Thrawnis Notizen vom Oktober und Anfang November 2021

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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Sowohl Sun Tsus Die Kunst des Krieges als auch Carl von Clausewitz’ Vom Kriege beschäftigen sich damit, wie mensch am besten Krieg führt. Eine zweite Gemeinsamkeit zwischen den Büchern ist, dass sie auch als hervorragende Karriereratgeber gelten und es ist schon sehr bezeichnend, dass Bücher, die sich mit dem fucking KRIEG beschäftigen, auch unsere Leitsterne für die Arbeitswelt sein sollen.


Dem berühmten Philosophen Spinoza wurde lange Zeit vorgeworfen, Atheist zu sein, denn seine Philosophie sei „eine Welt ohne Gott“. Nachdem dieser Vorwurf sich nicht mehr halten ließ, wurde er beschuldigt, Akosmist zu sein, denn seine Philosophie sei „ein Gott ohne Welt“. Die moderne Spinoza-Forschung geht davon aus, dass er weder das eine noch das andere gewesen sei, aber es kann für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass er irgendwann auch mal beides ist.


Vor der Bundestagswahl war es noch möglich, sich schöne sozialistische Träume auszumalen. Mein Favorit war damals aber ein fiktives Szenario, in dem es sowohl für R2G als auch für die Ampel reicht und in dem SPD und Grüne dann die FDP, oder besser gesagt, den Lindner in den Sondierungen dann so lange mit dem Schreckgespenst R2G erpressen, bis er sämtliche Zugeständnisse macht. Also etwa so: „Ach Christian, du willst das Finanzministerium? Sorry, no can do. Aber Familienministerium kannst du gerne ha… Oh, du willst die Sondierungen dann sofort beenden? Ja gut, dann machen wir mit den Linken und das Finanzministerium geht halt an die Wissler und Bartsch macht Wirtschaft … Oh, jetzt willst du doch weiterreden? Ja gut, dann also weiter – was das Tempolimit betrifft …“ Natürlich wären Grüne und SPD dafür aber niemals links und abgebrüht genug gewesen, selbst wenn es gereicht hätte – aber die Vorstellung hellte die grauen Tage meines depressiven Lebens vor der Wahl zumindest ein wenig auf, bevor mit den Ergebnissen wieder die vollkommene Resignation kam.


Ich esse niemals Vla, kriege davon Vlatulenzen.


Wer niemals eine der seltenen „Frohe Weihnachten!“-Reaktionen erhalten hat, gehört meiner Ansicht nach zum Pöbel dieses Forums. Gleiches gilt für Leute ohne Legacy-Medaillen. Abschaum, allesamt.


Leute, die sich profilieren wollen und es sich leisten können, lassen Ratgeber oder Biografien in ihrem Namen von anderen Leuten schreiben, nachdem sie ein paar Stunden von den Ghostwriter*innen interviewt wurden. Tatsächlich existiert hier sogar ein ausgedehnter Markt. Ich hatte mal, als ich über ein entsprechendes Stellenangebot gestolpert bin, tatsächlich überlegt, als Lektor für solche Bücher zu arbeiten. Denn irgendwie erschien mir das perfekt: Arbeiten zu Hause, die Aufgabe ist auch einfach, weil der Inhalt solcher Bücher ja seichter als ein Vogelbad ist und zugleich ist das Ganze in genau richtigem Maße shady, sodass es irgendwie ein bisschen aufregend wäre, aber ich auch kein allzu schlechtes Gewissen haben müsste – und wenn ich mal einen Fehler übersähe, würde mir das auch keine schlaflosen Nächte bereiten, weil das nur irgendwelche Arschlöcher trifft.

Habe mich dann aber aus Faulheit nicht beworben.


Kurz in die „Wetten, dass..?“-Sendung rein- und dann gleich wieder rausgeschaut, weil der menschliche Körper nicht dafür geschaffen ist, derartig hohe Level an Cringe auszuhalten.


Wie einigen aufgefallen sein dürfte, verwende ich zum Entgendern oft ein Sternchen. Manchmal spreche ich auch den Glottisschlag mit. Letztens führte das dazu, dass mich einer fragte, ob ich gerade wirklich „Student*innen“ gesagt hätte, und danach redeten fünf Personen auf mich ein, wie unnötig so etwas sei, wie hässlich das Sternchen wäre und blablabla. Insofern sehe ich mich nun doch gezwungen, es anzuerkennen: In der Debatte ums Entgendern gibt es durchaus Leute, die anderen ihre Art der Sprache diktieren und aufzwingen möchten.


Wenn in einem Krimi eine Prostituierte ermordet wird, ruft die Polizei die Kollegen von der Hurensicherung.


Als ich auf der Grundschule war, hatten wir ein Sprichwort: „Gehe niemals am Montag auf die Toilette im ersten Stock, wenn vorher die Hausmeisterin drin war.“ Es war etwas sperrig, aber es erfüllte seinen Zweck.


Abschließend: Ich glaube nicht, dass Politiker*innen und Virolog*innen bezüglich der Corona-Pandemie ihre Meinung wirklich ständig ändern, so wie es ihnen gerade passt, aber ich kann zumindest nachvollziehen, warum Personen, die das ohne Belege behaupten und es somit offenbar glauben, genervt sind, denn mir geht es mit dem Corona-Diskussionsthema sehr ähnlich: Eine Person schreibt, Datenschutz sei ihr das Allerheiligste, und später schreibt sie, dass sie aber auch regelmäßig Pokémon GO spielt. Oder es wird zunächst das Ende der Corona-Beschränkungen zum 20. März des nächsten Jahres gefeiert und davon gesprochen, dass das endlich mal gute Politik mit guten Begründungen sei, zwei Wochen später aber folgt von der gleichen Person die Aussage, dass sie von diesem Ende der Maßnahmen nichts hält. Ich weiß, dass Flexibilität ein großer Wert in unserer modernen Welt ist, allein kann ich bei so viel Beweglichkeit von Meinungen in die Diskussion nicht mehr hineinfinden.