Blog-Artikel mit dem Tag „30 Tage 30 Drabbles“

Timae gab nach einigen Minuten intensiver Suche auf. Mit einem kürzlich entdeckten Zauberspruch ein magisches Wesen zu beschwören, verlief nicht ganz nach sienem Plan. Zwar wurde es zu ihr befördert, allerdings hatte es sich direkt nach Ankunft blitzschnell aus dem Staub gemacht und versteckt. Sier fasste den Entschluss, stattdessen wieder in einem Buch zu schmökern.
Nach wenigen Schritten knarzte eine der Regaltüren und ließ Timae innehalten. Das magische Wesen war wieder aufgetaucht, lugte jedoch mit einem dunklen Lumpen über seinem Körper heraus. Durch ein kleines Loch blickte es nach draußen.
„Keine Angst“, sagte Timae und hielt vorsicht die Hand hin.

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Keo und Zyta gingen lachend und jeweils eine Angel haltend am Strand entlang. Heute würden sie bei ihrem Geheimtreffpunkt erneut versuchen, einige Fische zu fangen. Das sonnige Wetter lachte regelrecht vom Himmel auf sie herab.
„Schau, die Muschel!“
Zyta deutete mit einem Finger auf die große Erhebung zu ihrer Linken. Auf dem Berg thronte eine große Muschel, die durch die Lichteinstrahlung zu glitzern begonnen hatte.
„Wie schön“, kommentierte Keo den Anblick. „Manchmal würde mich interessieren, welches Geheimnis sie birgt.“
Beide wussten, dass es verboten war, den heiligen Berg zu besteigen. Zyta nahm Keo abrupt an der Hand.
„Sollen wir nachschauen?“

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Voller Freude stürzte sich das Kind des Waldes auf das viele Essen, das ihm gegeben wurde. Zwar war es nach wie vor ein Geist, allerdings konnten durch Robins Entdeckung neben Kleidung auch Lebensmittel geisterfiziert werden. Ihr Besuch dankte es ihnen mit einigen freudigen, unverständlichen Lauten und sorgsamen Manieren.
Tara grinste unweigerlich und schüttelte dabei den Kopf.
„Das war wirklich ein Geniestreich von dir, Robin. Aber warum ausgerechnet so viele Toastbrote?“
Zufrieden mit dem Ergebnis pickte sich Robin ein noch normales Stück heraus. Sier biss motiviert einen Teil des Toastbrots ab und verzog keine Miene.
„Wir hatten schon lange keins mehr.“

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Die junge Frau hielt einen Regenschirm, als sie per Boot auf dem großen See unterwegs war. Ihr Ziel war das ferne Ufer, das aufgrund des Wetters nur schwer erkennbar war. Sie selbst blieb stets trocken, obwohl der Regen unablässig seinen Weg zur Erde suchte.
Ihr Blick wanderte in den grauen, wolkenverhangenen Himmel. Ob sie in ihrem Leben wohl je einmal die Sonne sehen würde? Sie fragte sich, wie sich die warmen Strahlen auf der Haut anfühlten. Angeblich brachten sie den Körper zum Kribbeln.
Das Boot trieb weiter auf dem See. Wo die Frau auch hin ging, begleitete sie der Regen.

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In der ganzen Schule verbreitete sich in Windeseile ein Gerücht. Offenbar spukte ein Geist im Musikzimmer! Nein, im Physiksaal, da dort Messmittel auf dem Boden lagen! Aber warum war dann die Turnhalle manchmal über Nacht verwüstet?
Thomas hörte bis zum Unterrichtsende ebenfalls die verschiedensten Versionen, welche Untaten dieser Geist anrichtete. Alles Firlefanz, wie er selbst empfand. Fröhlich ging der Junge nach Hause, griff dabei in die Jackentasche und holte einen eigenartigen Schlüssel hervor. Er wusste nicht wie, jedoch konnte er damit jedes Schloss problemlos öffnen. Insgeheim fragte sich Thomas, wo er heute Nacht für Unruhe in der Schule sorgen sollte.

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Nach dem erfolgreichen und schnellen Transport verabschiedete sich Mauselind von Pat, dem Sturmvogel. Mir ihrem kleinen Säckchen ging sie weiter durch den Regen, bis sie bei der mit einer Tür verschlossenen Höhle ihrer Freundin angekommen war. Mauselind klopfte zweimal und kurze Zeit später wurde der Eingang vorsichtig geöffnet.
„Spitzi, ich bin's. Wie geht's dir?“
Ihre Freundin war den Tränen nahe und fiel ihr still in die Arme. Ein leises Schluchzen war durch die stetig fallenden Tropfen zu vernehmen. Zögerlich fragte Mauselind, ob sie hineingehen und die Sache besprechen sollten. Spitzi stimmte schließlich zu und führte ihre Freundin in ihr Zuhause.

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Milla tastete sich mit ihren verbundenen Augen vorsichtig voran, während sie von Zack an einer Hand geführt wurde. Als beide am Bestimmungsort ankamen, nahm er ihr die Binde ab und sie sah eine merkwürdige, mit Papier bespannte Tür vor sich. Schnell erkannte Milla, dass es sich um eine traditionell japanische Schiebetür handelte und zog sie zur Seite auf. Dahinter wartete ein besonders in diesen Breiten auffälliger Raum, der ein sehr japanisches Flair ausstrahlte.
„Wahnsinn, sogar mit Tatami!“, rief sie und Zack nickte eifrig.
„Den Shōji wollte ich ursprünglich nicht einbauen, aber ohne wäre es sonst langweilig gewesen. Bitte, setz dich!“

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Geduldig wartete Tara auf der hölzernen Sitzbank am Wegesrand. Robin hatte ihr aufgetragen, einige Dinge in der Stadt einzukaufen und deswegen einen Reitdienst per Brieftaube organisiert. Fahrzeuge waren aufgrund der Unebenheiten in dieser Gegend benachteiligt.
Schließlich blickte sie doch auf die Uhr. Eine Minute noch. Von weitem konnte Tara Hufgetrappel hören und sie wunderte sich über das silbrig glänzende Fell sowie die Hörner des Wesens, das auf sie zukam.
„Ein … Zweihorn?“ kommentierte sie die Ankunft des Reittieres, das daraufhin freudig schnaubte. Sie galten als besonders schnell und wendig. Hatte Robin ernsthaft so viel Geld allein für einen Transport bezahlt?

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Luis hielt gebührenden Abstand zum Wasser. Während er den unruhigen Wellengang beobachtete, wurde er von seinem Freund Pietro gerufen. Vor wenigen Tagen hatten sie sich angefreundet und es wirkte so, als würden sie sich bereits ewig kennen.
Nach einer bejahenden Antwort machte Luis kehrt. Ein befreiendes Gefühl machte sich kurz in ihm breit, jedoch ließ ihn die Ratlosigkeit nicht los. Er gehörte nicht hier her, konnte allerdings nicht ohne weiteres zurück. Sein tiefstes Geheimnis wollte er für sich behalten, jedoch nagten Zweifel an seiner eigenen Glaubwürdigkeit. Wann würde er Pietro offenbaren, dass er eigentlich ein verbannter Prinz des Meeres war?

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„Das ist eine sehr interessante Geschichte gewesen“, kommentierte Penn die Erzählung seiner Klientin mit einem Lächeln.
„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sie annehmen würden“, sagte die Frau und verneigte sich vor ihm mit ausufernder Geste.
Penn klatschte zweimal in beide Hände und ein Blatt Pergament sowie eine schmuckvolle Feder erhoben sich aus der Unordnung des nahe liegenden Tisches. In Windeseile und in Schönschrift wurde wie von Geisterhand ein langer Text niedergeschrieben. Schließlich sortierte sich das Pergament selbstständig in ein Buch ein und wanderte daraufhin in eines der vielen großen Regale.
„Ihre Erinnerung wird in meiner Sammlung sicher sein.“

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Ein lauter Ruf ertönte aus der Ferne. Merin sah Zira eindringlich an und er stimmte seinerseits einen langgezogenen Schrei, gefolgt von zwei hohen Tönen an. Die Frau des Vogelvolks nahm ihren Bogen zur Hand.
„Warum lockst du sie auf die Waldlichtung in der Nähe?“
„Zwei Stunden sind ausreichend, einen Hinterhalt vorzubereiten. Sie sollen sich sicher wiegen“, antwortete Merin bestimmt und zückte eine Armbrust. Zira nickte verstehend mit dem Kopf.
„Interessante Idee. Ein kleiner Akzent war in deinem Ruf drin. Hoffen wir, dass ihnen das auf die Entfernung nicht aufgefallen ist.“
„Bei Gelegenheit sollten wir wohl mehr üben. Danke übrigens dafür.“

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Daniel betrachtete aus großer Höhe die Welt rund um ihn herum. Ein riesengroßer Dschungel offenbarte sich unter ihm, als er auf dem Rücken einer Biene über das Dickicht hinweg flog. Aufgrund der schnell schlagenden Flügel trug er Ohrenschützer, damit er sich auf sein eigentliches Ziel konzentrieren konnte.
Mit speziellen Pheromonen wies Daniel der Biene an, den Sinkflug einzuleiten. Ein gutes Stück über dem Boden erspähte er einen größeren Hügel, aus dem in Heerscharen Ameisen traten. Das geschäftige Treiben hatte er noch nie aus nächster Nähe gesehen. Die Welt der Insekten war wirklich faszinierend, wenn man sich auf ihrer Höhe befand.

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Während Tara kleine Snacks anfertigte, suchte Robin weiterhin nach der Ursache für die Geistwerdung. Das Kind der Wälder hatte sich interessiert neben sien gesetzt und still zugesehen.
„Und, schon was Neues?“, fragte Tara, die mit einem Teller zurück kam. Robin schüttelte nur den Kopf.
„Keine Ahnung, ob wir das wieder umkehren können. Aber ich glaube, ich habe herausgefunden, wie man Kleidung geisterfizieren kann.“
„Bitte was?!“, prustete Tara und ließ vor Lachen fast das Essen fallen. Nach einem Augenverdrehen sah Robin mit verzweifeltem Blick zum Waldkind, das den Kopf schief legte.
„Vielleicht gibt uns das den richtigen Impuls, um mehr herauszufinden.“

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„Wo du auch immer auf der Welt bist, wirst du die hellsten Sterne sehen“, sagte Lyra. Während sie das Teleskop auf den erleuchteten Nachthimmel ausrichtete, legte Irma grübelnd ihren Zeigefinger auf die Lippen.
„Relativ wirst du aber nie dieselben sehen können.“
„Musst du auch nicht, solange du in Erinnerung behältst, dass sie immer da sind.“
„Das ist ja fast wie bei guten Freundschaften!“, überlegte Irma und kicherte bei dem Gedanken.
„Eine Konstante, dank der du dich nie allein fühlen wirst, egal wo wir uns befinden“, antwortete Lyra und umarmte ihre Partnerin. Anschließend warfen sie abwechselnd einen Blick durch das Teleskop.
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Die Gedanken schwirrten frei und ziellos im Kopf umher. Wie nur sollte Mika den Kontakt suchen? So viele verschiedene Möglichkeiten, die infrage kamen. Es konnte doch nicht so schwer sein, Holger wegen einer Kleinigkeit anzusprechen. Was, wenn gerade keine Zeit da war?
Wortgebilde entstanden, trennten sich wieder und fügten sich neu zusammen. Die Schüchternheit überwog wie immer und Anspannung machte sich im Körper breit. Es half nichts, verzweifelt Kreise zu ziehen und nicht voranzukommen.
Mika atmetete tief durch, bevor sier es schließlich wagte, das erste Wort zu sprechen.
„Hey, Holger. Äh, kannst du mir bitte kurz bei einer Aufgabe helfen?“

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Besorgt lief Mauselind mit einem kleinen Säckchen auf dem Rücken durch den Regen. So schnell sie ihre Beine tragen konnten, kämpfte sie gegen das stärker werdende Unwetter an. Es dauerte nicht lange, bevor sich neben ihr ein Sturmvogel niederließ und sie selbst nach Luft schnappend anhielt.
„Wohin des Weges, junge Dame?“, fragte der Vogel höflich und begutachtete sein Gegenüber.
„Ich muss nach Süden. Eine Freundin ist dort und ich mache mir wegen eines Briefes Sorgen um sie.“
„Verzage nicht, ich kann dir helfen. Steig auf.“
Mauselind kuschelte sich daraufhin in das weiche Vogelgefieder und er hob mit sanften Flügelschlägen ab.

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Reges Treiben herrschte in der spärlich beleuchteten Küche. Immer wieder war der helle Klang von Gläsern und Porzellan zu hören, das sanft, aber scheinbar unkontrolliert gegeneinander stieß. Wasser wurde wie von Zauberhand ausgeschenkt, während Besteck und Teller ein Drei-Gänge-Menü simulierten. Ein regelrechtes Festmahl wurde in dieser Nacht veranstaltet. Erst als sich mit einiger Schwere die Türklinke nach unten bewegte, wurde es mucksmäuschenstill. Liam lugte in den Raum und begutachtete seine Augen reibend die aufgetischten Tassen.
„Träume ich etwa?“, fragte er sich halb verschlafen, bevor er die Tür wieder schloss. Nur kurze Zeit später erwachte die gesamte Einrichtung wieder zum Leben.

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Ratlos drehte sich das Kind der Wälder mehrmals im Kreis. Es konnte nicht glauben, dass es in Anwesenheit von Menschen in diese für es völlig fremde Gegend gekommen war. Sein eigener Körper fühlte sich zudem merkwürdig leicht an. Warum nur hatten ihm die Ältesten verschwiegen, dass sie noch leben würden?
Die beiden Menschen, Robin und Tara, überlegten in der Zwischenzeit fieberhaft, wie sie mit ihrem Neuzugang umgehen sollten. Natürlich freute es sie, dass zumindest dieser Teil der Beschwörung reibungslos vonstatten gegangen war. Wie nur sollten sie ihm aber beibringen, dass das magische Wesen aus unerfindlichen Gründen geisterhafte Attribute erhalten hatte?

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„Wie nennen wir diese Gegend?“, fragte Miriam, als sie auf den Wald mit den selbst gebastelten Bäumen zeigte. Ernest grübelte unterdessen mit verschränkten Armen.
„Lass mich überlegen. Wie wäre es mit Terona?“
Miriam kicherte, als sie näher über den Begriff nachdachte.
„Zumindest keine Terrine. Damit bin ich einverstanden!“
„Gut!“
Ein lautes Räuspern erklang, als Ernest mit verstellter Stimme nach den richtigen Worten suchte.
„Hohe Magierin Miriam, wir sollten unsere zauberhaften Entdeckungen mit unseren Vertrauten in Terona teilen. Ich bin mir sicher, dass sie diese Information nutzen können.“
„Gewiss, mein Lehrling. Bereitest du bitte schnell ein Schreiben auf dem Flatterpapier vor?“

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Mit mitfühlendem Blick schritt sie langsam auf den verwüsteten See zu. Ihr langes, ultramarinblaues Kleid streifte über das Gras, jedoch schien sie selbst den Boden nicht zu berühren. Es kostete dennoch mühevolle Überwindung, den von den Menschen zerstörten Lebensraum zu begutachten.
Behutsam nahm sie aus ihrem Haar eine kleine rosafarbene Blüte, die sich in eine Seerose verwandelte. Ein Hoffnungsschimmer zeigte sich in ihrem Gesicht, als sie die Blume im Wasser absetzte und mit einer einzelnen Träne benetzte. Innerhalb weniger Augenblicke breitete sich um die Seerose ein grüner Schleier in alle Richtungen aus, der die Natur wieder zum Leben erwachen ließ.

(Versteckter Text)

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