Zum Totalversagen Deutschlands beim Spiel gegen Südkorea

Deutschland hat gegen Südkorea eine vollkommene Niederlage eingefahren. Was aber genau ist passiert?


Schon von Anfang an war klar, dass die Stimmung nicht stimmte. Man hätte mehr über die Flügel jubeln und die Fankurven stärker öffnen müssen, aber bereits in der Aufstellung wurden die ersten Fehler gemacht: Die normalerweise harmonisch zusammenarbeitende Dreierspitze aus Schmidt, Weber-Ruprecht und Bergmann (allesamt Rechtsaußen) wurde einfach aufgeteilt und viel zu entfernt voneinander auf der Tribüne platziert. Die Kommunikation der Fans untereinander war praktisch nicht vorhanden, die eingeübten Flaggenkommandos wurden nicht genutzt, sodass Alleingänge vorprogrammiert waren – ein taktisches Desaster. Schlussendlich war es aber auch die Einzelleistung, die das Elend vollends besiegelte: Während Schmidt und Bergmann schon kurz nach Spielbeginn jeweils links und rechts von zwei Südkoreanern eingekesselt und so komplett aus dem Spiel genommen worden waren, suchte Weber-Ruprecht unbegreiflicherweise permanent Zweikämpfe mit russischen Ordnern, die er nicht für sich entscheiden konnte. Am Ende wurde das Spiel für ihn ab- und seine Nase gebrochen, er erhielt die blutrote Scharte und wurde aus dem Stadion geworfen. Deutschland war folglich ein Fan weniger, ein Vorteil, den die Südkoreaner mit ihrer fast nordkoreanischen Disziplin zu ihren Gunsten zu nutzen wussten.

Nach dem ersten Tor der Südkoreaner konnte die deutsche Gemeinschaft es nicht schaffen, sich von der immer tiefer einsinkenden Nervosität zu befreien. Möglichkeiten, die aufgrund mangelnder Kreativität ohnehin nur spärlich vorkamen, wurden nicht in Erfolge verwandelt. Teamgeist und Einsatzbereitschaft suchte man auf allen Sitzpositionen vergebens, jeder machte sein eigenes Ding und heulte sinnlos herum. Schnell glich das Bild der Tribünen einem Haufen resignierter Hühner auf der Stange, sodass es nicht lange dauerte, bis das 2:0 für die Koreaner fiel, was ein 1:1 unmöglich machte.

Bleibt nur zu hoffen, dass Deutschland aus dieser bestimmt schlimmsten Niederlage seiner Geschichte endlich mal etwas gelernt hat – diese Hoffnung hegte man allerdings schon nach der katastrophalen Leistung gegen Mexiko und der eher durchwachsenen Herangehensweise an den schwedischen Gegner. Erfüllt hat sie sich bislang nicht.

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