Tim und der Untergang der Einhorn

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Im Laufe der Zeit gab es nur ein paar Zweiteiler in Tim und Struppi. Die Geschichte von der ersten Mondlandung, das Geheimnis hinter einer Inkamumie und nicht zuletzt auch jene Geschichte, die später in "Die Abenteuer von Tim und Struppi" verfilmt werden. In jeder dieser Geschichten hat Herge sein A-Game gebracht, weshalb mich die Auswahl Stephen Spielbergs nicht weiter stört. Auch bin ich mir im Klaren, dass eine Adaption immer auch Kompromisse eingehen muss, nur ändert das nichts an der Tatsache, dass ich und sich nicht nur ich, sehr unzufrieden bin mit dieser Adaption. Ich könnte vieles aufzählen und hätte sicher auch Lust dazu, doch seien wir etwas bescheiden und konzentrieren wir uns auf den Kampf der Piraten mit der Besatzung der Einhorn.


Wie es im Film passiert ist.

Der Flashback startet auf stürmischer See, der Kapitän der Einhorn, der Ritter von Hadoque, erkennt den roten Wimpel der Piraten.

Wie ein Kampfschrei, verkündet er ein Hadoque ziehe sich niemals zurück und geht in den Kampf. In seiner Geschichte scheint der Kapitän allerdings etwas ungenau bezüglich der Bedeutung des Wimpels zu sein. Der Kampf wird dann mit donnernden Kanonen ausgeführt, die beide Schiffe in Band setzen. Kurz darauf verkeilen sich noch die beiden Segelmasten wodurch eine Art Brücke entsteht, auf der die Piraten entern. Zwischenzeitlich eröffnet Hadoque auch, er sei ein Piratenjäger, dessen Aufgabe es sei, gestohlenes Gold zurückzuholen.

Zwischenzeitlich sieht man außerdem Hadoques ersten Maat, der ein Vorfahre seines späteren Butlers Nestor zu sein scheint.

Der Ritter kämpft gut, wird dann aber von einem Balken getroffen. Anders als im Comic ist er danach noch wach und muss sich ergeben.

Er wird dann mit den Leben seiner Leute erpresst, einen Geheimraum voller Gold preis zu geben, der durch einen Geheimschalter geöffnet werden konnte.

Danach bringt Rakham dessen Leute trotzdem um und fesselt ihn an den Mast. Er entkommt, durch ein Messer das in seinem Hut versteckt war und versucht das Schiff in die Luft zu sprengen. Wie im Comic wird er aber von Rakham gestellt und ersticht ihn im Kampf. Allerdings lebt dieser im Film noch lange genug, um ihn zu verfluchen. Und Hadoque entkommt auch nicht mit einem Rettungsboot, sondern auf einem treibenden Mast, mit einer Holzschüssel voller Gold, welches bei der Explosion auf ihn herabregnete.


Generell bin ich als Nostalgiker nicht sehr zufrieden. Die Anfangsszene war eigentlich sehr atmosphärisch, Nur wenn man das Ganze in seine Einzelteile zerlegt, fällt es auseinander.

Der Satz, "Ein Hadoque laufe niemals davon" ist schon sehr ironisch, wenn man bedenkt, dass eben jener im Originalcomic versucht hatte, den Piraten auszuweichen.

Weiterhin würden Piraten nicht mitten in einen Sturm segeln und dann auf Leben und Tod kämpfen. Das Risiko wäre zu groß. Das Selbe könnte man mit den verkeilten Mästen und dem Feuer aus nächster Nähe sagen. Man würde nicht riskieren, dass sein Schiff schwer beschädigt wird, da man dieses braucht. So wie der Kampf ablief, hätten beide Schiffe sehr leicht sinken können. So wie sich die Geschichte abspielte, macht es auch keinen Sinn, dass Hadoque als Piratenjäger bewusst auf Konfrontationskurs mit Piraten ging, aber scheinbar keine besondere militärische Macht hatte, mit der er sich wehren hätte können. Man müsste zumindest annehmen, dass seine Leute besser organisiert und ausgerüstet sein müssten.

Genau so muss man sich in diesem Film auch fragen, warum Rakham die Einhorn übernahm, anstatt die Schätze auf sein Schiff zu verlagern, oder warum er überhaupt von der geheimen Ladung wusste. Man sah auch nie, dass die Piraten aktiv ihr Schiff verließen, oder Wahren und Proviant von ihrem Schiff auf die Einhorn trugen. Sie waren einfach da und blieben da.

Es ist auch ehrlich gesagt ziemlich albern, dass Hadoque nach all dem Trubel noch seinen Hut aufhat und das Messer so herausbekommt, dass es in seine Hand fällt.

Na ja, es sieht auch nicht sehr glaubhaft aus, dass das Gold bei der Explosion von ganz unten in den Himmel geschleudert wurde und ihm dann direkt in die Arme prasselt.

Weiterhin wäre das dann das Gold, dass er als Diener seiner Majestät beschlagnahmt hat, nicht aber sein eigenes Eigentum.

Ich verstehe auch nicht, warum Nestor eine Reinkarnation sein soll. Der erste Maat starb auf dem Schiff und selbst wenn er bereits Kinder gezeugt hatte, kann ich mir schwer vorstellen, dass dessen Familie nun aus einer Tradition heraus den Diener spielt.


Wie es im Comic passiert ist.

Im Comic war eine ganz andere Stimmung zu spüren und die ganze Idee des Seekampfes war anders.

Aber am besten gehen wir das ganze Ereignis einmal im ganzen durch.


Jeder der Figuren wirkt so als könnte er wirklich existiert haben. Kein Familienstolz, keine großen Ansagen, einfach ein paar normale Menschen, von deinen einige sehr viel vom Segeln verstehen. Und ich weiß sehr wenig über Schiffsbau, aber das Design der Einhorn wirkt als könnte es aus der Zeitperiode stammen.

Dieser Abschnitt in den Comics war so toll, weil man für ein paar Minuten das Gefühl hatte, etwas über das Segeln zu lernen.

Im Film hingegen blieb nichts davon übrig. Es war ein generischer Kampf gegen Piraten, mit einem generischen, unrealistisch versteckten Schatz.