(Selbiger Standort wie in Post #4)
Liu hakte immer wieder nach, warum er von den Söldnern gefangengenommen wurde, und erhielt immer wieder mal mehr oder weniger immer die gleiche, nichtssagende Antwort "Wir können dir leider nix dazu sagen. Du musst unseren Auftragsgeber schon danach fragen". Er gab es nach dem Versuch zwölf auf, und setzte sich an den grob behauenen Tisch. Er zog Feder, Tintenfass und sein Tagebuch heraus und begann das erlebte festzuhalten. Er benutzte eine pseudo-aktuelle Zeitangabe, um das Erlebte nicht zu sehr hervorzustechen.
Auch wenn man nicht verstehen kann, warum er diese Zeitrechnung nutzt (vermutlich ein Code), kann man, wenn man ihn unbemerkt beobachtet, eine zu seinem erdten Eindruck unpassene Handschrift erkennen. Vieles von dem, was er schreiben wollte, konnte er nicht, da der Anführer zum Packen und Marsch blies. Nach nur Erstaunlichen zehn Minuten war das gesamte Lager abgebaut und verstaut. Als dann die Gruppe sich wieder in Bewegung setzte, wechselte die Szenerie von weiten Wiesen zu zerklüfteten Berghängen.
Die weitere Reise verlief Ereignislos, sodass Liu einnickte. Er wurde am Abend dann von einen der Orks geweckt.
Vor den Toren von Nova Orsinum - Mitten im Drachenschwanzgebirge (Wrothgarian-Gebirgskette)
Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang erreichte die Gruppe die Toren einer Stadt, die Liu seit einigen Minuten in der Ferne gesehen hatte. Die Wache am Stadttor, ein wohltrainierter Ork in der typischen Orkrüstung, rief etwas unverständliches die Stadtmauer am Tor hinauf. Ein paar Augenblicke später konnte man das Knarzen der schweren Tore der Stadt vernehmen. Als die Tore ein paar Spalt weit auf waren, linste Liu in sich das darbietene Bild des Torvorplatzes. Er sah Bretonen und Orks unterschiedlicher Gesellschaftsschichten. Schlagartig wurde Liu klar, dass diese Stadt hier erstens Orsinum, und zweitens ein Politisches Minenfeld allererster Güte war. Er wurde bleicher als er ohnehin schon war.
Nungut, dass ich selbst mit meiner Größe und meinen durchtrainierten Körper eher selten angerepelt oder in negative Dinge verwickelt werde, dachte Liu. Die kleine Söldnergruppe, in deren Mitte Liu war, zog in die Stadt, nachdem der Anführer den Wachen dankte. Sie checkten am Gasthaus
Zum Tor ein. Der Anführer ließ kaum den Gästen die Gelegenheit, Liu wegen seinem Aussehen zu schikanieren. Dieser war, nachdem jeder seine Zimmer zugeteillt bekam, auch jenem dankbar. Trozdem war Liu auf der Hut. Hier war für ihn unbekanntes Terrain.
(unwissend, dass der König schon längst über sein auftauchen Informiert war)