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Motivation

Dieses Semester muss ich für mein Modul Botanik ein Herbarium mit 50 verschiedenen, heimischen Wildpflanzen anlegen und hab dann eine mündliche Prüfung über dieses Herbarium. Dabei sind für 38 der Pflanzen bestimmte Familien und Anzahlen vorgegeben, die genau erfüllt werden müssen. Zunächst hab ich mich ziemlich darüber geärgert, dass ich so viel Aufwand für gerade mal 3 CP betreiben muss (das Modul hat ja immerhin auch ne wöchentliche Vorlesung, Praktika und Exkursionen). Aber nachdem nun die ersten Pflanzen gepresst und auf Blättern fixiert sind (es darf kein Klebstoff an die Pflanzen kommen, deswegen muss man sie mit kleinen Papierstreifen fixieren), sehen die Ergebnisse gar nicht mal so übel aus und so ein bisschen habe ich Lust bekommen, das Ganze über dieses Semester hinaus fortzuführen. Zudem muss ich in der Prüfung nicht nur die Namen der Pflanzen in meinem Herbarium kennen, sondern auch allgemeine Familienmerkmale, besondere Merkmale der jeweiligen Arten und Infos zum Standort etc. Daher die Idee als Teil der Prüfungsvorbereitung einfach diesen Blog zu starten und vielleicht kann der ein oder andere ja auch was Interessantes daraus mitnehmen.


Was ist ein Herbarium?

Ein Herbarium ist eine Sammlung konservierter Pflanzen für wissenschaftliche oder private Zwecke. In der Regel werden dafür gesammelte Pflanzenteile gepresst, auf Papier geklebt und die einzelnen Blätter dann in einem Ordner gesammelt. Optimalerweise sollte dabei nicht nur ein einzelnes Blatt oder eine einzelne Blüte verwendet werden, sondern genug von der Pflanze, damit eine Bestimmung theoretisch auch noch im getrockneten Zustand möglich ist (wobei dies deutlich leichter ist bevor sie getrocknet wird).

Für das Herbarium, welches ich anlegen muss, gilt zudem, dass es ausschließlich wildwachsende, heimische, nicht geschützte Arten sein dürfen. Als Zier- und Kulturpflanzen sowie eingeschleppte Arten, die allerdings noch nicht als eingebürgert zählen, sind tabu. Zusätzlich ist vorgegeben, dass aus den Familien Apiaceae, Asteraceae, Brassicaceae, Caryophyllaceae, Cyperaceae, Fabaceae, Juncaceae, Lamiaceae, Poaceae und Ranunculaceae je drei Arten vertreten sein müssen und insgesamt 12 Arten aus mindestens vier Familien, welche nicht unter den zuvor genannten Familien sind. Hinzu kommen noch 6 Holzgewächse, ein Gymnospermae und ein Pteridophyta. Bis zu 20 weitere Arten können zudem herbarisiert werden, um zuvor verlorene Punkte auszugleichen (wobei diese dann ebenso Bestandteil der Prüfung sind, diese also über mehr als 50 Pflanzen geht).


Arbeitsweise

Ist vielleicht für diesen Blog eher unwichtiger, aber da ich es aus wissenschaftlichen Arbeiten inzwischen einfach zu sehr gewohnt bin im Methodik-Part genau zu dokumentieren, mit was wie gearbeitet wurde, will ich dies hier zumindest auch grob festhalten.

Die Pflanzen wurden noch im frischen Zustand bestimmt und dann später zwischen Zeitungspapier und unter einem großen Stapel diverser Bücher (das Bücherregal sieht grad ziemlich traurig aus...) gepresst und getrocknet. Nach einigen Wochen wurden sie dann auf 190 g/m2 DIN A4 Blätter fixiert, wobei dafür zurechtgeschnittene Streifen aus normalem Papier und ein handelsüblicher Pritt-Stift genutzt wurden. Anschließend wurden die einzelnen Blätter dann noch zum Schutz und zum leichteren Einsortieren in klare Klarsichtfolien gesteckt. Für die Prüfung kommt dann noch ein Etikett drauf mit Namen, Fundort, Datum, Name des Sammlers, etc., welche aber aus offensichtlichen Gründen nicht in diesem Blog auftauchen werden.


Das verwendete Titelbild stammt von der Uni Ulm und ist keine eigene Aufnahme.

Kommentare 7

  • Oh, wie cool *_*

    Ich würde wirklich gerne mehr über Pflanzen lernen. Bin sehr gespannt auf den Blog :)

  • Direkt mal abonniert. Viel Erfolg und viel Spaß bei dem Vorhaben 🙏

  • Das ist ziemlich cool, aber die Prüfung stelle ich mir übel vor. Ich nehme an, du musst dann zu all den Pflanzen auch die wissenschaftichen Namen kennen?

    • Auch die wissenschaftlichen Namen zu können, ist der leichte Teil xD Da merkt man sich eh ne ganze Menge von alleine über die Zeit, wenn man die Namen immer wieder hört. Ich glaube, ich werde z.B. meinen Lebtag nicht mehr vergessen, dass Geranium robertianum der stinkende Storchenschnabel ist (laut ner Anekdote hat Linné die Pflanze so genannt, weil sein Labormitarbeiter Robert so gestunken hat), Lamium album die weiße Taubnessel oder Veronica chamaedrys der Gamander-Ehrenpreis.

      Schwieriger wird es dann die Familienkriterien im Detail zu wissen und ich glaube insbesondere das Habitat zu jeder Pflanze zu kennen, könnte mir schwerer fallen...

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    • Ich bin beeindruckt

    • Wobei ich davon ausgehe, dass ich der Prüfung sicherlich nur stichprobenartig einzelne Pflanzen herausgepickt werden, weil kein Prüfer der Welt die Zeit haben dürfte da (pro Student) über 50 Pflanzen durchzugehen, insbesondere wenn mündliche Prüfungen standardgemäß 30-60 Minuten und eig. eher seltener darüber hinausgehen.


      Beeindruckend ist das natürlich dennoch, weil Lernen muss mans ja trotzdem und uff, gerade Pflanzen waren für mich immer so ein bisschen rotes Tuch, war kinda froh, dass wir in Biochemie nur recht wenig Module hatten, die Schnittstellen zu Pflanzen besaßen haha. :D