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Über Eurogamer wurden dabei einige Fragen an den Director der Spiele, Junichi Masuda, gerichtet, der dadurch noch mehr über die Funktionen und Hintergründe der beiden Titel bekannt gab.


Die Verbindung zwischen Nintendo Switch und Smartphone sei dabei eine simple Bluetooth-Verbindung, wie er erläuterte. Über diese Verbindung können Pokémon von GO auf Let's Go Pikachu und Evoli übertragen werden, die anschließend in einer Art Safaripark landen. Dort bewegen sich die Pokémon frei umher und können anschließend gefangen werden. Minispiele sollen in diesem Zusammenhang ebenfalls möglich sein.


Wie bereits auf der Konferenz erwähnt, basieren die Spiele auf dem 20 Jahre älteren Pokémon Gelb. Sowohl die Spielwelt als auch die Story sollen ähnlich oder zumindest in eine ähnliche Richtung gehen. Masuda stellte sich vor, wie einige Eltern als Kinder Pokémon Gelb gespielt haben und ihren Kindern so Tipps geben könnten, wenn sie das Abenteuer erneut erleben oder ihnen Pokémon geben, die sie selbst in Pokémon GO gefangen haben. Ähnlich wie bei anderen Pokémon-Spielen soll es dabei in beiden Spielen unterschiedliche Pokémon geben, sodass die Tauschfunktion vollständig genutzt werden kann.


Ein besonders Ziel sei es für Masuda gewesen, dass die bisherigen RPG-Spieler und die Pokémon GO-Spieler ein gemeinsames Spiel haben, mit dem sie Spaß haben und sich austauschen können. Die Pokémon-Spiele seien wie bisher schon an Spieler aller Altersgruppen gerichtet und er selbst sei besorgt, dass Pokémon irgendwann nicht mehr zugänglich genug wäre. Er beschreibt dabei eine Situation, dass er früher gerne Shoot'em Ups in der Vogelperspektive gespielt habe und dass sich das Genre immer weiter zu höheren Schwierigkeitsgraden und komplizierteren Vorgänge, sodass die Spiele bei weitem nicht mehr so zugänglich wie früher seien. Das möchte er bei Pokémon gern vermeiden.


Auf die Frage, wie die RPG-Spieler auf die Let's Go-Spiele reagieren werden, sagte Masuda, dass es bisher immer bestimmte Regeln gab, die ein Pokémon-Spiel beibehalten sollte. Als Beispiel dient hier der Verlauf eines Kampfes mit einem wilden Pokémon, bei dem es zuerst geschwächt und dann gefangen wird. Für diese Spiele war es ihm wichtig, eine leichtere und unkomplizierte Erfahrung für Spieler zu bieten.

Eine andere Sache sei dabei auch, dass Pokémon nun im hohen Gras herumlaufen, sodass der Spieler jederzeit weiß, welchem Pokémon er im Vergleich zu den Zufallskämpfen begegnen kann. Er beschreibt das als Dynamikwechsel und proaktive Erfahrung, um nach Pokémon zu suchen.


Speziell zu den Let's Go-Spielen sagte Masuda zum Schluss noch, dass die Möglichkeit bestehe, dass eine zweite Pokémon-Reihe mit dem leichteren Spielprinzip entsteht, wenn sich diese Spiele sehr gut verkaufen sollten. Aktuell konzentriere sich das Team aber voll und ganz auf die Entwicklung.

Antworten 5

  • Zitat

    Masuda stellte sich vor, wie einige Eltern als Kinder Pokémon Gelb gespielt haben und ihren Kindern so Tipps geben könnten, wenn sie das Abenteuer erneut erleben oder ihnen Pokémon geben, die sie selbst in Pokémon GO gefangen haben. Ähnlich wie bei anderen Pokémon-Spielen soll es dabei in beiden Spielen unterschiedliche Pokémon geben, sodass die Tauschfunktion vollständig genutzt werden kann.

    Ich habe als Kind Pokémon Gelb gespielt und zuvor auch Pokémon Rot und Blau. Bei keiner Edition hatte ich große Probleme. Als ich die Spiele gespielt habe, war ich 9 Jahre alt gewesen. Ich habe bis jetzt auch keine Kinder und bin nun 27 Jahre alt. Das es unterschiedliche Pokémon geben wird, ist klar, weil man zwei Editionen hat und es zum Tausch motivieren soll.

    Zitat

    Ein besonders Ziel sei es für Masuda gewesen, dass die bisherigen RPG-Spieler und die Pokémon GO-Spieler ein gemeinsames Spiel haben, mit dem sie Spaß haben und sich austauschen können. Die Pokémon-Spiele seien wie bisher schon an Spieler aller Altersgruppen gerichtet und er selbst sei besorgt, dass Pokémon irgendwann nicht mehr zugänglich genug wäre.

    Nun, ich habe nicht den Eindruck, als wären alle Pokémon Spiele auf alle Altersgruppen ausgerichtet, besonders was die siebte Generation betrifft (Team-Heilung von Freunden hier und da, linearer Weg durch die Spiele-Welt, Gegner besitzen meißtens 1-3 Pokémon, zu niedrige Level). Ich bin eher besorgt, dass Pokémon zu zugänglich wird, was bei Game Freak wohl im Trend zu liegen scheint. Mich als RPG Spieler der ersten Stunde lässt es überwiegend echt kalt, da für mich essenzielle Features fehlen bzw. entfernt wurden. Im Gegensatz zu anderen RPG Spielen fand ich Pokémon sehr zugänglich, da man am Anfang alles erklärt bekam (wie fängt man ein Pokémon, wohin man gehen soll, die Ziele als Trainer ...). Die Kinder einer Freundin von mir (jeweils 8 und 9 Jahre) spielen auch die Editionen, genauer gesagt sind es X/Y und S/M, welche beide laut eigenen Angaben es nicht als zu schwer empfanden und sich nach ein paar Wochen in die Ruhmeshalle gekämpft haben.

    Zitat

    Er beschreibt dabei eine Situation, dass er früher gerne Shoot'em Ups in der Vogelperspektive gespielt habe und dass sich das Genre immer weiter zu höheren Schwierigkeitsgraden und komplizierteren Vorgänge, sodass die Spiele bei weitem nicht mehr so zugänglich wie früher seien. Das möchte er bei Pokémon gern vermeiden.

    Auf Pokémon bezogen kann ich das nicht nachvollziehen. Bei TCG Spielen, wie Pokémon oder Yu-Gi-Oh! kann ich sowas eher nachvollziehen, denn wer hat Lust sich bei über 7000 Karten (Yu-Gi-Oh!) in das Spiel einzusteigen? Das Problem hierbei ist aber die Abhängigkeit davon, d.h. man muss sich mit vielen Effekten und Strategien beschäftigen, um das Spiel gegen andere spielen zu können.


    Die Frage ist jetzt, muss man das bei Pokémon? Die Antwort lautet hierbei ganz klar: Nein, man kommt mit genug Training und zufälligen starken Pokémon durch das Spiel, die von den Pokémon automatisch beim Level-Up erlernt werden, so dass man ohne große Mühe und Zeitaufwand die Spiele durchspielen kann, oder auch gemeinsam mit Freunden spielen kann, ohne tausende Effekte oder großartige Strategien im Vorfeld zu beachten. Und wer es doch komplizierter mag, der kann sich ins Competitive begeben und die nötigen Guides durchlesen, nur mit dem Unterschied (gegenüber komplizierten Spielen bzw. nicht einsteigerfreundlichen), dass das für den reinen Spielverlauf oder für einfache Kämpfe gegen Freunde nicht notwendig ist.

    Zitat

    Auf die Frage, wie die RPG-Spieler auf die Let's Go-Spiele reagieren werden, sagte Masuda, dass es bisher immer bestimmte Regeln gab, die ein Pokémon-Spiel beibehalten sollte. Als Beispiel dient hier der Verlauf eines Kampfes mit einem wilden Pokémon, bei dem es zuerst geschwächt und dann gefangen wird. Für diese Spiele war es ihm wichtig, eine leichtere und unkomplizierte Erfahrung für Spieler zu bieten.

    Diese Regeln sind nicht einfach so gemacht worden. Es sind Zutaten eines Rezepts, die dafür sorgen, dass die Spiele stets schmackhaft bleiben. Hier war der Weg von Game Freak, die sie über die letzten Jahre verfolgt haben, ganz richtig: genug Abwechslung und neues zu bieten, ohne die Säulen der Spiele zu entfernen. Durch diese Vorgehensweise hat sich ein frisches Spielgefühl entwickelt (Beispiel: Schwarz/Weiß 2!) und alles war gut.


    Mit dem Bruch dieser heiligen Regel geht Game Freak meiner Meinung nach einen gefährlichen Weg, denn ein Gericht schmeckt nur, wenn es auch die richtigen Zutaten in der richtigen Menge bekommt. Was passiert nun, wenn man wichtige Zutaten entfernt? Richtig, es schmeckt wahrscheinlich nicht mehr so gut. Das kann, was LGPE anbelangt, zu niedrigeren Verkaufszahlen und zu einer sinkende Popularität führen, im Vergleich zur Vergangenheit.


    Ich kann es durchaus verstehen, dass man mit LGPE einen anderen Weg zu gehen versucht, aber besonders was das Entfernen der wilden Kämpfe angeht, ist mir nicht wirklich ersichtlich, weshalb man dieses Feature aus dem Spiel genommen hat. Der Sinn von den gefangenen Pokémon wird ja umso stärker in Richtung Eigentum einer Sache gedrückt, was sie umso mehr als Sammelobjekte in den Boxen versauen lässt, anstatt mit ihnen durch dick und dünn zu gehen, in dem man Herausforderungen (Pokémon zu fangen) mit den Pokémon gemeinsam meistert.


    Meiner Meinung nach hat man hier an den falschen Schrauben gedreht, es wäre besser gewesen, wenn man die Fangrate der Pokémon gesenkt hätte oder neben dem klassischen fangen (einfach einen Knopf drücken) dem Go-Fang Mechanismus eine generell höhere Fanchance einräumen würde - so dass die Motivation, diese zu nutzen, vorhanden wäre.

    Zitat

    Eine andere Sache sei dabei auch, dass Pokémon nun im hohen Gras herumlaufen, sodass der Spieler jederzeit weiß, welchem Pokémon er im Vergleich zu den Zufallskämpfen begegnen kann. Er beschreibt das als Dynamikwechsel und proaktive Erfahrung, um nach Pokémon zu suchen.

    Einer der wenigen positiven Neuerungen. Es ist für die Welt in den Spielen durchaus besser, wenn es Pokémon gibt, die man nun tatsächlich sehen kann - das haucht der Spielewelt mehr Leben ein. Ich würde es schön finden, wenn man diese Neuerung in Zukunft ausbauen würde, so dass die Natur der Pokémon nicht zu kurz kommt, d.h. manche reagieren neutral auf dich, wenn sie dich bemerken, andere probieren sich schnell von dir zu entfernen bzw. zu flüchten, oder nochmal andere Arten, die aggressiver sind und dich jagen bzw. angreifen. Das wäre toll.

    Zitat

    Speziell zu den Let's Go-Spielen sagte Masuda zum Schluss noch, dass die Möglichkeit bestehe, dass eine zweite Pokémon-Reihe mit dem leichteren Spielprinzip entsteht, wenn sich diese Spiele sehr gut verkaufen sollten. Aktuell konzentriere sich das Team aber voll und ganz auf die Entwicklung.

    Ich habe nichts gegen, wenn diese Spielreihe parallel zu der richtigen Hauptreihe verläuft, aber ich hoffe inständig, dass die 2019 Spiele nicht einfacher werden, da man diese Route nun mit den Go/Let's Go Titeln fährt. Ich befürchte eher, dass die traditionellen Pokémon Spiele in Zukunft nicht mehr entwickelt werden, weil Game Freak zu einem seichten Entwickler werden könnte (und das bei diesem Namen als Entwicklerstudio), besonders wenn die LGPE sich als erfolgreich herausstellen. Gleichzeitig zweifel ich an dem Erfolg, weil die Preise für eine Nintendo Switch + Let's Go Edition + Pokéball Plus verdammt hoch sind.


    Zudem hat Masuda im Interview mit Eurogamer erwähnt, dass er sowohl die klassischen Fans und die Neueinsteiger aus Go als sehr wichtig empfindet und diese beiden Lager mit LGPE näher aneinander führen will. Dazu möchte ich aber folgendes sagen:


    1. Die Fans der ersten Stunde, oder besser gesagt, die jede Edition in den letzten 20 Jahren gekauft haben und bisher stets Treu waren, würde ich priorisieren, denn ohne diese würde es Titel wie Go/Let's Go oder das gesamte Franchise nicht mal geben. Diese Fans sind in den letzten Jahren älter geworden, was dazu führt, dass die Anforderung nach herausfordernden Spielen gestiegen ist - man könnte somit den Schwierigkeitsgrad erhöhen oder das allseits bekannte Händchen halten reduzieren, weil diese Spieler auch erfahrener geworden sind. Es kommt hierbei drauf an, wie man das machen will, aber mit optionalen Schwierigkeitsgraden wie in S2/W2 gab es da bereits erste gute Ansätze.


    2. Das Ziel mit der Zusammenführung beider Lager wird wohl eher zur größeren Spaltung dieser führen, weil man für das eine die Säulen bzw. die Regeln des Konzepts behalten muss und für das andere diese bricht. Mit LGPE sieht man sehr gut, wie wenig kompatibel diese verschiedenen Konzepte sind. Man hat die Fans sogar total verwirrt, wenn man die Diskussionen mit der Bezeichnung des Spiels betrachtet (Hauptspiel, Spin-Off oder doch beides?) und erweckt gleichzeitig den Eindruck, dass es sich beim Remake um etwas bekanntes handelt, was sich aber grundsätzlich von dem alten Gelb bzw. den anderen Spielen unterscheidet. Nicht so hilfreich, aber gut. Als traditioneller Spieler bevorzuge ich eher das richtige Pokémon Gelb (hab es auch zusammen mit Rot und Blau in der VC durch), auch wenn die Grafik deutlich veraltet ist. Abgesehen davon dürften die Änderungen bzw. die Überraschungen bei LGPE geringfügig ausfallen, da die Spielewelt sich stark an das Original richtet. Alles andere wie "Auf Pokémon reiten, Oberwelt-Pokémon, 1 neues Pokémon, Partner laufen mit einem zusammen" sind mir insgesamt zu wenig, da es die Hälfte davon auch schon in den vorherigen Generationen gab.


    Fazit: Insgesamt finde ich es okay, wenn Game Freak versucht etwas neues zu wagen, aber ob Ihnen der Spagat tatsächlich gelingen wird? Mit diesem Weg bin ich zwar nicht ganz einverstanden, weil das meiner Meinung nach nur scheitern kann (aus oben angeführten Gründen), jedoch sollte man auch abwarten und schauen, wie die Verkaufszahlen und der Erfolg aussehen werden.

  • Team-Heilung von Freunden hier und da

    Das mag im ersten Moment vielleicht wie Händchenhalten aussehen, ist im Endeffekt aber mehr Quality of Life. Wie oft haben wir es nicht schon erlebt, dass plötzlich ein wichtiger Kampf anstand und alle Pokémon im Team angeschlagen waren? Entweder kann man sich da noch irgendwie rauswinden oder man verliert und muss den Weg bis dahin vielleicht noch einmal machen. In meinen Augen ist es weniger "Wir machen das Spiel einfacher", sondern "Wir heilen deine Pokémon, damit du nicht nochmal zum nächsten Center laufen musst". Das ist in den letzten Jahren teils gar nicht mal unüblich für JRPGs geworden, nach einem Kampf Autoheilung zu haben und das ist wohl Game Freaks Ansatz dazu.

    Das kann, was LGPE anbelangt, zu niedrigeren Verkaufszahlen und zu einer sinkende Popularität führen, im Vergleich zur Vergangenheit.

    Andererseits kann es auch zu höheren Verkaufszahlen führen, sollte das Konzept bei der Zielgruppe so ankommen wie erwartet. Natürlich kann man das alles nicht mit GO vergleichen, weil das als kostenloses Smartphone-Spiel deutlich einfacher erworben werden kann. Dadurch, dass viele Leute mit GO (wieder) an Pokémon herangeführt wurden, kann das für einen Anstieg bei dieser Zielgruppe sorgen. Selbst bei der jahrelang bestehenden Kerngruppe habe ich nach dem Lesen vieler Kommentare das Gefühl, dass die Spiele mit diesem Konzept grundsätzlich gut ankommen, aber noch Skepsis herrscht. Mehr wird sich dann am Ende des Jahres zeigen.

    Ich würde es schön finden, wenn man diese Neuerung in Zukunft ausbauen würde, so dass die Natur der Pokémon nicht zu kurz kommt,

    Das ist auch einer meiner Wünsche für die Zukunft, weil es der Spielwelt und allen Pokémon so viel mehr Dynamik gibt, wenn sie da frei umherlaufen. Wenn sie noch auf den Spieler reagieren oder vielleicht auch auf andere Pokémon, würde das sehr stimmig werden.

    Gleichzeitig zweifel ich an dem Erfolg, weil die Preise für eine Nintendo Switch + Let's Go Edition + Pokéball Plus verdammt hoch sind.

    Ich kann dir versichern, dass der Preis der Switch bis zum Release von LGPE, spätestens aber bis Ende nächsten Jahres, kein Problem sein wird. Diese Kritik ist sowohl beim DS als auch beim 3DS aufgekommen und am Ende haben die Kritiker meist doch nachgegeben, um Pokémon spielen zu können. Der Pokéball Plus ist dabei ja rein optional.

    Die Fans der ersten Stunde, oder besser gesagt, die jede Edition in den letzten 20 Jahren gekauft haben und bisher stets Treu waren, würde ich priorisieren, denn ohne diese würde es Titel wie Go/Let's Go oder das gesamte Franchise nicht mal geben.

    Ist es aber die richtige Entscheidung, sich nur nach den alteingesessenen Spielern zu richten? Wenn keine neuen Leute an Pokémon herangeführt werden, kann das potenziell zu Verlusten führen, wenn genau diese Leute einmal abspringen, weil sie keine Zeit mehr dafür haben oder aus Pokémon rauswachsen. Und dann muss man sich zurecht fragen: Für wen ist Pokémon eigentlich gedacht?

    Es ist kein direktes Problem, dass alle Alters- und Spielergruppen angesprochen werden sollen. Das ist sogar ein sehr nobles Ziel, das viele Nintendo-Franchises verfolgen und mit dem sie auch großen Erfolg haben. Die Frage ist letztendlich, wie der Entwickler mit Zugänglichkeit, Schwierigkeit und dem oben schon genannten Quality of Life umgeht. Du kannst nämlich ein zugängliches Spiel mit hohem Schwierigkeitsgrad ebenso gestalten wie ein schwer zugängliches Spiel mit eher niedrigem oder moderatem Schwierigkeitsgrad. Bei letzterem ist die Herausforderung halt, überhaupt einmal in das Spielprinzip reinzufinden, während ersteres eher dem Prinzip "einfach zu lernen, schwierig zu meistern" entspricht. Und da eine wirklich gute Balance zu finden, sodass jeder voll auf seine Kosten kommt, ist sehr schwierig, wenn nicht sogar der aufwändigste Part während der Entwicklung. Wenn das Spiel keinen konstanten Flow hat, werden Spieler den Titel potenziell nicht zu Ende spielen. Das kann wiederum verschiedene Gründe haben.

    Ich stimme dir also zu, dass die Spiele nicht einfacher werden sollten, sondern zumindest einen ausgewogenen Schwierigkeitsgrad haben sollten. Ich sehe es aber nicht als richtig an, sich nur nach älteren Spielern zu richten, da sie wenn nur einen Teil der Pokémon-Spieler ausmachen und bei Veränderungen wirklich das Ganze betrachtet werden muss.

    Alte Bedankung 2
  • Zitat

    Das mag im ersten Moment vielleicht wie Händchenhalten aussehen, ist im Endeffekt aber mehr Quality of Life. Wie oft haben wir es nicht schon erlebt, dass plötzlich ein wichtiger Kampf anstand und alle Pokémon im Team angeschlagen waren? Entweder kann man sich da noch irgendwie rauswinden oder man verliert und muss den Weg bis dahin vielleicht noch einmal machen. In meinen Augen ist es weniger "Wir machen das Spiel einfacher", sondern "Wir heilen deine Pokémon, damit du nicht nochmal zum nächsten Center laufen musst". Das ist in den letzten Jahren teils gar nicht mal unüblich für JRPGs geworden, nach einem Kampf Autoheilung zu haben und das ist wohl Game Freaks Ansatz dazu.

    An sich finde ich es ja nicht schlecht, wenn man eine Auto-Heilung bekommt, nur die richtige Dosis macht es aus. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich in S/M und US/UM von Lilly oder Tali geheilt wurde. In dieser Häufigkeit wird der Sinn und Zweck eines Pokémon-Centers relativiert, ebenso von Heil-Items, was dann dazu führt, dass man diese Einrichtung bzw. Items kaum noch braucht - mir ging es zumindest in der siebten Generation so, bin ohne groß Items kaufen zu müssen durchgekommen und die Pokémon-Center Besuche wurden auch weniger. Ich fand es besser in der ersten Generation gelöst, denn dort gab es im Rocket-Versteck Betten, wo man sich freiwillig ausruhen konnte, wenn man dies für nötig hielt, oder in der dritten Generation im Klima-Institut gab es ebenfalls diese Betten, falls ich mich richtig erinnere. In S2/W2 hat es Game Freak auch noch gut gelöst, weil es auf vielen Routen Trainer gab, gegen die man zuerst kämpfen musste, um später ihren Heil-Service in Anspruch nehmen zu können. Und genau darum geht es mir, es wäre toll, solange es optional ist und einem nicht wie in der siebten Generation aufgezwungen wird.

    Zitat

    Andererseits kann es auch zu höheren Verkaufszahlen führen, sollte das Konzept bei der Zielgruppe so ankommen wie erwartet. Natürlich kann man das alles nicht mit GO vergleichen, weil das als kostenloses Smartphone-Spiel deutlich einfacher erworben werden kann. Dadurch, dass viele Leute mit GO (wieder) an Pokémon herangeführt wurden, kann das für einen Anstieg bei dieser Zielgruppe sorgen. Selbst bei der jahrelang bestehenden Kerngruppe habe ich nach dem Lesen vieler Kommentare das Gefühl, dass die Spiele mit diesem Konzept grundsätzlich gut ankommen, aber noch Skepsis herrscht. Mehr wird sich dann am Ende des Jahres zeigen.

    Die genaue Antwort wird uns wohl die Zeit liefern, ich werde die VKZ gespannt verfolgen und natürlich schauen, wie es aufgenommen wird, indem ich mir die Meinungen von anderen durchlese. Aber wie gesagt, ein Smartphone hat jeder und es zieht viel mehr wenn man eine App umsonst herunterladen kann. Wer hat hingegen eine Switch oder ist bereit so viel Geld auszugeben? Es wird definitiv spannend, wenn die Spiele veröffentlicht werden.

    Zitat

    Ich kann dir versichern, dass der Preis der Switch bis zum Release von LGPE, spätestens aber bis Ende nächsten Jahres, kein Problem sein wird. Diese Kritik ist sowohl beim DS als auch beim 3DS aufgekommen und am Ende haben die Kritiker meist doch nachgegeben, um Pokémon spielen zu können. Der Pokéball Plus ist dabei ja rein optional.

    Der DS und 3DS waren aber günstiger, als es die Switch ist. Der DS kostete um die 120€ und der 3DS hatte einen Preis von 250€, was für einen Handheld schon hoch war, insgesamt kosteten beide weniger. Die Zielgruppe war damals auch eine ganz andere, als heute. Meiner Meinung nach sind Core-Gamer eher bereit, so viel Geld in eine Konsole/Handheld zu investieren, weil sie genau wissen, welche Spiele einen erwarten und was die Hardware drauf hat. Darum wurden die Spiele für den etwas teuren 3DS angenommen, aber es lag zum Teil auch an den tollen Spielen, die nacheinander kamen. Die angepeilte Zielgruppe mit LGPE ist aber eine andere. Es sind Kinder oder Leute, die zuvor auf dem Smartphone gespielt haben. Und Kinder können nicht den hohen Preis stemmen. Bleiben dann noch die Smartphone-Gamer, ob sie dann bereit sind, sich eine Konsole mit einem Spiel anzuschaffen, was den Preis eines guten Mittelklasse-Smartphones hat und im Alltag gebräuchlicher ist.

    Zitat

    Ist es aber die richtige Entscheidung, sich nur nach den alteingesessenen Spielern zu richten? Wenn keine neuen Leute an Pokémon herangeführt werden, kann das potenziell zu Verlusten führen, wenn genau diese Leute einmal abspringen, weil sie keine Zeit mehr dafür haben oder aus Pokémon rauswachsen. Und dann muss man sich zurecht fragen: Für wen ist Pokémon eigentlich gedacht?

    Es ist kein direktes Problem, dass alle Alters- und Spielergruppen angesprochen werden sollen. Das ist sogar ein sehr nobles Ziel, das viele Nintendo-Franchises verfolgen und mit dem sie auch großen Erfolg haben. Die Frage ist letztendlich, wie der Entwickler mit Zugänglichkeit, Schwierigkeit und dem oben schon genannten Quality of Life umgeht. Du kannst nämlich ein zugängliches Spiel mit hohem Schwierigkeitsgrad ebenso gestalten wie ein schwer zugängliches Spiel mit eher niedrigem oder moderatem Schwierigkeitsgrad. Bei letzterem ist die Herausforderung halt, überhaupt einmal in das Spielprinzip reinzufinden, während ersteres eher dem Prinzip "einfach zu lernen, schwierig zu meistern" entspricht. Und da eine wirklich gute Balance zu finden, sodass jeder voll auf seine Kosten kommt, ist sehr schwierig, wenn nicht sogar der aufwändigste Part während der Entwicklung. Wenn das Spiel keinen konstanten Flow hat, werden Spieler den Titel potenziell nicht zu Ende spielen. Das kann wiederum verschiedene Gründe haben.

    Das meinte ich damit nicht. Ich habe von priorisieren gesprochen, aber nicht die neuen Leute komplett zu vernachlässigen. Es ist völlig legitim, wenn man versucht neue Leute mit ins Boot zu holen, aber nicht die Leute vergisst, die Pokémon so lange am Leben halten. Deine zwei Argumente, dass es Leute gibt, die aus Pokémon rauswachsen oder abspringen, mag durchaus für eine geringe Anzahl zutreffen, aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Argumente für die Mehrheit nicht stimmen. Denn jede Pokémon Edition war ein großer Erfolg, was die VKZ angeht. Klar, es mag mal geringfügige Abweichungen von paar Einheiten gegeben haben, aber insgesamt haben sich alle auf dem gleichen Niveau verkauft, wenn ich mich richtig erinnere, waren S/M ein sehr großer Erfolg mit 16. Mio Einheiten und X/Y ebenfalls. (Quelle)


    Ich stimme dir zu, dass Pokémon alle möglichen Ziel-/Altersgruppen ansprechen sollte. Es geht mir aber um die Wichtigkeit. Die Synthese der beiden Konzepte aus den traditionellen und den GO Spielen ist schwer hinzubekommen bzw. kaum möglich. Man muss vom traditionellen entfernen (schwierige Schlüssel-Elemente wie EV/DV, Zucht, Kämpfe gegen wilde Pokémon) um dem anderen Konzept gerecht zu werden (GO). Laut Masuda versucht man ja, mit den Let's GO Spielen beide Gruppen zu vereinen, aber das ist schon in der Theorie nicht möglich, daher wird es wohl auch ein ambitioniertes Ziel bleiben. Denn so entsteht nichts ganzes und nichts volles, sieht man ja an den Fans aus beiden Lagern, die sich nicht mal auf eine einheitliche Bezeichnung bei diesen Spielen einigen können. Stattdessen würde ich lieber die Konzepte getrennt entwickeln, so dass die traditionelle und die GO Seite nicht zu kurz kommt, denn beide haben hervorragende Spiele verdient und keinen unglücklichen Spagat.

    Alte Bedankung 1
  • Aber wie gesagt, ein Smartphone hat jeder und es zieht viel mehr wenn man eine App umsonst herunterladen kann.

    Es gibt Menschen, die keines haben. Umso wichtiger, dass man die Spiele nicht mit den Smartphones-Apps zwangsläufig verbinden muss, sondern das es auch nur optional bleibt. Der Vorteil der Switch zumindst gegenüber einem Smartphone ist in diesem Fall, dass man die Spiele auch am TV spielen kann und das ist schon sehr toll.

    Ich habe persönlich festgestellt, dass ich auch lieber den TV-Modus nutze, als den Handheld-Modus, einfach weil mir manches dann zu klein wird, gerade die Menüs und die Schriften bei aufwendigeren / größeren Spielen. Bei Pokémon Quest ist das bspw. nicht das Problem, aber doch bei andren RPGs. Mit nem größeren Bildschirm lässt sich auch das Spielerelbnis viel besser genießen. (Videosequenzen, Details der Umgebungen etc.)


    Stattdessen würde ich lieber die Konzepte getrennt entwickeln, so dass die traditionelle und die GO Seite nicht zu kurz kommt, denn beide haben hervorragende Spiele verdient und keinen unglücklichen Spagat.

    Die Spiele für 2019 sollen immerhin nicht wie LGP/E werden, das dürfte dich doch schon trösten, oder? ;) Da dürfen wir hoffentlich mehr erwarten, auf jeden Fall ein anderes Spielerlebnis als mit LGP/E.

    Allerdings würde ich die kommenden Spiele für November auch nicht vorweg schon verteufeln. Keiner von uns hat es bisher in der Hand gehabt und gespielt. Man sollte sich darüber erst danach ein Urteil bilden.

  • Ich fand es besser in der ersten Generation gelöst, denn dort gab es im Rocket-Versteck Betten, wo man sich freiwillig ausruhen konnte, wenn man dies für nötig hielt [...]

    Ja, das finde ich nachvollziehbar. Von SW2 abgesehen waren das ja meist doch sehr lange Wege, die es da zu bewältigen galt und da machte es Sinn, Zwischenstationen zu haben. Ehrlich gesagt hab ich die Auffrischungen in Sonne und Mond als gar nicht so häufig empfunden, weswegen mir das auch nicht negativ aufgefallen ist.

    Meiner Meinung nach sind Core-Gamer eher bereit, so viel Geld in eine Konsole/Handheld zu investieren, weil sie genau wissen, welche Spiele einen erwarten und was die Hardware drauf hat.

    Das würde ich nicht mal voraussetzen. Ich wage die Behauptung, dass sich nur die wenigsten Leute mit der Hardware einer Konsole oder eines Handhelds auseinandersetzen und stattdessen lieber die Software zocken wollen. Zumindest da, das hast du schon erwähnt, haben "Core-Gamer" auf jeden Fall einen Blick dafür, was sie interessiert und in gewisser Hinsicht ist die Anschaffung der Hardware dann ein No-Brainer.

    Was zumindest dem 3DS noch zu gute kam, war der Preissturz nach einem halben Jahr auf, ich glaube, 160 Euro. Der Preis war hoch und die Software rar gesät, insofern musste da ein Zug getätigt werden. Das Software-Problem gibt es aktuell auf der Switch nicht und die bisherigen Verkäufe sprechen auf jeden Fall Bände, dass der Preis wohl nicht so das große Problem darstellt. Ansonsten wären Hardware-Verkäufe ja nicht so arg nach oben geschnellt. Deswegen mache ich mir da auch keine Sorgen, dass Pokémon gut ankommen wird.

    Laut Masuda versucht man ja, mit den Let's GO Spielen beide Gruppen zu vereinen, aber das ist schon in der Theorie nicht möglich, daher wird es wohl auch ein ambitioniertes Ziel bleiben.

    Vor der Veröffentlichung von Pokémon GO war das Ziel, Pokémon einem weit größeren Publikum zugänglich zu machen als den bisherigen Spielern. GO wurde vor Release sehr polarisierend aufgenommen und ich habe viele Kommentare gelesen, die nicht an einen Erfolg des Spiels glaubten. Letztendlich trat das Gegenteil an und es wurde ein großer Erfolg, auch wenn die eigentliche Motivation für das Spiel wegen zu weniger Funktionen schnell nachließ. Persönlich erwarte ich für die Let's Go-Spiele ähnliches. Ob Game Freak mit der Vision, beide Spielergruppen zu vereinen, Erfolg hat, muss sich dann halt zeigen, weil das durchaus schwierig werden kann.

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