[Bereichaktion] Das gestohlene Sieger-Bändchen, finden wir es wieder? Die Geschichte geht weiter! (The End, Siegerehrung)

Pünktlich zum neuen Jahr geht mit dem fünften und letzten Teil die Reise unserer Geschichte des gestohlenen Siegerbändchens hier nun zuende..


Es ist passiert! Eine unbekannte Person hat unsere gemoppst!



Wir müssen nun zusammenhalten und den Hinweisen nachgehen um die Medaille sicherstellen zu können, ehe sie - samt Langfinger - am Abend des zweiten Weihnachtstages für immer im Nirgendwo untertaucht!

Aber der Spitzbube hat einen Fehler begangen - als er die Medaille aus dem Tresor gerissen hat, hat er versehentlich auch einen Stapel Pokémon Karten zerrissen und die Fitzel mit in seine löchrige Tasche gestopft. Als er das bemerkt hat at er noch schnell den Rest der Karten eingesteckt. Auf dem Weg hinaus hat er schnell noch ein paar andere Pokémonkarten zerrupft und sich in die Hosentasche gestopft. Dann ist er auf und davon..

Da müssen wir natürlich hinterher ... aber welchen Weg hat der Dieb an der Kreuzung genommen?

..

Siehe da, in allen drei Kreuzungen liegt ein Fitzel einer Pokémon-Karte ... er hat also bemerkt, dass aus seiner Tasche Kartenreste rieseln und versucht uns bewusst in die Irre zu führen..

Welcher Weg ist nun der richtige? Zu welcher Karte gehören die Fitzel? Welches Fitzel gehört zu unseren Karten?


Die Suche lief an und viele kleine Hinweise gingen ein und an den ersten Kreuzungen konnten wir sicher entscheiden in welche Richtung wir mussten, bis sich das Blatt abermals für uns änderte:


Wir laufen durch die Straßen unseres beschaulichen Örtchens und suchen das nächste kleine Stück Papier, das uns auf der Suche nach dem Langfinger helfen könnte. Es hat mittlerweile leicht angefangen zu nieseln, es wird also höchste Eisenbahn, dass wir dem Fiesling auf die Spur kommen. Nicht weit entfernt finden wir ein Flugblatt auf der Straße liegen, dass wir aufheben. Vielleicht ist darauf ein nützlicher Hinweis zu finden? Ein Detektiv muss seine Augen für alles Kleinigkeiten offen halten... Wir fangen an zu lesen:


Zitat

1. DezemberStreik am Bahnhof

Die Angestellten der Regionalbahn, die die wichtigste Verbindung unseres kleinen Städtchens in den Bergen zur Außenwelt darstellt, verweigern sich in der Adventszeit den Dienst. Der Kopf der Protestbewegung meinte im Gespräch zu den Beweggründen der Proteste: "die Infrastruktur der kleinen Bahnstrecke wurde in den letzten Jahrzehnten völlig vernachlässigt, wir kämpfen hier täglich gegen verrostete Gleisanlagen, marode Bahnhäuschen und müssen jeden Monat dutzende Überstunden leisten um hier alles am Laufen zu lassen. Wir können nicht mehr - erst neulich mussten wir eine Weiche mittels Gaffa, einer Strohmatte und einer leeren Milchtüte flicken. So geht das nicht mehr. Wenn sich die Bahngesellschaft nicht dazu entscheidet diesen Müll den die Gleisanlage nennen zu modernisieren krümmen wir keinen Finger mehr." Unser Bahnhof wird also im Zeitraum der Adventszeit nicht mehr bedient, sollte sich die Lage verändern werden wir das so schnell es geht an unsere Bürgerinnen und Bürger weitergeben.


Gez. Bürgermeister Bruno D.


Hmm.. wir laufen mit Zettel in der Hand am Rathaus vorbei. Neugierig schauen wir am schwarzen Brett nach den Nachrichten und finden eben jenen Flugzettel dort ebenfalls hängen. Scheinbar hat sich in der Sache also noch nichts geändert. Wir verfolgen einen Halunken, aber zum Bahnhof kann er nicht wollen. Dieser liegt außerhalb vor dem Dorf. Um dorthin zu gelangen müsste hätte er bei der letzten Möglichkeit nach links abbiegen müssen. Der Bahnhof scheidet also als Ziel aus, aber wo will er nur hin?


......


Es wird langsam schon spät. Wenn es erstmal komplett dunkel ist wird es schwierig die Schnipsel ausmachen zu können. "Wir müssen uns echt beeilen" murmeln wir in die Kälte hinein. Warum hat John sich schon so lange nicht mehr gemeldet? Zeitverschiebung hin oder her, hier geht es um jede einzelne kleine kostbare Minute!

Wohin führt nur der Weg des Diebes?

Den Stadtrand haben wir schon vor einigen Kreuzungen den Rücken gekehrt.

Wir laufen um die nächste Ecke, das Stückchen des Apoquallyp hat uns also wieder einen Schritt näher an das Versteck herangeführt.

Ach herrjemine, jetzt stecken wir in einem Schlamassel. Wir wurden direkt auf den Marktplatz geführt. Am nördlichen Ende des Platzes steht die Kirche. Es flackern drei große Kerzen davor. Müssen wir in diese Richtung weiter? Das Problem ist - hier gibt es über 5 andere Abzweigungen, die wir nehmen könnten. Wir queren den Platz, der Wind hat auch zugenommen. Der leichte Nieselregen sticht uns ins Gesicht, während wir die teichgroße Pfütze in der Mitte des Marktes umgehen. Geradeaus ist die kürzeste Distanz zu einer neuen Straße, der Weg wäre wohl am Naheliegendsten. Und siehe da, ein Schnippsel liegt dort am Straßenrand. Merkwürdig eigentlich. Bisher hatten wir nicht ein einziges Mal an einer Kreuzung die Laufrichtung nicht geändert.

Wir laufen in die Straße hinein. Bei dem Schnipsel sind wir uns das erste Mal nicht sicher. Bisher hatten wir immer 6 oder mehr Indizien - dieses Mal sprechen 13 Hinweise gegen die anderen Abzweigungen.. Ein mulmiges Gefühl steigt in uns auf. Wir kommen zur nächsten Kreuzung und.. Mist.. wir wurden reingelegt. Kein Schnipsel ist mehr in Sicht. Das hat uns kostbare Minuten gekostet, wir rennen wieder zurück zum Markplatz. Währenddessen keimt auch schon eine neue Hoffnung in uns auf. Wenn der Gejagte nicht nach Westen aufgebrochen ist, dann scheidet nach den Fluchtmöglichkeiten des Bahnhofs auch ein mögliches Versteck im Industriegebiet aus. Nördlich und Südlich des Marktplatzes gibt es nur noch Wohngebiete. Im Süden zusätzlich aber auch noch der Anschluss an die Autobahn. Aber würde er es wagen wieder am Tatort vorbei zu hasten?


Wir stehen unschlüssig wieder auf dem Marktplatz. Erst jetzt vernehmen wir ein einen leisen Singsang aus Richtung der Kirche. "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, ..."

Vielleicht hat der Chor etwas Verdächtiges bemerkt. Nachdenklich gehen folgen wir der Richtung aus der der Gesang kommt und siehe da, hinter der großen bunt geschmückten Tanne nahe der Kirche steht ein kleiner Chor.. "Hätte ich dir doch nur früher entdeckt" murmeln wir vor uns hin, bevor wir in nach dem Lied die Gruppe ansprechen:

Wir: "Grüß Gott, darf ich Sie mit einer kurzen Frage belästigen?"

der Leiter des Chors: "Gerne, womit können wir Ihnen den helfen?"

"Bei mir wurde eingebrochen und ich bin nun auf der Verfolgungsjagd nach dem Halunken. Nur leider habe ich seine Spur hier auf dem Marktplatz verloren. Das Einzige was ich weiß ist, dass er weder in Richtung Bahnhof, noch in Richtung Industriegebiet geflüchtet ist. Sie haben hier bei der Kirche eine gute Übersicht was sich am nördlichen Ende es Platzes abspielt. Haben Sie in den letzten Stunden eine sich verdächtig verhaltende Person hier vorbeilaufen sehen? Sie wird es relativ eilig gehabt haben."

"In der Weihnachtszeit ist bei Ihnen eingebrochen worden? Das sind in der Tat keine guten Nachrichten. Es haben sich in der letzten Zeit viele Menschen hier auf dem Platz aufgehalten, der Weihnachtsmarkt hat erst vor einigen Augenblicken seine Büdchen für den Tag geschlossen. Was hat der Verdächtige denn an Kleidung getragen, erinnern Sie sich da an etwas genaueres?"

"Ich habe ihn leider nicht in voller Größe gesehen. Als ich bemerkte, dass der Tresor geleert wurde bin ich zur Tür gewetzt und habe nur noch einen langen schwarzen Mantel und einen löchrigen braunen Rucksack erkannt."

eine junge Dame aus dem Chor: "Ein schwarzer Stoffmantel, braune Stiefel und ein abgegriffener Wildlederrucksack? Das trifft auf zwei Personen die tatsächlich hier vorbeigekommen sind..."

"Wissen Sie auch in welche Richtung sie den Platz verlassen haben?"

sie: "Der eine ist aus der Kirche gekommen und hat den Platz dann nach Westen in Richtung Industriegebiet verlassen."

Diese Person kann es nicht gewesen sein denken wir uns still

"... die andere Person ist aus dem Osten gekommen und dann in Richtung Wohngebiet gelaufen."

"In den Norden, oder in den Süden?" Fragten wir aufgeregt.

"Soweit mich meine Erinnerung nicht täuscht ist sie in den ..............."


..........


"Scheint der Platz voller geworden zu sein?" gedankenverloren umrunden wir wieder den großen Tannenbaum. Die Aussage des Chors hat uns stark zu denken gegeben. Dabei ist es doch so offensichtlich, wieso sind wir dem nicht schon eher auf die Spur gekommen? Hat uns unser eigenes Ego und unser Hochmut ein Schnippchen geschlagen?

"Hey passen Sie doch auf wo sie hingehen!" werden wir mit einem Mal angeschrien. Vor Schreck fällt uns der letzte Schnippsel aus der Hand. Wir schauen mit gläsernem Blich den Mann an, den wir gerade unabsichtlich gerempelt hatten.

"Ja natürlich!" entfährt es uns beim aufkeuchen "so muss es geschehen sein. Der Langfinger hat einen Passanten touchiert und dadurch mehrere Schnipsel verloren, die dann vom Wind oder unter den Schuhen der Passanten klebend in alle Herren Richtungen getragen wurden. So simpelt wie vorhersehbar - was bin ich doch für ein blutiger Anfänger.."

Der Mann schaut uns verwirrt an: "Geht es Ihnen eigentlich gut?! Brauchen Sie einen Ar..?"

Barsch unterbrechen wir den Mann, murmeln eine kurze Entschuldigung und laufen unverminderter Geschwindigkeit dem Süden des Platzes entgegen. Wo hätte der Dieb auch anders hineilen sollen? Vier Hinweise hatten für den Süden gesprochen - wir waren geblendet von der Tatsache, dass es bislang teils weit über acht eindeutige Indizien gegeben hatte.


Am Anfang der Straße angekommen schauen wir uns kurz um, aber niemand scheint weiter Notiz von uns zu nehmen. Der ganz normale weihnachtliche Trouble den ein Weihnachtsmarkt so mit sich bringt, dass vor kurzem ein Verbrecher sich durch die Menge geschlagen hatte scheint keiner von Ihnen auch nur zu ahnen.

Und da liegt es ja: ein paar Schritte die Straße hinunter sehen wir auch schon den nächsten Fetzen einer unserer Karten. Zwölf Schnipsel zählen wir in unserem Beutel.. Wir könnten auf dem Platz sogar aufgeholt haben, so viele Schnipsel wie drüben verloren gegangen zu seien scheinen. Allerdings können wir jetzt nicht mehr einschätzen welchen Fortschritt wir gemacht haben.

"Kopf hoch" sagen wir uns "den Typen bekommen wir noch - bisher haben wir noch alle geschnappt" - und mit neuem Eifer machen wir uns auf in die nächste Etappe.

"Wo könnte er nur hingerannt sein? Was ist sein Ziel?" Fragen wir uns selber immer wieder.. Egal wie oft wir Passanten ansprechen, alle haben sie niemanden vorbeirennen sehen.


Bahnhof, Industriegebiet und die nördliche Stadt fallen als Ziele aus, egal wie man es dreht, der Langfinger müsste eine der Straßen queren, die wir schon durchschritten hatten - und das wäre in der Kürze der Zeit in der wir uns ihm auf die Fersen gehängt haben arg unklug gewesen. Also Südstadt. Aber warum sollte der Dieb den Weg in Richtung Autobahn einschlagen und dann zu Fuß flüchten? Es wäre doch besser gewesen das Fluchtfahrzeug in der Nähe zu parken und nicht quer durch die Stadt zu rennen und dabei das Risiko einzugehen von Passanten erkannt zu werden - und das auch noch auf dem Marktplatz. Also nein, die Autobahn als Destination kann ich mir nur schwerlich vorstellen.

Das Nieseln ist stärker geworden.


Wieder sind wir an eine Kreuzung angekommen, rechts ginge es zurück zu unserem Haus - wir sind gar nicht mal so weit entfernt. Eine wasserfeste Jacke und eine warme Tasse Tee wären jetzt eine tolle Sache - aber der Fitzel in die Richtung gehört nicht zu den unseren. Innerlich stöhnen wir auf, eine warme Tasse Tee und ein wasserfester Anorak wären jetzt doch eine schöne Aussicht gewesen. Weiter geht es unserer Spur nach .. "Haben sich so Hänsel und Gretel gefühlt als sie den Weg nachhause gesucht haben?" kommt uns ein Gedanke.


Wir laufen auf einen Kreisverkehr zu. Warum sollte er hier langgehen? Die meisten Straßen führen zu Hauptstraßen die keine Gehwege aufweisen.. Von hier aus kann man ohne Auto nur geradeaus in das noblere Stadtviertel gelangen, zu Fuß auf die Autobahn zu rennen - bei den nächtlichen Sichtverhältnissen ist mit seinem dunklen Aufzug keine ratsame Idee.

Siehe da, wir finden einen neuen Schnipsel, aber was sollte der Dieb im Reichenviertel wollen?!

Ein Gedanke traf mich wie der Blitz: "Nein ... das kann nicht sein... Sollte der Dieb etwa ... Oh Gott bewahre ... nicht auszumalen, wenn das stimmt ..."

.........



Wir legen an Geschwindigkeit zu. Wenn der Verdacht stimmt haben wir nicht mehr viel Zeit übrig.

Straße, Kreuzung, Abbiegen, Kreuzung, geradeaus ... so langsam fällt uns das Atmen schwer. Der leichte Nieselregen ist zwischenzeitlich zu einem kräftigen Regenschauer geworden. Wir spüren schon wie unsere Jacke der Witterung so langsam nachgibt." Warum sind wir auch nur so unsportlich?!" geiseln wir uns in Gedanken. Wir hätten doch mehr für unsere Fitness machen sollen.. Ach, das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr, Augen zu und durch.

Wieder eine Kreuzung, wieder eine Wahl. Aber dieses Mal halten wir uns nicht lange damit auf und entscheiden und direkt für die linke Straße, ein flüchtiger Blick auf den Schnipsel reicht mittlerweile, um uns des Weges sicher zu sein. Immer stärker treibt uns die Vermutung um.. es kann einfach nicht anders sein..


Außer Atem erreichen wir eine Kreuzung, die in drei Sackgassen endet. Bis hier her haben wir 19 Schnipsel zusammengetragen. Leider sagt uns das nichts genaues, vielleicht haben wir ja doch unterwegs irgendeinen übersehen, oder auf dem Markplatz wurde einer verweht.. Was wir wissen ist, dass es nicht mehr als 24 Stückchen seien können, denn mehr Karten lagen nicht in dem Tresor..

Die linke Straße endet in einem kleinen Waldstück, die rechte endet an einem künstlich angelegten See und gerade aus gibt es nichts weiter als Wohnhäuser. Sollten wir in den Wald müssen wären wir wahrscheinlich verloren, dort hat es zu viele Möglichkeiten sich zu verstecken. Der See ist in dieser Jahreszeit so kalt, dass man nicht darin schwimmen kann ohne das Risiko zu laufen zu erfrieren - und Boote sind auf dem Gewässer nicht erlaubt. Die Häuser dagegen sind allesamt ruhig und die Fenster dunkel, die Anwohner würden also keine Hilfe sein. Die Schnipsel in diesen drei Richtungen sind allerdings nahezu identisch, und so gut unser Gedächtnis auch ist können wir lediglich den See ausschließen.


Kurzerhand rufen wir den guten Dr. Watson an, ärger in der Bibliothek hin oder her, diese hier würde ohnehin die letzte große Entscheidung werden. Nach zwei vergeblichen Versuchen nimmt endlich jemand den Hörer ab. Er ertönt ein verschlafenes: "Wer daaahha?"

Auf unsere rasche Erklärung der Lage der Dinge und die dringliche Aufforderung zu mehr Geschwindigkeit ist seine Antwort nicht mehr als ein genervtes: "Ich habe gerade geschlafen, wissen Sie eigentlich wie viel Uhr wir hier haben? Es ist schon weit nach Mitternacht!!1!! Die Bibliothek hat schon um zehn Uhr Abend zu gemacht und mich rausgeworfen. Ich hatte gerade noch genug Zeit um zwei weitere Folianten aus dem Regal zu ziehen und mit zu nehmen.. Also was ist jetzt los, was brauchen Sie so dringlich, dass sie nicht unterscheiden können.!?"

Wir beschrieben den Schnipsel und deren Unterschiede so gut es über das Telefon eben geht. "Ufff... lass mich kurz nachschauen ob es das in diesem Buch abgebildet gibt.." Einige Sekunden, eine gefühlte Ewigkeit später ließ Watson verlauten: "Nimm Schnipsel Nummer zwei, die andere Karte kam aus einem Parallel-Set. Und so weit ich weiß lag eben diese Karte nicht im Tresor sondern daneben, und jetzt gute Nacht!" Biep-biep-bieep ertönte das Geräusch der unterbrochenen Leitung..


Schnipsel 2 heißt also in Richtung Wald weitergehen. Langsam schreiten wir voran und laufen die Häuserzeilen entlang der Straße ab. Fast schon wünschen wir uns weiter in Richtung Wald gehen zu müssen, das wäre definitiv die angenehmere Geschichte. Das fünfte Haus auf der linken Seite kommt es mir, dort hat er beim letzten Mal noch gewohnt. 1, 2, 3, 4 und da wären wir nun. Hausnummer 5. Ein hohes Haus mit Satteldach und schon leicht abblätternder blassblauer Wandfarbe. Die Option "Wald" haben wir schon wieder vergessen, während wir auf die Haustüre zugehen. Einsam und alleine liegt da ein weiterer Schnipsel. Ohne Zweifel, hier muss das Versteck sein.. Wobei "Versteck" es wohl eher nicht trifft, so wie es auf dem Klingelschild steht ist es ist eher ein "zu Hause." Hinter einem Fenster brennt noch Licht, wir klingeln. "rrrrinnng, ding-dong" ertönt es, während unser Puls mal wieder steigt.


Wir hören ein hastiges Scharren und Schritte auf einer Holztreppe. Die Türe geht auf und niemand anderes als Tai Yagami seht vor uns. Ohne auch nur ein Wort der Erklärung zu liefern drücken wir uns an ihm vorbei ins Haus, und drehen uns erneut zu ihm um. Tai scheint kein bisschen überrascht zu sein. Seine Jacke, ein schwarzer Mantel aus Stoff, hängt über einem nahegelegenen Stuhl, unter dem sich bereits eine seichte Pfütze gebildet hat. Es bedarf keiner weiteren Worte als ein entschlossenes "WO!?"

Den verständnislosen Blick, den wir damit ernteten, kauften wir ihm nicht ab..

"Tai, spiel hier nicht den unschuldigen. Ich muss dir nicht erzählen weswegen ich gekommen bin." Wir schauen ihm tief in die Augen und fischen mit einer Hand in der Seitentasche unserer Jacke die Schnipsel der Karten raus die wir aufgelesen hatten. "Diese Teile von Pokemon-Karten sind dir immer wieder aus deinem Rucksack gefallen, und ich bin denen bis vor deine Haustüre gefolgt, wie es Hänsel und Gretel in dem Märchen auch bewerkstelligt hatten." Tai richtet seinen Blick auf meine Hand, sein Blick flackert. Die freie Hand richteten wir auf den Flur und Zeiten auf eine Ecke in dem Schrank. "Dort hinten sehe ich einen Rucksack aus Wildleder. Der Rucksack ist feucht. Kann es sein, dass du bis vor kurzem noch draußen gewesen bist?" Wir stecken die Schnipsel wieder weg und gehen auf den Rucksack zu. Den Blick weiter auf Tai geheftet öffnen wir den Rucksack und halten ihn ihm unter die Nase. "Wenn du auf deine Unschuld bestehen willst, warum finden wir dann in eben deinem Rucksack zerrissene Pokemon-Karten, bei denen immer nur ein kleines Stückchen fehlt?" Wir zuppeln eine der besagten Karten raus und halten einen unserer Fetzen dagegen. "Und wieso passen meine Stückchen genau zu einigen der Karten?" Tai's Blick verschwamm immer mehr und seine Züge begannen ihm zu entgleiten, ehe er merklich gereizt antwortete:

"Weiß der Geier wie du an die Fetzen gekommen bist, dann habe ich die eben verloren.. und überhaupt, was willst du von mir? Hat dir die Demütigung beim ersten Mal etwa nicht gereicht, als die Polizei dich und deine Anschuldigungen hat fallen wie eine schimmelige Scheibe Toast?" Er sah uns herausfordernd an. Wir darauf hin gelassen: "Mein Freund, du hast beim "ersten Mal" gesagt. Also rück das Diebesgut schon raus." Tai hämisch lachend: "Ich habe die verdammte Medaille nicht gestohlen, du hast wohl zu viel Regen getankt und leidest an Verfolgungswahn."

Wir daraufhin siegesgewiss:" Wer hat denn hier was von einer Medaille gesagt? Nur um dich zu informieren, ich habe die Polizei bereits verständigt und sie sind unterwegs. Ich verstehe ja deine Antipathie gegenüber den umso erfolgreicheren Pokemon-Karten, aber damit hier hast du den Bogen endgültig überspannt. So wie ich dich kenne hast du vor die einzuschmelzen und deiner Trophäensammlung einzuverleiben. Wie viele Dinge willst du noch in Digimon Merchandise verwandeln, um dem Pokemon Merchandise zu schaden? Wenn du wegen der Dummheit hier wirst du leicht im Kittchen landen. Oder gibst du jetzt endlich nach und rückst die Medaille wieder heraus?" Tai schaut zerknirscht zu Boden.. "Verdammt.. warum muss das Pokemon Imperium auch alles andere in den Schatten stellen? Das ist doch entsetzlich.."

Mit den Worten drehte er sich um und wandte sich der Treppe zu. Nach ein paar Schritten machte er halt und sprach ohne sich umzudrehen: "Wirst du bitte bei der Polizei ein gutes Wort für mich einlegen? Ich möchte nicht ins Gefängnis..." Er schritt langsam die Treppe hinauf, kehrte mit Schatulle und Medaille zurück und drücke sie mir in die offene Hand ohne den Blick zu heben.

"Auf Wiedersehen Tai. Lass die Spielereien jetzt endgültig seien, sonst bin ich nicht mehr so gnädig. Auf einen Ersatz der zerrissenen Karten bestehe ich allerdings." Ohne ein weiteres Wort verließen wir Tais Haus und schritten gemächlichen Schrittes zurück nach Hause. So hat der Bluff mit der "informierten Polizei" doch noch seine Wirkung erzielt. Wir schauten uns die Medaille an und seufzen.. "Puh, das war knapp.. Polieren sollte man sie aber wieder einmal." Wir bleiben stehen und stutzen, denn es liegt mehr in der Schatulle als nur die Medaille: Mit dabei liegen auch noch ein paar Code-Karten für ein Online-Spiel, da drauf steht: "Eigentum von RoyalNonsense " Mit abgelaufenem Einlösedatum. Könnte man verschenken denken wir uns und laufen wieder weiter in die Nacht hinein..

"Ein weiterer erfolgreich gelöster Fall, den wir zu den Akten legen können, das müssen wir morgen unbedingt noch Dr. Watson erzählen..."


The End.


Ich hoffe euch hat die kleine Story gefallen, zur Siegerehrung kommt hier, wenn ihr dem letzten Hinweis unserer Reise folgt - dem Link hier:

Siegerehrung



Ich wünsche euch allen einen guten, erfolgreichen und vor allem gesunden Start ins neue Jahr,

Liebe Grüße,

BlueFirefly


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