralds Körper war sauber. Sier wickelte sich in ein riesiges Badetuch und winkte Xenia herein. Sie öffnete eine Schampoo-Flasche und ließ die Flüssigkeit auf Emeralds klatschnassen Scheitel tropfen. Mit geübten Bewegungen massierte sie alles in Emeralds wilden Haarschopf ein. Bei den ersten Berührungen zuckte Emerald zusammen, aber dann entspannte sier sich langsam. Xenia bemerkte die schwarzen Haaransätze auf Emeralds Scheitel. Sie kamen nicht von Schmutz. „Deine Nano-Verfärbung ist schwarz. Das gibt es nicht oft.“
Emerald fragte: „Nano-Verfärbung?“
„Das ist ein Phänomen, das oft bei Leuten auftritt, die in die Hoenn-Region kommen. Die Haare nehmen nach einer Weile einen unnatürlichen Farbton an. Meine Haare waren auch nicht immer grün.“
Xenia massierte nun Emeralds Haarspitzen. „Mach dir keine Sorgen. Es wurde außer der Farbveränderung keinerlei Schaden durch die Nano-Teilchen nachgewiesen.“
Emerald nickte. Xenia war fertig und griff nach dem Duschkopf und wusch das Schampoo aus Emeralds Haaren. Danach nahm sie ein weiteres Handtuch und umwickelte die Haare damit. Sie beugte sich zu Emerald herunter: „Und jetzt stellen wir dir ein süßes Outfit zusammen.“



4.2 Die Anfänge! Herzklopfen beim Wettbewerbs-Debüt!


Emerald lugte hinter dem Vorhang hervor. Sier trug ein Outfit, das eine Mischung aus Anzug und Abendkleid war. Sier flüsterte: „Xenia, ich glaube, ich kann das nicht.“
„Warum?“
Emerald schluckte: „Ich kann diese Leute nicht bedrohen oder zusammenschlagen. Aber sie urteilen über mich.“
Xenia drückte Emerald die Schulter: „Diese Leute wollen einfach eine gute Zeit, genau wie du. Geh raus und sei du selbst. Nur eben etwas weniger brutal.“
Emerald nickte. „Weniger brutal, aber ansonsten ich selbst.“
Xenia lächelte: „Ich werde im Publikum sein und dich anfeuern, keine Sorge.“
Emerald lächelte schwach: „Danke.“
„Oh, und vergiss nicht, bei diesem Wettbewerb bekommt der erste Platz ein seltenes Pokémon als Belohnung.“
„Okay, legen wir los.“


Alle Wettbewerbs-Challenger und ihre Pokémon standen im Dunkeln auf der Bühne. Der Ansager legte los: „Willkommen zu unserem heutigen Putzigkeits-Wettbewerb! Wer wird uns am meisten mit Niedlichkeit verzaubern? Finden wir es heraus!“
Der Ansager deutete auf eine Stelle der Bühne. „Als erstes haben wir Mandy und Möwe!“
Ein Licht ging an und eine ältere Frau und ihr Wingull winkten der Menge zu.
„Als zweite nehmen Zaffre und Ziggy teil!“
Eine nobel aussehende Dame und ihr Zigzachs deuteten einen Knicks in Richtung Publikum an.
„Die dritten Teilnehmer sind Boris und Bommlo!“
Ein erwachsener Mann und sein Bummels nickten der Menge entspannt zu. Emerald atmete tief durch und machte sich bereit. „Und als letztes haben wir.... Emerald und Eneco, das Eneco!“
Das Licht ging an und Emerald nahm Eneco auf die Schulter. Dann machter sier eine Pose und begann ganz laut zu schreien: „Eine goldene Mähne!“
Eine weitere Pose: „Augen wie Edelsteine!“
Und zum Schluss grinsten Emerald und Eneco der Menge zu: „Und das manische Grinsen eines wilden Raubtiers!“
Die Menge war erst ganz still, dann brach sie in wildes Gejubel aus.

Nach dem Wettbewerb taumelten Emerald und Eneco zurück in den Vorbereitungsraum. Xenia sprang ihnen entgegen: „Das habt ihr toll gemacht! Die Menge hat euch geliebt!“
Emerald musste sich setzen. „Das... Das war echt spannend.“
Xenia grinste breit: „Ich habe doch gesagt, dass dir das Spaß machen wird.“
Emerald lächelte: „Simmt. Danke, Xenia.“
Xenia drückte Emerald bekräftigend die Schulter. Dann tat sich auf einem Bildschirm im Zimmer was. „Oho, gleich geht es zur Preisverleihung! Raus mit dir auf die Bühne!“

Alle Teilnehmenden standen in einer Reihe. Der Ansager verkündete: „Und der erste Preis des heutigen Wettbewerbs geht an... Emerald und Eneco!“
Die Menge jubelte und Emerald hörte auch Xenias Anfeuerrufe. „Und als Preis gibt es... dieses seltene Cosplayer-Pikachu!“
Die Menge kreischte so richtig los, als ein kleines Pikachu im Laborkittel und mit Brille auf die Bühne stapfte. Es kam vor Emerald zum stehen. Sier beugte sich zum Pokémon herunter: „Okay, Dr. Pika. Du siehst schlau aus.“
Das Pikachu nickte wissend. Emerald zeigte mit einem ausnahmsweise perfekt manükierten Finger auf es: „Du bist ab jetzt das Gehirn der Operation und für die Navigation zuständig. Verstanden?“
Dr. Pika legte den Kopf schief. „Pikaa?“
Emerald nickte: „Jap, du allein.“
Emerald zog eine verknitterte Landkarte aus einer Tasche. „Führ mich nach Malvenfroh City.“

Xenia wartete draußen auf Emerald und Dr. Pika. „Na, das ist doch richtig toll gelaufen!“
Emerald grinste: „Das stimmt! Dieses Pikachu wird mich an mein Ziel führen!“
Dr. Pika nickte weise. Xenia dachte kurz nach. „Ich weiß, wie wir dieses Kapitel deines Lebens nennen: Geschafft! Der erste Sieg! Ein neuer Star am Wettbewerbshimmel!
Emerald starrte Xenia mit offenem Mund an. „Wie hast du es geschafft, das auszusprechen?“
„Was? ?“
„Ja.“
„Keine Ahnung.“



4.3 Unorthodoxe Wanderrouten


„Dr. Pika, auf ein Wort bitte.“
Pikachu sah von der Landkarte auf und Emerald direkt ins Gesicht: „Pika?“
Emerald deutete auf den See, in dessen Mitte die beiden knietief standen. „Wir waten nun seit Tagen durch diesen See.“
Dr. Pika nickte langsam. Emerald fuhr fort: „Ich habe dich eigentlich angeheuert, damit ich mich nicht mehr ständig verlaufe.“
Dr. Pika nickte erneut. Emerald kniff die Augen zusammen: „Sag mal, verstehst du mich eigentlich, oder hat dir nur irgendwer beigebracht, immer zu nicken, wenn man mit dir spricht?“
Dr. Pika nickte zum dritten Mal. Emerald raufte sich die Haare: „Argh! So wird das nichts! Wie zur Hölle komme ich nach Malvenfroh City?“
Da fiel Emeralds Blick auf ein Schild, das denWeg nach Malvenfroh City zeigte. Emerald hörte, wie Dr. Pika kicherte und drehte sich ruckartig um: „Das war nicht dein Verdienst!“


Nachdem sie den langen Weg entlanggegangen waren, kamen die beiden zu einem großen, futuristischen Portal. Darüber stand in großen Lettern 'Fahrradweg nach Malvenfroh City'. Emerald und Dr. Pika gingen hinein. Sie wurden prompt von zwei kräftig gebauten Wachleuten in voller Kampf-Montur herausgeworfen. Einer starrte mit eiskaltem Blick auf sie herunter: „Um den Radweg nach Malvenfroh nutzen zu dürfen, müsst ihr vorher einen Termin ausmachen.“
Emerald erhob sich und klopfte sich den Staub von der Hose: „Warum zur Hölle? Ist doch nur ein Fahrradweg?“
Dabei behielt Emerald genau die zahlreichen Elektroschocker und sonstigen Waffen der beiden Wachleute im Blick. Diesmal sprach die zweite von denen: „Kommst du aus der Pampa, oder was? Seit Walter die Stadt nach dem Attentat mit der Nano-Bombe wieder aufgebaut hat, herrschen strenge Sicherheitsvorkehrungen. Der Radweg ist eine hochmoderne Messanlage. Während die angemeldeten Leute mit einem bereitgestellten Rad den Weg nach Malvenfroh hochfahren, werden ihre biometrischen Daten vollständig gemessen. Leute mit einer zu hohen Menge an Nano-Teilchen oder irgendwelchen Krankheiten werden nicht in die Stadt gelassen.“
Emerald nickte langsam und verließ den Eingang zum Fahrradweg. Gegen zwei bewaffnete Leute zu kämpfen, die auch noch massig Verstärkung auf dem ganzen Radweg hatten, war sinnlos. Missmutig wanderte sier durch die Gegend, bis sich vor siem ein total verdreckter und verwahrloster Pfad auftat. Und auf diesem Pfad schlich gerade Brix durchs Gras. Emerald hob eine Hand zum Gruß: „Hey, Brix!“
Brix blickte auf: „Hi, Emerald! Lange nicht gesehen, wie läuft es so?“
Emerald zuckte mit den Schultern. „Passt schon. Ich muss nach Malvenfroh City, aber darf nicht auf den Radweg.“
Brix nickte. „Ja, da muss man sich Wochen im Voraus anmelden. Ich war da auch erst ein Mal in meinem Leben.“
Emerald nickte: „Dann muss ich mir einen anderen Weg suchen.“
„Ach, da hinten gibt es einen alten Abfallschacht, der direkt rein in die Stadt führt.“
Brix deutete den verschmutzten Weg entlang. „Man muss aber aufpassen, aufgrund der Nano-Detonation sind dort... seltsame Pokémon.“
„Wie seltsam?“
Brix schluckte: „Richtig gruselig! Die sehen gar nicht aus wie Lebewesen, sondern fast wie Maschinen.“
Emerald zückte einen Pokéball und holte Tantan heraus. Es schwebte reglos in der Luft und fixierte Brix mit blutroten Augen. Der sprang zurück. „Aaah! Noch so eines!“
Emerald grinste: „Damit werde ich dann klarkommen.“


Emerald kam nicht damit klar. Nach mehreren Stunden, in denen sier und Tantan von detonierenden Voltoball, in gewaltigen Schwärmen umherpatroullierenden Magnetilo und anderen Grausamkeiten umhergescheucht worden waren, erreichten sie endlich ein riesiges, verrostetes Abflussrohr, auf dem ein Haufen Schluppuk nistete. Emerald machte ein mürrisches Gesicht: „Dabei war ich endlich mal wieder richtig sauber...“
Sier zückte zwei Pokébälle und holte Jojo und Juju heraus: „Was solls, da müssen wir durch.“
Emeralds Pokémon entfesselten ihre Psycho-Kräfte in Richtung der Schluppuck und los ging es.



4.4 Megacity Malvenfroh


Durch die geodätischen Kuppeln, welche Malvenfroh umgaben, drang kein natürliches Sonnenlicht bis auf den Boden der Stadt durch. Die verschiedenen Ebenen, in die die Stadt unterteilt war, erfüllten diverse Aufgaben. Auf der Bodenebene waren viele Geschäfte angesiedelt und die ärmeren Leute wohnten dort. Weiter oben gab es die größte Medienstation der Hoenn-Region und ganz oben wohnten die Superreichen, die angeblich sogar das Sonnenlicht sehen konnten.
Emerald schob einen Gullideckel zur Seite und kroch aus der Kanalisation auf die Straße. „Boah, war das eklig. Ich muss gleich kotzen.“
Auf der Straße machten alle Leute einen großen Bogen um Emerald. Es wirkte sogar so, als ob sie Emeralds bloße Anwesenheit zu ignorieren versuchten. Und Emerald erkannte auch gleich, wieso: Auf allen Häuserwänden liefen Headshots von Emerald mit der Unterschrift: „Achtung! Kriminelles Individuum! Interaktion steht unter Strafe!“
Dazu lief noch eine Aufnahme von Emeralds letzten Stunden im schmutzigen Kanal, die scheinbar auch aufgenommen worden waren. Emerald knurrte: „Das darf doch nicht wahr sein...“
Emerald sah sich um und murmelte: „Dafür stirbt jemand.“


Nach mehreren Stunden, in denen niemand Emerald sagen wollte, wo die Arena war, hatte sier sie durch Zufall gefunden. Dort hatte der Gründer der Stadt, Walter, sein Labor eingerichtet. Emerald wollte den Laden gerade stürmen, als sier inne hielt. Vor dem Eingang der Arena stand zusammen mit einem alten Mann... Heiko!
„Heiko! Hey, Heiko!“
Emerald rannte sofort zu ihm herüber und versuchte sich im Laufen noch getrockneten Kanalschlamm aus dem Gesicht zu wischen. Heiko drehte sich zu Emerald um. „Hi, Emerald.“
Sier trat näher zu ihm und dem alten Mann. Heiko sagte: „Ich habe neulich dein Wettbewerbs-Debüt im Fernsehen gesehen. Das war sehr cool!“
Emerald wurde ganz rot: „Ehehehe, danke.... Ich hatte einfach Lust darauf.... Vielleicht kann ich mir da in Zukunft noch mehr Auftritte vorstellen...“
Emerald riss sich minimal zusammen: „Und was machst du hier?“
Heiko strahlte übers ganze Gesicht: „Ich habe hier meinen ersten Arena-Kampf gehabt! Ich habe zwar verloren, aber es war ein guter Anfang, sagt Walter.“
Emerald nickte: „Na, das klingt doch toll. Aus dir wird sicher ein Mega-Trainer!“
Dann ballte Emerald die Fäuste: „Mit Walter habe ich sowieso noch eine Rechnung offen.“
Der alte Mann fixierte Emerald: „Dann ist heute dein Glückstag. Ich bin genau hier.“
„Du bist Walter? Wieso hast du es mir so schwer gemacht, herzukommen, hä?“
Der alte Mann hielt Emeralds blutrünstigem Blick stand: „Du bist eine Bedrohung, Devon-Lakai.“
Sein Blick wurde ganz starr: „Du gehörst nicht hierher. Nicht nach Malvenfroh. Nicht nach Hoenn.“
Emerald wurde ganz still und starrte Walter an: „Was weißt du über mich?“
Walter ignorierte die Frage und fuhr wie in Trance fort: „Ich war damals dabei, als vor 20 Jahren die Bombe detonierte. Menschen, Pokémon, Gebäude, fast alles wurde bis auf seine atomaren Bestandteile reduziert, innerhalb von Sekunden. Ich hatte Glück und war zu dem Zeitpunkt unter Tage. Als ich mich nach Stunden an die Erdoberfläche durchgekämpft hatte, war da nur dieser graue Schleim überall. Mein Leben war weg.“
Er fixierte seinen Blick wieder auf Emerald: „Ich habe Malvenfroh danach neu aufgebaut. Eine perfekte Stadt. Eine sichere Stadt.“
Er zeigte auf Heiko: „Ich habe keine Vorurteile. Ich lasse sogar Leute mit interplanetarem Migrationshintergrund hier rein, solange sich alle an meine Regeln halten.“
Emerald sah zu Heiko. Er war plötzlich traurig geworden. Emerald holte aus und verpasste Walter eine schallende Ohrfeige: „Jetzt reicht es. Los, in die Arena.“
Walters Blick verfinsterte sich: „Oh, du bekommst gleich genau den Arena-Kampf, den du verdienst, Emerald.“



4.5 Psycho Shocker


Die Arena war vollkommen leer bis auf Walter und Emerald. Walter stand am hinteren Ende des Kampfplatzes, Emerald auf der anderen Seite. Der alte Mann erhob die Stimme: „Wenn ich einen offiziellen Arenakampf bestreite, verwende ich fröhliche und sympathische Pokémon wie Fritzelblitz und Voltenso. Ich will, dass die Menschen Malvenfroh als liebenswerten Ort sehen.“
Emerald gähnte, und Walter fuhr fort: „Magnetilo, Voltoball, Tanhel. Sie alle sind widernatürlich. Missgeburten, entstanden durch die Nano-Verseuchung.“
Emerald rief: „Mir egal! Warum erzählst du das?“
Walter schloss die Augen und seufzte. „Ich hasse alles, was mich an den Vorfall damals erinnert. Ich würde am liebsten alles vergessen, alles tilgen, was beweist, dass es eine frühere Stadt hier gegeben hat. Ich hasse es. Und doch liebe ich die Erinnerungen an früher.“
Emerald holte aus und warf einen Pokéball: „Los, Tantan!“
Der schwebende Cyborg fixierte sofort Walter mit seinen starren Augen. Walter holte langsam aus und warf dann einen eigenen Pokéball. Heraus sprang ein Voltoball. Die lebende Kugel rollte mit unnatürlicher Geschwindigkeit über den Boden. Es konnte nicht komplett mechanisch sein, denn sein Körper verformte sich in der Bewegung leicht. Zudem gab es ein konstantes Summgeräusch von sich. Bevor Tantan eine Attacke starten konnte, rammte Voltoball gegen es und versetzte ihm einen Stromschlag. Das Kugelpokémon flog nach dem Aufprall in hohem Bogen zurück und landete gleich wieder in seinem Pokéball. Emerald bleckte die Zähne: „Was soll der Scheiß! Willst du kämpfen oder nicht?“
Walter zückte einen anderen Pokéball. Aus diesem schwebte ein Magnetilo. Die Ansammlung aus Metallschrott, der von zwei Magneten zusammengehalten wurde, schwebte auf die Kampffläche. Tantan griff mit seinen Krallen an, aber Magnetilo löste sich in seine Einzelteile auf, die mühelos an Emeralds Pokémon vorbeiflogen. Stattdessen beschleunigte Magnetilo seinen Flug und rammte Emerald mit einem elektrischen Schlag, woraufhin die Entladung es wieder in seinen Pokéball katapultierte. Emerald schrie kurz auf. Walter lachte freudlos: „Bestimmt hältst du meinen Kampfstil für unehrenhaft. Für feige. Aber ich sage dir was!“
Seine Augen nahmen einen unnatürlichen Farbton an: „Die Bürger Malvenfrohs hatten damals auch keine Vorwarnung! Keine faire Chance! Und schuld daran ist Devon!“
Emerald keuchte: „Devon?“
„Ja, Malvenfroh wurde nach der Malvenfroh Corporation benannt. Das war meine Firma und der größte Rivale von Devon. Die Bombe ist von der Mars-Kolonie gekommen, aber die Drahtzieher sitzen noch heute in Metarost. Und du bist ihr Lakai!“
Emerald zückte zwei weitere Pokébälle. „Ich bin kein Lakai. Ich werde Devon vernichten.“
Walter zog alle seine Pokébälle. Heraus kamen wieder Voltoball, Magnetilo und auch noch ein riesiges Magneton. Walters Augen nahmen gleichzeitig eine pechschwarze Farbe an: „Diese künstlichen Ungeheuer. Das waren meine geliebten Pokémon, verstehst du? Als ich es endlich geschafft hatte, sie aus ihren durch die Nano-Bombe beschädigten Pokébällen zu holen, war von ihrer ursprünglichen Gestalt nichts mehr übrig.“ Sein Gesicht verzerrte sich zu einem unnatürlichen Grinsen. „Und von mir auch nicht.“

Emerald holte Juju und Jojo heraus. Tantan schwebte vor sien. „Du willst also einen echten Kampf.“
Walter schüttelte den Kopf: „Ich will keinen Kampf. Ich werde dich jetzt einfach töten. Alle – Voltwechsel!“
Emerald schrie und rannte, gleichzeitig mit Jojo, Juju und dem schwebenden Tantan, los. Was folgte, war eine eskalierende Abfolge von Stromschlägen, psychischen Attacken und mittelschweren Explosionen. Walters Pokémon nutzten jede Lücke, um Emerald zu schocken oder die Haut aufzukratzen, während Jojo und Juju versuchten, möglichst viel abzublocken. Immer, wenn Tantan zum Gegenangriff ansetzte, rasten die Gegner durch Magnetismus außer Reichweite. Und dann wurde es kurz still, bevor Magneton seinen Körper in tausende schrapnellartige Einzelteile auflöste, die alle um Emerads Team herumschwirrten. Das Grinsen verschwand aus Walters Gesicht. „Ich bin ein Monster, Emerald. Diese Welt hat mich dazu gemacht.“
Walter machte eine Handbewegung und alle Teile von Magneton setzten sich in todbringende Bewegung. Emerald schrie: „Jetzt!“
Innerhalb einer Sekunde teleportierte Juju Emerald und die Pokémon direkt vor Walter. Dann griff die kleine Fee nach dem Arenaleiter und teleportierte ihn exakt ins Zentrum der eingehenden Attacke. Walter öffnete noch den Mund zu einem Schrei, als die elektrisch geladenen Schrapnelle auf ihn einprasselten. Als es vorbei war, stürtze Walter zu Boden. Seine Augen hatten wieder ihre ursprüngliche Farbe angenommen, aber quecksilberartige Tränen rannen daraus hervor. Er rührte sich nicht. Sofort lösten sich die Schrapnelle von seinem Körper und setzten sich wieder zu Magneton zusammen. Gemeinsam mit Magnetilo und Voltoball summte es aufgeregt um seinen Trainer herum. Die künstlichen Pokémon wussten nicht, was sie tun sollten. Emerald seufzte und kam näher. Sier kniete sich neben ihnen hin und prüfte Walters Puls. An die Pokémon gewandt sagte sier: „Keine Sorge, er wird es überleben.“
Emerald konnte es nicht mit Gewissheit sagen, aber die Pokémon schienen sich darüber zu freuen.


IV - Ende
KirliaKirliaMetangProfessoren-PikachuMyraplaZigzachs

Kommentare 7

  • Hi Emmi! Hier kommen nun endlich die versprochenen Kommis.


    Die ersten beiden Teile des Kapitels haben mir sehr gefallen, weil sie mal eine ganz andere Seite von Emerald zeigen. Ich hatte mich ja schon gewundert, was wohl aus diesem Teil des Spiels werden würde. Und da ich Pokémon-Wettbewerbe liebe, freue ich mich auch total, dass Emerald Spaß daran hat. :D


    Was mich auch noch beeindruckt hat, war Xenia. Sie ist in deiner Geschichte wirklich eine wundervolle Person - weise, verständnisvoll und mit einem guten Herz. Wie sie sich um Emerald kümmert, als wäre sie eine große Schwester, hat mich sehr berührt. Trotzdem wirkt Xenia auch ein wenig geheimnisvoll, nicht nur wegen des "". ^^


    Die Stelle auf der Bühne, als Emerald gleich anfängt, Dr. Pika über ihre Aufgaben im Team aufzuklären, war echt witzig. Ich kann mir vorstellen, dass sie noch ein paar lustige Auftritte haben wird.


    Die Szene mit Heiko ist wieder mal total süß gewesen. Ich weiß zwar noch nicht so ganz, wo Heiko genau herkommt und warum, aber vielleicht verstehe ich das dann später in der Story noch.


    Emerald hatte schon zwei ziemlich harte Arenakämpfe, aber das war dann wohl der heftigste davon. Das Bild, das du von Walter gemalt hast, sagt eigentlich schon alles... Dieser Typ, der in den Spielen immer mit Dauergrinsen rumläuft, ist echt völlig übergeschnappt. Zum Glück ist Emerald und ihren Pokémon nichts passiert, aber wenn diese Steigerung anhält, frage ich mich, wie lange das noch so bleiben wird...


    Ich finde es interessant, wie man Emerald im Lauf der Geschichte besser kennenlernt. Anfangs wirkte sier auf mich noch... nun ja, ziemlich irre, aber mittlerweile ist Emerald mir wirklich sympatisch geworden und ich feuere sien bei jedem Kampf an. :3


    Dir gelingt es auch sehr gut, ein passendes Verhältnis zwischen extrem actionreichen und eher ruhigen Teilen zu bewahren. Das hier war jedenfalls wieder ein superspannendes Kapitel!


    LG Luna Partner Evoli

    • Aaaw, Luna! Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Partner Evoli


      Ich freue mich, dass dir der Teil mit Xenia und dem Wettbewerb gefallen hat. Wenn du als Top-Koordinatorin so etwas schreibst, bedeutet mir das sehr viel!

      Und ja, ich wollte Xenia als so eine Art große Schwester darstellen, die einfach nur will, dass es den Leuten gut geht und sie Spaß an Wettbewerben haben. ^^


      Xenia und Heiko sollten in meiner ursprünglichen Planung eigentlich (nicht in diesem Kapitel, sondern allgemein) wesentlich größere Rollen haben, aber das wäre dann viel zu verworren geworden (ich erzähle es dir den Original-Plan mal, wenn du die Endzeit-Odyssee komplett durch hast ^^).


      Ja, beim Kampf gegen Walter habe ich mich so richtig ausgetobt. xD

      Es ist in der Cyberpunk-Literatur aber auch mittlerweile das absolute Klischee, wenn jemand eine ganze Stadt überdacht, also hat er sich das selbst zuzuschreiben. :saint:


      Es macht mich auch super-happy zu lesen, dass Emerald dir langsam ans Herz wächst. Ich konnte sien ja nicht die ganze Story über als total durchgedreht schreiben. Na gut, hätte ich vielleicht schon, aber Arceus sei Dank hat Ben mich damals so vernichtend geschlagen, dass Emerald mal etwas in sich gehen musste. :smile:


      Vielen Dank für deinen tollen Kommentar, Luna!


      GLG

      Emmi Meloetta Tanzform

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    • Hahaha, Top-Koordinatorin ist übertrieben, aber zumindest bin ich ja ein großer Fan.


      Deine Pläne und Entwürfe würden mich sehr interessieren, ich freue mich schon! :3

  • die geschichte gleicht einem horrorfilm. ich bin ma gespannt wie es am ende der delta-episode aussiht.

    • Danke! Ich wollte schon eine etwas verrücktere Version der Pokémon-Welt erschaffen, hahaha. :saint:

      Es wird auf jeden Fall noch irrer. :biggrin:


      Aber der Kampf gegen Walter ist auf jeden Fall die Obergrenze, was Gewalt und so angeht. Ich will die Geschichte eigentlich FSK12 lassen. :saint:

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    • ich glaub das knabbert bei Walter schon an FSK 16

      Sehe das anders 1
    • Ja, das glaube ich auch. Der ist aber auch echt irre. Zieht einfach ein Dach über die ganze Stadt. :huh: :haha:

      Ist aber auf jeden Fall die Obergrenze. :saint::thumbup: