Und wir singen im Atomschutzbunker – Ein Update

Vor drei Monaten habe ich euch davon erzählt, dass mein Arbeitgeber Kurzarbeit angemeldet hat. Damals gingen wir alle von einer temporären Reduzierung um maximal 50% aus.

Tja, was soll ich sagen? Es kam schlimmer. 🙃

Binnen weniger Tage wurden die Maßnahmen erhöht von „Schließung des Hotels am Wochenende“ auf „Komplette Schließung auf unbestimmte Zeit.“ Keine 24 Stunden nach der Entscheidung zu dem Schritt, wurde dieser auch durch den Gesetzgeber vorgeschrieben.

Seit Mitte März etwa befinde ich mich nun in Kurzarbeit 0, sprich ich arbeite überhaupt nicht mehr und erhalte 60% meines regulären Nettolohns als Kurzarbeitergeld (KUG). Mittlerweile hatten wir einige Meetings mit der gesamten Belegschaft (selbstverständlich nur digital), in denen wir über die aktuelle Lage, sowie die weiteren Aussichten informiert wurden. Der bereits mehrfach verschobene Wiedereröffnungstermin liegt nun Ende Juni.

Leider bedeutet dies nicht, dass wir alle dann alle wieder an die Arbeit gehen werden.


Am Montag hatten wir ein erweitertes Abteilungsmeeting, in dem unter Anderem eröffnet wurde, dass nach aktuellem Stand die meisten von uns – mich miteingeschlossen – dieses Jahr überhaupt nicht mehr an unseren Arbeitsplatz zurückkehren werden.

Eine ziemlich bittere Pille, die man erstmal schlucken muss und mich zeitweise auch ziemlich traurig gestimmt hat.

Doch lasst uns zum positiven Teil kommen: Mit Ablauf diesen Monats profitiere ich von der Erhöhung des KUG. Somit gibt es anstelle der regulären 60% nun 70% Ausgleich für mich. Nach weiteren drei Monaten erhöht sich der Satz dann ein letztes Mal auf 80%. Zwar gilt diese Anpassung derzeit nur bis Ende des Jahres, doch darf man nicht vergessen, dass 2021 die Bundestagswahl stattfindet. Falls die Krise also auch über den Dezember hinaus anhält, halte ich eine Verlängerung für durchaus möglich. Ebenfalls Teil der aktuellen Anpassungen im Kurzarbeitergeld, ist die Erlaubnis eines Nebenverdients, ohne dass dadurch die eigenen KUG-Bezüge eingeschränkt werden. Bedingung: Das zusätzliche Gehalt darf den regulären Nettolohn nicht überschreiten. Daher werde ich demnächst also vermutlich mal ein paar Klinken putzen gehen.


Die finanziellen Sorgen wären somit also schonmal geklärt. Situationen wie diese bestätigen mich erneut in meiner Begeisterung für das System „Sozialstaat.“ Doch ist sozial an dieser Stelle ein gutes Stichwort: Miete und Lebensmittel bezahlen zu können ist die eine Sache, zwischenmenschliche Beziehungen hingegen die andere. Zwar kommen nun nach und nach die Lockerungen, doch noch immer ist es schwierig, sich mit Freunden zu treffen, da viele von ihnen sich derzeit in der Heimat befinden (An Onlinesemestern kann man von überall aus teilnehmen). Hier kam für mich das Bisaboard und ganz besonders der Bisachat ins Spiel.

Ich bin seit 2009 hier im Forum registriert, doch erst jetzt schaffe ich es wieder so richtig, aktiv dabei zu sein. Es freut mich ungemein, wieder mehr Teil der Community sein zu können und ich bin unglaublich dankbar für alte und neue Freundschaften, die ich in den letzten Tagen aufbauen/pflegen konnte, sowie für die vielen lieben Menschen, die hier unterwegs sind.

Ich möchte an dieser Stelle bewusst keine Namen nennen, aber falls du dich angesprochen fühlst, dann darfst du dich auch angesprochen fühlen. Du bist einer der Gründe, weshalb diese Pandemie nicht ganz so schlimm ist, wie sie sein könnte. Danke dafür. :)


Ganz viel Liebe an alle, die gerade ebenfalls schwierige Zeiten durchmachen. Gemeinsam stehen wir das durch. Bleibt gesund!

Frechdachs

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