Entwicklung und Ergebnisse der Spezialisierung von Bisasamia Fanatum.
Im Verlauf der mittlerweile zwanzigjährigen Evolutionsgeschichte des Bisasamia Fanatum ist eine Vielzahl von Unterarten dieser Spezies entstanden. Die Ursache für diese Spezialisierung einzelner Individuen ist ein bisher unerklärbares Phänomen mit der wissenschaftlichen Bezeichnung "Herdentrieb". Befallene Bisafans scheinen jeglichen freien Willen und rationalen Verstand zu verlieren und geben bereitwillig ihre Individualität auf, um sich einer Herde ihres Vertrauens anzuschließen. Damit einhergehend adaptieren sie das äußere Erscheinungsbild und die Verhaltensweisen ihrer neuen Artgenossen. Während einige Unterarten bis heute auf der BisaBoard-Insel leben, sind andere tragischerweise bereits wieder ausgestorben – dafür verantwortlich ist laut Expert:innen die Erhitzung des Diskussionsklimas auf der BisaBoard-Insel und die damit einhergehende Aktivitätsdürre. Forscher:innen vom "World Wide Web Institute", kurz WWWI [sprich: dabbelju-dabbelju-dabbelju-ei], setzen sich bereits seit mehreren Wochen mit der Untersuchung dieser Unterarten auseinander und können nun erste Ergebnisse präsentieren.
In den inaktiven Vulkankratern der BisaBoard-Insel, die als Trainingsort für Pokémon-Kämpfe bekannt sind, bildete sich vor etwa fünf Jahren eine Mutation des gewöhnlichen Bisafans. Aus den ursprünglich giftgrünen, krötenähnlichen Kreaturen entwickelten sich runde, rosafarbene Ballons mit Sonnenbrillen. Einige Expert:innen sind der Meinung, diese Veränderung wäre mit einer hohen Dosis Omega-Rubin-Säuren durch den häufigen Verzehr von Sushi zu begründen. Ihre Entdecker:innen bezeichnen sie seitdem als Stahlharte Pummeluff-Gang (SPG).
Die SPG ist stets um einen stilvollen Auftritt bemüht.
Die Vertreter der neuen Unterart fielen nicht nur durch ihre ungewöhnliche Färbung, sondern auch mit ihren herausragenden strategischen Kampfkünsten auf. Demnach waren sie bei nahezu jedem Turnier anzutreffen, das auf der BisaBoard-Insel stattfand und erzielten dort bemerkenswerte Erfolge. Zudem wurde beobachtet, wie sich Mitglieder der SPG gnadenlose Quizduelle lieferten, um sich auch geistig fit zu halten. Doch wie üblich sind spezialisierte Lebewesen im Vergleich zur Urform anfälliger gegenüber äußeren Störfaktoren, und so wurde die SPG durch eine bösartige Version des Pokérus in den letzten Monaten in ihrer Lebensweise stark eingeschränkt.
Desweiteren existieren Gerüchte über eine sogenannte PinguingÄng aus Bisafans, denen sogar Flügel gewachsen sein sollen. Überraschend ist jedoch, dass sie ihre besonderen Extremitäten statt zum Fliegen für einen speziellen "Pinguingruß" einsetzen, mit dem sich die Artgenossen untereinander verständigen. Trotz ihrer Flugunfähigkeit kann diese Art als Überflieger unter den Bisafans bezeichnet werden, denn obwohl ihr natürliches Aussehen den Figuren aus einem Schwarz-Weiß-Film der 1950er Jahre gleicht, hat diese Spezies es geschafft, mithilfe einer Vorliebe für skurrile Kopfbedeckungen dem totalitären Herdentrieb zu trotzen und ihre Individualität beizubehalten.
Die Mitglieder der PinguingÄng bewahren ihre Einzigartigkeit durch ein extravagantes äußeres Erscheinungsbild.
Der berühmte Weltenbummler Johnson, dem eine ungeklärte Verbindung zur PinguingÄng nachgesagt wird, blieb gegenüber den Nachfragen des BB-Magazins distanziert: "Es gab eine Konversation, und ich habe nachts kein Auge zugemacht." Was genau es mit dieser rätselhaften Äußerung auf sich hat, kann nur spekuliert werden. Somit bleibt auch die Frage offen, warum zum Teufel diese Gang ein großes Ä in ihrem Namen hat und damit sämtliche Regeln der deutschen Rechtschreibung mit Flossen treten musste.
Neben neuen Unterarten in luftigen und wässrigen Ökosystemen sind auch an Land neue Lebensformen entdeckt worden. Kurz nach der Entstehung der PinguingÄng bildete sich eine konkurrierende Art mit vier Hufen und Schweif, wissenschaftlich als Ponygang bezeichnet. Verzichtet diese Gruppe zwar auf unkonventionelle Schreibweisen, ist ihr Aussehen und ihr Verhalten nicht weniger eigentümlich.
Die Ponygang ist nicht so harmlos, wie sie aussieht - einige Individuen besitzen gefährliche Hörner, andere setzen im Kampf Zähne und Hufe ein.
Die Ponygang ist besonders häufig vor Friseursalons anzutreffen und hat es sich offenbar zur Lebensaufgabe gemacht, der PinguingÄng die Existenz zu erschweren. In ständiger Konkurrenz um Beute und Revier, Ruhm und Ehre, tragen diese beiden Gruppen erbitterte Kämpfe aus, bei denen nicht selten "Feder um Schweifhaar, Flosse um Huf" die Devise ist. Ob diese Auseinandersetzungen der Grund sind, warum beide Gangs heute als ausgestorben gelten, ist noch nicht ausreichend bewiesen.
Seit letztem Jahr wurden mehrfach Bisafans beobachtet, die sich ein wärmendes Wollkleid zugelegt hatten, obwohl statt eines kalten Winters der Frühling kurz bevorstand. Ampharos, jüngste Forscherin des WWWI und Expertin für alles Flauschige, hat diesen Sachverhalt genauer unter die Großlinse genommen und uns im Interview von ihren Entdeckungen berichtet.
: "Ooh, ein Interview? Normalerweise stelle ich doch die Fragen! … *räusper* Ähm ja, die Wollyherde. Nun, sie ist ein wirklich määhkelloses Beispiel für die Macht des Herdentriebs. Obwohl ursprünglich nur im Mafia-Bereich vereinzelt Schafe zu finden waren, entstand plötzlich aus wenigen Wollkugeln eine kuschelige Lawine, welche die ganze Insel überrollte. Wer könnte sich auch dieser verwollkommneten Schöpfung aus reinster Niedlichkeit erwehren? Angeblich ist diese Bewegung der Suche einiger Bisafans nach Määhsteriösen Medaillen geschuldet, doch mittlerweile geben sich die Wolly mit der Herrschaft über die Insel zufrieden.
Dennoch ist diese Herde nicht ganz ungefährlich. Während ihrer Untersuchungen haben einige Wissenschaftler:innen einen akuten Zuckerschock erlitten, weshalb ich nun mit der Erforschung dieser Art beauftragt wurde – da ich außerdem bereits ein Schaf bin, besteht für mich keine Gefahr määhr, mich mit dem Herdentrieb zu infizieren! Stattdessen habe ich die Chance, endlich genug Wolle für meine Mega-Entwicklung zu sammeln, hehehe..."
Forscherin Ampharos betreut zurzeit die wissenschaftliche Analyse der Wollyherde.
Auf die Frage, was sie gefährdeten Bisafans raten würde, erwiderte Ampharos mit glänzenden Augen: "Ich kann euch nur empfehlen, euch nicht gegen die Wollyfizierung zu sträuben. Laut geheimen Dokumenten wird sich der Määhssias der Herde um euch kümmern und brave Wolly erlangen am Ende eines aufopfernden Lebens das Seelenheil…" Demnach bestünde ihr zufolge keine Bedrohung durch die Ausbreitung der Wollyherde auf der BisaBoard-Insel.
Es bleibt nun abzuwarten, ob der Herdentrieb langfristig eine Gefahr für den Frieden der BisaBoard-Insel darstellt. An dieser Stelle kann nur der Appell an alle Leser:innen des BB-Magazins gerichtet werden, sich stets umsichtig vor möglichem Missbrauch des Herdentriebs zu hüten – mafiöse Gestalten können dieses Phänomen zur Exekutierung ihrer finsteren Pläne nutzen. Augen auf bei der Herdenwahl!
Special Thanks to Chelys, Mipha & Webu Johnson
Bildquellen: SPG-Logo by [SPG] Jaslyn, PinguingÄng-Avatare by Alexia (gelöschter Account), Ponygang-Avatare by Slimsala (gelöschter Account) und privat