Blog-Artikel mit dem Tag „30 Tage 30 Drabbles“

Hilda wurde sich der Tatsache gewahr, dass sie von jemandem beobachtet wurde. Mit verstohlenem Blick lugte ein sonderbares Wesen hinter einem Baum hervor, gerade so, dass der neugierige Blick erkannt werden konnte. Als ein Häufchen Schnee von einem hoch gelegenen Ast geräuschvoll zu Boden fiel, schreckte es zurück und versteckte sich voller Scheu.
„Darf ich … näher kommen?“, fragte Hilda und wartete eine Reaktion ab. Es folgte keine Antwort, jedoch erneut der vorsichtige Blick aus dem vermeintlich sicheren Versteck. Behutsam näherte sich die junge Frau, bis sie beide auf gegenüberliegenden Seiten des Baumes standen. Ob sich ihr das Wesen offenbaren würde?

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Nach dem langen Tag war die warme Sommernacht angebrochen und Erik ließ es sich nicht nehmen, ein Lagerfeuer zu entfachen. Womit Raphaela nicht gerechnet hatte, war allerdings der blauviolette Farbton, in dem die Flamme erstrahlte. Auf ihren fragenden Blick hin grinste der Junge und breitete die Arme aus.
„Schön, nicht wahr? Es ist kaltes Feuer und lockt manchmal Geister an!“
Als Erik von kalt sprach, nahm Raphaela tatsächlich keine Wärme vom Feuer wahr. Sie hielt ihre Hand vorsichtig hinein und verbrannte sich auf wundersame Weise nicht. Dafür erklangen leise Stimmen in ihrer Umgebung. Das Mädchen ließ den Blick nachdenklich schweifen.

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Während Jona des Nachts ausführlich von den gemeinsamen Momenten mit der Seele erzählte, grübelte Sascha eingiebig. Er konnte die Reaktionen nachvollziehen, da sie von der Trennung des Baumes wohl nichts wusste.
„Was sollen wir tun?“, fragte xier ideenlos und betrachtete das kleine technische Gerät zur Seelenübertragung. Durch Wischen und Tippen versuchte Sascha, auf seinem Smartphone Informationen zu finden. Es vergingen einige Minuten, bis sich ihre Blicke kreuzten und er die Finger zum Victory-Zeichen formte.
„Wir fragen die Sternblumenfische, ob sie uns helfen! Offenbar kommt am nächsten Abend ein Schwarm vorbei.“
Die Stunden bis zum Morgengrauen wurden anschließend zur Vorbereitung genutzt.

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In aller Ruhe las Paula Zuhause die Gedichte ihres Freundes Willi. Er hatte zwar offenbart, nicht besonders talentiert darin zu sein, jedoch fand sie Gefallen an seinen rhythmischen Werken. Mehr noch schaffte er es, auf behutsame Weise sensible Themen anzusprechen und interessant auszuformulieren. Es geschah in einer Art, wie es vermutlich selbst die besten Schreibenden nicht geschafft hätten.
Als sie zu Ende gelesen hatte, stahl sich eine einzelne Träne auf ihr Gesicht. Durch die klug gewählten Worte konnte er Paulas Emotionen sichtlich berühren. Gleichsam lächelte sie. Morgen würde das Mädchen Willi bei ihrem geplanten Treffen auf ein bestimmtes Werk ansprechen.

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Das helle Licht der lumineszierenden Pflanzen und Gewächse erhellte den Waldweg bei Nacht. Emil suchte die Umgebung mit wachsender Ungeduld akribisch ab. Warum hatte er nur erwartet, schnell sein Objekt der Begierde zu finden?
Müde setzte er sich rücklings an einen Baum und seufzte. Sein Blick wanderte ziellos von einer wogenden Pflanze zur nächsten. Schließlich konnte er eine merkwürdige Bewegung bei einer kleinen, bodenständig wachsenden Blume wahrnehmen. Sofort krabbelte er zu ihr hin und betrachtete die bunten Lichter. Wie Emil schnell erkannte, handelte es sich um sein gesuchtes Insekt, eine sogenannte Falsche Blume. Mit Feuereifer begann er augenblicklich, Beobachtungen anzustellen.

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Aufmerksam blickte sich der fremde Kater im Garten um. Die Luft war rein und niemand würde ihn aufhalten, sich dem Vogelnest im Baum zu nähern!
Er spitzte die Ohren, als ein plötzliches Fauchen erklang. Das anschließende Brummen ließ seinen Blick herumschnellen. Befand sich hier doch eine weitere Katze? Nirgends war etwas zu sehen und dennoch stoppte die bedrohliche Geste nicht. Er beschloss, sich wieder aus dem Staub zu machen und an anderer Stelle sein Glück zu versuchen.
Aus dem Nest blickten zwei Rotkehlchen zum nahestehenden Haus. Sie zwitscherten dabei einem Papagei zu, der die beiden fixierte und fauchende Laute ausstieß.

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Nachdenklich schritt Ralf auf die Haustür zu. In einer Hand hielt er den letzten an diesem Tag gepackten Koffer. Bevor er über die Schwelle trat, legte er das Gepäck ab und drehte sich zu seinen Eltern um. Zögerlich trat der junge Mann an seinen Vater heran und umarmte ihn.
„Danke für alles“, sagte Ralf und fiel auch seiner lächelnden Mutter in die Arme.
„Viel Erfolg bei deinem Studium!“, entgegnete sie freundlich.
Anschließend ging er hinaus und verstaute den Koffer im Auto. Es war, als würde Ralf seine alte Welt hinter sich lassen und eine neue betreten. Was ihn wohl erwartete?

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„Wie kann das sein?“, fragte Sascha mit erstickter Stimme. Er betrachtete mit fassungsloser Miene einen hoch gewachsenen Baum, der sich in der Nähe des Sees befand. Mit ausgestreckter Hand strich er mehrmals sanft über die verdorrte Rinde. Es machte den Anschein, als wollte er das Leben in dem Baum erfühlen.
„Nein. Unmöglich!“
Jona stand ruhig daneben und beobachtete Sascha mit aufmerksamem Blick. In einer Hand hielt xier das große Glas, in dem sich etwas Bläuliches, fast Durchsichtiges befand. Schließlich wandte er sich um und fiel Jona in die Arme. Einige Tränen perlten ab und benetzten den kalten Boden unter ihnen.

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Zeke wurde durch ein beständiges Klopfen geweckt. Er stand müde von seinem Bett auf und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Draußen flatterte ein winziger Wyvern aufgeregt mit den Flügeln, der in seinem Maul einen Brief hielt. Mit ausgestrecktem Arm nahm Zeke diesen an sich und überprüfte den Absender. Er wurde tatsächlich von den Ältesten zu seiner Abschlussprüfung eingeladen!
Während sich der Wyvern wieder auf den Weg machte, reckte Zeke seinen Kopf aus dem Fenster und winkte ihm hinterher. Von hier beobachtete er das geschäftige Treiben in der Baumkrone sowie weitere kleine Flugdrachen, die sich um die Apfelhäuser tummelten.

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Hannah saß auf der Bank und blickte zur Mitte des Sees, wo sich ein Schwan befand. Er schwamm scheinbar ohne Ziel seine Runden und beobachtete aufmerksam die Menschen in Ufernähe. Manchmal beneidete sie die eleganten Tiere um ihre Freiheit, keinerlei Sorgen im Alltag haben zu müssen.
Plötzlich spürte Hannah eine Berührung auf ihrer Hand. Instinktiv ballte sie die Finger zur Faust und ihr Kopf schnellte nach rechts. Jan, der mit ihr unterwegs war, bemerkte die Reaktion und wandte abrupt seinen Blick ab. Hannah lächelte jedoch, als sie seine Absicht erkannte. Etwas entspannter öffnete sie die Faust und umschloss seine Hand.

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Chris stand vor einer schwierigen Entscheidung. Fieberhaft wägte er ab, welche Möglichkeit er für seine Zukunft ergreifen sollte. Einerseits versprach er sich die Erfüllung eines großen Traumes, den der junge Mann bereits seit langer Zeit gehegt hatte. Andererseits wollte er aber seinen bisherigen Werdegang und vor allem seine Freunde nicht vernachlässigen. Es schien beinahe so, als könnte sich Chris für keine Seite entscheiden, ohne etwas Wichtiges zu verlieren.
Nach einiger Zeit kreuzte ein Geistesblitz seine Gedanken. Eventuell war es doch möglich, auf nichts verzichten zu müssen!
Die Wahl war getroffen und Chris setzte alle notwendigen Mittel zur Umsetzung in Bewegung.

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Nervös hielt Pinia den kleinen Bilderrahmen mit einer Hand fest. Sie betrachtete eingiebig das Foto mit ihren Eltern sowie ihrem Zwillingsbruder Erland. Erinnerungen stiegen in ihr hoch. In ihrer Kindheit hatte Mutter immer gesagt, dass die zwei wie Zitronen seien: Sie glichen sich einander in vielerlei Hinsicht und schafften es doch immer, sauer aufeinander zu sein. Seit einigen Jahren beschritten beide ihre eigenen Wege und doch benötigte Pinia die Hilfe ihres Bruders mehr als je zuvor. Was ihre Mutter heute wohl sagen würde?
Sie gab sich einen Ruck und tippte einige Ziffern in das Telefon. Ein Piepton war zu hören.

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Nachdem sich Sascha wieder in seinem Körper befand und die Ente freigelassen wurde, wandten sich er und Jona ihrem eigentlichen Anliegen zu. In einem großen Glas befand sich eine grünliche, beinahe durchsichtige Masse. Ihre Konsistenz veränderte sich unregelmäßig, sodass sie einen durch und durch lebendigen Eindruck erweckte. Jona hielt das Glas ans Ohr und schloss die Augen. Flüsternde Laute drangen an xien Gehör. Allerdings war die Bedeutung dieser Worte ungewiss.
„Ich bin bereit“, sagte Sascha. Er schluckte und fragte sich, ob die Seelenübertragung auch auf diese Art funktionieren würde.
„Gut, dann fange ich an“, entgegnete Jona und startete die Vorrichtung.

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Das Aroma von frisch gebrühtem Mandarinenextrakt lag in der Luft. Bevor Fabio den daraus zubereiteten Tee jedoch servierte, nahm er aus dem Schrank noch ein kleines Behältnis mit einer zähflüssigen Substanz. Er goss in jede Tasse einen Tropfen Honig, der die Farbe des Getränks sogleich goldgelb werden ließ. Gleichzeitig breitete sich ein süßlicher Nebel im Raum aus, der Fabio in den Schlaf zu lullen versuchte. Der Honig verfehlte seine Wirkung tatsächlich nie!
Schließlich stellte er die Tassen auf ein Tablett und ging in den Raum nebenan. Dort warteten bereits seine Gäste.
„Bitte sehr, eine Runde Traumtee für alle. Guten Appetit!“

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Ein intensiver Schokoladenduft erfüllte die Innenräume des Cafés. Menschen unterhielten sich über alltägliche Geschehnisse, während Miranda und ihr Gast Berry aus ihrem bodenständigen Loch in der Wand guckten. Während er die Sinneseindrücke verarbeitete, sprang eine schwarze Katze vom Tresen. Mit einem kleinen Beutel im Mund schritt sie langsam auf die Mäuse zu und breitete den Inhalt vor ihnen aus. Eine kleine Menge an verschiedenen Getreidesorten befand sich darin.
„Für euch. Von Großmutter“, sagte die Katze, verneigte sich und ließ die Mäuse wieder alleine.
„Habe ich zu viel versprochen?“, fragte Miranda schmunzelnd und lud den staunenden Berry zum gemeinsamen Essen ein.

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Die fremden Wesen unterhielten sich in einer merkwürdigen Sprache, die Lina nicht verstand. Ihr Aussehen erinnerte in vielerlei Hinsicht an Menschen, allerdings wirkten ihre blätterartigen Gewänder sehr naturverbunden. Das Mädchen sah einem älteren und einem vermutlich sehr jungen Wesen in die dunklen Augen. Die beiden berieten sich ruhig. Als der ältere schließlich ein Säckchen hervorholte, ging er auf Lina zu und streute etwas vom Inhalt, einer Art glitzerndem Puder, über ihren Kopf. Bis sie verstand, was es damit auf sich hatte, sprachen die fremden Gestalten wieder auf sie ein.
„Du solltest uns jetzt verstehen können“, sagte der jüngere von ihnen.

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Jean lehnte am Rand des großen Brunnens in der Dorfmitte und seufzte. Es war weitreichend bekannt, dass das daraus kommende Wasser nicht für Menschen genießbar war, da es eine große Menge Salz beinhaltete. Oftmals fragte er sich, wie eine solche Fehlkonstruktion überhaupt entstehen konnte.
Antriebslos blickte der Junge auf das spiegelnde Wasser und nahm die Bewegungen schwirrender Insekten wahr. Plötzlich schoss jedoch jemand durch die Oberfläche und schüttelte den Kopf. Jean war zurückgewichen und erkannte ein Mädchen mit roten Haaren. Ihre Ohren erweckten den Eindruck großer Fischflossen.
„Hallo!“, rief das Mädchen und hielt sich am Rand fest. „Wer bist du?“

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Sascha gab undefinierbare, schnatternde Laute von sich, während Jona den Bildschirm einer handlichen technischen Vorrichtung studierte. Die Rufe erinnerten xien deutlich an Enten, wenngleich der Anblick seltsam anmutete. Immerhin war Sascha ein Mensch und es war in abstruser Art amüsant, ihn während seiner hektischen Bewegungen zu beobachten.
Vom anliegenden See näherte sich hingegen eine richtige Ente. Ihr Gang war schwankend und ungelenk, als wären ihre Sinne beeinträchtigt worden.
„Sieht so aus, als würde es funktionieren“, sagte die Ente und richtete den Blick zu Jona empor.
„Zumindest bist du vorerst durch das Entengesetz geschützt“, schmunzelte xier erfreut. Das Experiment war erfolgreich!

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Der Herbst war schon längst eingetroffen und Lori überlegte, die Wohnräume des Hauses zu schmücken. Immer wieder glitt der Blick zu einem großen, eingerahmten Foto an der Wand, auf dem sich drei tierische Gestalten tummelten. Ein Rabe zeigte dort einem Frosch und einer dreifärbigen Katze seine glänzenden Fundsachen. Auf einmal hatte der junge Mann eine Idee.
„Wollt ihr mir vielleicht bei der Dekoration helfen?“, fragte Lori in Richtung des Fotos. Es dauerte nicht lange, bis sich die drei Tiere zu bewegen begannen und aus dem Rahmen hüpften. Sie streckten sich und gähnten, bevor sie voller Neugier auf ihre Anweisungen warteten.

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Fanfaren ertönten, als María mit den drei Mitgliedern ihres Teams die Arena betrat. Sie warf einen Seitenblick zu Kellas, der als Favorit der Partie gehandelt wurde. Wie immer ließ er sich die Nervosität nicht anmerken, ganz im Gegensatz zu ihr. Still führte sie ihr Präzisionsgewehr mit und trat an ihre bevorzugte Position.
„Sind alle bereit? Dann lasst den Tanz beginnen!“, rief der Ansager und zählte langsam runter.
„Drei.“ María atmete tief durch.
„Zwei.“ Sie legte ihr Gewehr an.
„Eins.“ Das andere Team wurde ins Visier genommen.
„Los!“ Eine Fontäne flüssiger Schokolade flog über das Feld auf einen ihrer Gegner zu.

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