Kleinkünstler-Businessmeinung: Impfstoffe im Test

Seit einiger Zeit verkacken unsere engen Freund:innen aus der Politik die Impfung – Grund genug für viele aufrichtige und hart ihr Geld am Kapitalmarkt anlegende Mitbürger:innen, sich den Stoff einfach selbst zu besorgen. Doch wie schneiden die Impfstoffe im Vergleich ab und wer sollte zu welchem greifen? Wir helfen Ihnen bei der Entscheidung, mit welchem Vakzin Sie sich am besten vordrängeln.


AZD1222 von AstraZeneca

Niemals beim Discounter kaufen, solange es nicht für die jährliche Image-Sachspende ist – das gilt auch für den Proletenimpfstoff von AstraZeneca. Sein Preis ist niedrig und dementsprechend ist klar: Er kann nicht gut sein. Wenig innovativ kommt er mit einem einfachen Vektorkonzept daher, bei dem man trotz schmerzhafter Spritze im Arm lediglich gähnen kann. Er zeigt nicht den kleinsten Hauch von Dekadenz, jeder kommt an ihn ran, er wird nur den ärmsten Mitgliedern der Arbeiterklasse und den restlichen dummen Massen geimpft. Da kann man nur die Nase rümpfen und sagen: Finger weg, lieber sich infizieren und einen Krankenhausaufenthalt mit eventuellen Langzeitschäden (darunter Tod) riskieren, als sich diese Mistbrühe einimpfen zu lassen.

Wertung: 1 von 5 Spritzen, und selbst die ist rostig


BNT162b2 von Biontech

Der erfolgreiche Börsenstar aus Deutschland glänzt mit dem absoluten Premiumimpfstoff schlechthin. Mit brandheißer und intelligenter mRNA-Technologie macht er den Viren den Gar schnellstens aus, schon nach sieben Tagen gibt es volle Schutzwirkung, das Potenzial des Vakzins ist unendlich. Nicht unendlich und vielleicht sogar für einige überraschend klein wirkt vielleicht sein Preis – doch man soll sich nicht täuschen lassen: Die Lagerung bei niedrigsten Temperaturen von -60°C bis -80°C verursacht Ihnen zusätzliche Kosten, die dafür sorgen, dass der teure Ultratiefkühlschrank (am besten gemeinsam im Paket mitkaufen) zu Ihrem neuesten Statussymbol wird.

Wertung: 10 von 10 Finanzspritzen


mRNA-1273 von Moderna

Wie der Name schon sagt, setzt auch der Impfstoff des US-amerikanischen Herstellers auf die neuartige mRNA-Technologie. Als solcher bringt er eine gewisse Situationsabhängigkeit mit, da er sich von BNT162b2 ein wenig unterscheidet: Zwar muss auch der Moderna-Impfstoff aufwendig gekühlt werden und taugt daher nicht für die Massen, was definitiv ein Pluspunkt ist, ebenso wie sein Preis, der sogar höher ist als der von BNT162b2. Allerdings stellt sich seine Schutzwirkung eine ganze Woche später ein als beim Biontech-Pendant, und deswegen läuft man Gefahr, als miserable:r Geschäftemacher:in dazustehen – schließlich zahlt man mehr für weniger Qualität. Entsprechend stellt sich insgesamt die Frage, welches Ziel man hat: Möchte man wirklich zeigen, was man hat, dann sollte man zum Moderna-Vakzin greifen; legt man mehr Fokus auf die Zurschaustellung der eigenen Klugheit, dann ist Biontech the way to go.

Wertung: Zwei von zwei Impfdosen


Sputnik V von Biocad

Der absolute Joker unter den Impfstoffen, der besonders beliebt ist unter denjenigen, die die notwendigen Kontakte zu russischen Oligarchen haben (wie etwa Heinz-Christian Strache oder Gerhard Schröder). Während der Impfstoff technologisch gesehen langweilig ist, da er auf dem gleichen Konzept basiert wie die flüssige Scheiße von Astrazeneca, so hat er dennoch den Reiz des Mysteriösen: Lange waren verlässliche Daten zu Wirksamkeit und eventuellen Risiken unbekannt, so dass es zum spannenden Abenteuer werden kann, sich dieses Vakzin zu injizieren. Außerdem: Eine EU-weite Zulassung ist bisher nicht erfolgt, sodass Sputnik V eine sündig süße verbotene Frucht darstellt und liegt daher gerade bei Staatsverächter:innen im Trend. Am besten also zugreifen, bevor sich das ändert!

Wertung: Vier von sechs Revolverkammern sind gefüllt


Ad26.COV2.S von Johnson & Johnson

Derzeit quasi so etwas wie das Start-Up unter den Vakzinen. Ebenfalls ein Vektorimpfstoff und insofern erst einmal uninteressant, wartet das Vakzin dennoch mit der Besonderheit auf, dass man nur eine Dosis davon braucht, was anderen Impfstoffhersteller:innen bis jetzt nicht eingefallen ist. Insofern ist der Impfstoff insbesondere etwas für Diejenigen, die sich nicht zweimal mit der Impfung aufhalten wollen, weil wichtigere Geschäfte auf sie warten. Wer also zum Vakzin von Johnson & Johnson greift, kann sich als überlegter Macher präsentieren.

Wertung: Zwei von zwei Johnsons


Heroin von Ihrem Dealer

Hilft zwar nicht gegen Corona, aber geht trotzdem immer.

Wertung: 100% Suchtpotenzial

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