Emeralds Endzeit-Odyssee V - Erinnerungen

5.1 Juju


Nach dem Kampf in Malvenfroh wanderte Emerald Richtung Norden. Angeblich war die Gegend um den dortigen Vulkan aufgrund ihrer geographischen Begebenheiten von der Nano-Bombe relativ verschont geblieben. Eine Auszeit in der Natur wäre genau das richtige.


Auf der nördlichen Seite des sogenannten Schlotbergs bedeckte Vulkanasche die gesamte weite Ebene. Alles schien wie von einer grauen Schicht überzogen und der Himmel war konstant dunkel.

Emerald und Juju bekämpften ein wildes Pokémon. Der stählerne Raubvogel versuchte, die kleine Fee mit seinen Klauen aufzuschlitzen. Juju wich aus und schleuderte ihn mit Psycho-Kräften gegen einen Baum, sodass sich die Asche davon löste und auf ihn herunterschwebte. Der Vogel krächzte schwach und schleppte sich dann davon. Emerald grinste Juju zu: „Du wirst immer stärker! Gut gemacht!“
Die kleine Fee fiepte zufrieden, aber dann stockte ihr plötzlich der Atem. Emerald spürte im Hinterkopf dumpf die außer Kontrolle geratenden Psycho-Kräfte des Pokémon. In der Umgebung wurde die Luft noch kühler und alle Hitze schien sich in Juju anzusammeln. Das Pokémon keuchte auf, während seine Gliedmaßen sich in die Länge zogen. Während der Entwicklung verlor Juju die Kontrolle über die gleichzeitig wachsenden Kräfte in seinem Inneren. Halluzinationen brachen über Emerald herein, während sier zu Juju rannte. Eine Stimme rief: „Rette... Hoenn!“
Jujus eskalierende Kräfte erzeugten eine Welle die Emerald zu Boden warf.


Vor sich sah Emerald eine Gestalt stehen. Sie sah aus wie eine Frau in einem Laborkittel.

Sie sagte: „Du bist wieder eingeschlafen.“
Emerald stöhnte und setzte sich langsam auf. „Tut mir Leid.“
Sie befanden sich in einem unterirdischen Bunker. Emerald seufzte: „Ich... Ich bin einfach umgekippt.“
Besorgt sah die Person sien an: „Was du nachts da draußen machst, ist viel zu gefährlich. Warum bleibst du nicht hier bei uns?“
Emerald dachte nach. „Ich kann nicht. Wenn niemand rausgeht, haben wir bald kein Essen mehr. Dann würdet ihr verhungern. Das lasse ich nicht zu.“
Die Frau schüttelte den Kopf: „So sollte es nicht sein. Wir arbeiten schon so lange daran, Hoenn zu retten. Wir werden es schaffen.“
Emerald nickte: „Ich weiß, dass ihr es schaffen werdet. Deshalb gehe ich immer raus. Ich besorge das Essen. Solange wir nicht verhungert sind, ist noch genug Zeit.“
Die Person im Laborkittel lächelte traurig: „Es sollte einfach nicht so sein. Die letzten Jahre waren so schlimm, für uns alle.“
Emerald sah, dass die Person mit den Tränen kämpfte. „Sei nicht traurig! Ich mache alles, damit es euch gut geht. Gemeinsam werden wir Hoenn retten!“
Emerald erhob sich und ging auf die Person zu. „Wir schaffen das. Ich verschaffe euch die Zeit, die ihr braucht. Ich liebe dich doch, Juju.“


Emerald öffnete die Augen. Sier lag auf dem Boden der Aschenebene. Über siem kniete Juju, jetzt als Guardevoir, nicht mehr als Kirlia. „Du, Juju,...“
Emerald dachte nach: „Juju ist eigentlich der Kosename eines Menschen. Einer Person... Einer Person, die ich liebe.“
Sier setzte sich langsam auf. „Aber... Wo ist sie?“
Emerald blieb sitzen. Juju das Guardevoir umarmte sien und Emerald erwiderte die Umarmung. Eine Weile blieben sie so sitzen, während still die Ascheflocken auf die Ebene niedergingen.



5.2 Loyalitäten


Emerald war auf dem Smartphone fast zeitgleich von zwei Nummern kontaktiert worden. Maike hatte geschrieben, dass ein Professor Kosmo entführt worden war und sie sich an die Verfolgung gemacht hatte. Adrian hatte geschrieben, dass seine Leute einen Wissenschaftler entführt hatten und ihn über die Meteorfälle wegschaffen wollten.
Emerald antwortete beiden, dass sier unterwegs war.


Die Meteorfälle waren eine Tropfsteinhöhle, die sich im Einschlagkrater eines Meteoriten gebildet hatte. Das Gestein war kalkweiß und überall tropfte es herunter. Als Emerald ankam, lieferte sich Maike einen Showdown mit einer Frau, die offensichtlich zu Team Aqua gehörte, aber die Emerald noch nie gesehen hatte. Der Nachricht nach musste das Adrians rechte Hand Kordula sein. Sie hatte ein Magnayen, welches Maikes Pokémon, das wie eine weiterentwickelte Form von Hydropi aussah, durch die Gegend scheuchte. Hinter ihr lag ein gefesselter Mann, der von einigen anderen Aqua-Schergen bewacht wurde und wohl Professor Kosmo war.
Maike gab einen Befehl: „Los, Moorabbel, Aquaknarre!“
Ihr Pokémon verschoss einen kräftigen Wasserstrahl, der das Magnayen in einige Stalagmiten prallen ließ. Es richtete sich knurrend wieder auf und sprang sofort los auf Moorabbel. Die beiden rollten in einem Knäuel durch die Gegend. Emerald hob eine Hand zum Gruß: „Hey, Leute.“
Als Maike und Kordula Emerald bemerkten, lachten sie gleichzeitig auf. Maike rief: „Juhu! Emerald! Gemeinsam zeigen wir es diesen Verbrechern!“
Kordula johlte: „Emerald! Geißel der Hoenn-Region! Ich habe nur Schlimmes über deine Taten von Adrian gehört! Endlich begegnen wir uns persönlich!“
Maike und Kordula drehten sich gleichzeitig wieder einander zu: „Hä?“
Dann wieder zu Emerald. Sier hob beschwichtigend die Hände: „Äh, es ist nicht das, wonach es aussieht?“
Kordula höhnte in Maikes Richtung: „Emerald unterstützt Team Aqua, weil wir das gleiche Ziel verfolgen, nämlich die Vernichtung von Devon.“
Emerald druckste herum: „Devon will ich schon vernichten.“
Maike starrte sien fassungslos an: „Ich habe schon bemerkt, dass du wild drauf bist, aber da du das Flemmli zurückgegeben hast, dachte ich, dass du eigentlich gut bist.“
Emerald hielt Jujus Pokéball umklammert und blickte zu Boden. Kordula und Maike brüllten gleichzeitig los: „Was willst du, Emerald? Willst du Hoenn retten oder vernichten?“
Emerald brüllte zurück: „Ich weiß es nicht! Ich muss grad viel verarbeiten, okay?“
Kordula setzte eine mürrische Miene auf: „Dass du irre bist, habe ich gehört. Aber du weißt nichtmal ungefähr, ob du Hoenn eher beschützen oder eher bestrafen willst?“
Emerald knurrte: „Was wollt ihr mit diesem Kosmo eigentlich? Ist das nicht so ein Meteoriten-Forscher oder so? Der hat doch nichts mit Devon am Hut?“
Kordula machte eine wegwerfende Handbewegung: „Wenn man Großes erreichen will, muss man sich manchmal die Hände schmutzig machen. Tu nicht so, als wüsstest du das nicht, Emerald.“
Emerald nickte langsam. Dann blickte sier zu Maike, die langsam zu verzweifeln schien und sagte: „Devon muss auf jeden Fall zerstört werden.“
Maike riss die Augen auf und Kordula grinste. Dann fuhr Emerald fort: „Aber auf meine Art! Und ich werde das mit Adrian persönlich klären!“
Kordula verschränkte die Lippen: „Tja, Adrian ist aber gerade auf dem Schlotberg beschäftigt.“
Emerald antwortete gar nicht darauf, sondern warf einen Pokéball: „Los, Juju!“
Das Guardevoir strahlte in der dunklen Höhle ein Licht aus, das alle Anwesenden blendete. Vor Emeralds Augen erschien wieder das Bild der menschlichen Juju. Was war die Verbindung zwsichen dieser Erinnerung und dem Pokémon? Emerald riss sich zusammen und rief: „Juju, Mondgewalt! Maike, in Deckung!“
Maike griff sich ihr Moorabbel und sprintete davon, während Guardevoir die Schwerkraft in der Höhle langsam außer Kraft setzte. Allerhand Geröll erhob sich langsam in die Luft und raste dann direkt auf Kordulas Magnayen zu. Es war sofort bewusstlos. Kordula selbst wurde nach hinten auf den Professor geschleudert. Emerald wartete gar nicht, sondern rannte herüber, schubste sie weg und hob sich den Professor auf die Schulter. Damit schleppte sier sich in Maikes Richtung, während Juju die Leute von Team Aqua in Schach hielt. Außerhalb der Höhle nahmen sich Maike und Emerald eine Sekunde um durchzuatmen. Maike keuchte: „Emerald, du hast das Richtige getan.“
Emerald zuckte mit den Achseln. Dann sagter sier: „Du bringst diesen Kosmo sicher nach Hause, okay?“
Maike nickte. Emerald richtete sich wieder auf: „Und ich gehe auf den Schlotberg und rede mit Adrian.“



5.3 Heiß, heißer, Adrian äh, Schlotberg!


Auf dem Schlotberg ging die Post ab. Nicht nur, dass der aktive Vulkan qualmte als würde er gleich explodieren, in der brütenden Hitze lieferten sich überall Mitglieder von Team Aqua heftige Kämpfe mit irgendwelchen rot gekleideten Gestalten. Wahrscheinlich eine rivalisierende Verbrecherbande. Emerald quetschte sich langsam durch: „Entschuldigung, darf ich mal, süßes Fiffyen, ...“
Kurz vor dem Gipfel stand jemand, der wohl der Chef der rot gekleideten Gang war. Er hatte die Haare streng zurückgekämmt und trug eine dicke Hornbrille. Außerdem kämpfte er drei Gegner gleichzeitig und berechnete nebenbei etwas auf einem Taschenrechner. Emerald tippte ihm auf die Schulter: „Sorry für die Störung, aber wo ist Adrian?“
Der Mann drehte sich um und starrte an Emerald rauf und runter, bevor er antwortete: „Emerald, nicht wahr?“
Emerald nickte. Der Mann fuhr fort: „Ich bin Marc, Anführer von Team Magma. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen.“
Emerald schüttelte die ausgestreckte Hand, während Marcs Pokémon, das selbst wie ein lebender Vulkan aussah, die Magnayen der Gegner durch die Gegend scheuchte. Marc starrte nochmal kurz auf seinen Taschenrechner, ehe er antwortete: „Adrian plant hier ein Experiment mit einem bestimmten Mineral. Die entstehende exotherme Reaktion wird allerdings mit 50 Prozent Wahrscheinlichkeit den Schlotberg zum Ausbruch bringen und ganz Hoenn verwüsten.“
„Hä?“
Marc seufzte: „Wenn Adrian den Stein in die Maschine steckt, jagt er den Vulkan hoch.“
Jetzt seufzte Emerald: „Wieso sind die attraktivsten Verbrecher immer irre?“
Marc hob eine Augenbraue: „Adrian ist schon vergeben.“
„Ich will ja nichts von ihm. Aber er sieht schon gut aus.“
Marc zuckte die Schultern: „Wissenschaftlich betrachtet entspricht er dem aktuellen Schönheitsideal eines Mannes.“
„Genau meine Rede, Science-Man!“
Marc hob einen Arm und zeigte auf den Gipfel. Direkt am Krater war eine große Vorrichtung angebracht und davor arbeitete Adrian. Emerald nickte: „Ich werde verhindern, dass er Hoenn in die Luft jagt.“
„Verbindlichsten Dank.“


Emerald trat an den Kraterrand. Adrian hatte siem den Rücken zugedreht und arbeitete an der Maschine. „Hey, Adrian! Lass mal reden!“
Adrian drehte sich nicht um: „Ich habe von deinem Verrat gehört, Emerald. Bist du hier, um deine Strafe abzuholen?“
Emerald grinste: „Du hättest mich Emmi nennen sollen. Dann wäre das alles nicht passiert.“
Jetzt drehte Adrian sich doch um: „Darüber wolltest du sprechen? Ich bin vergeben.“
Emerald wollte was sagen, aber Adrian fuhr demonstrativ an seinem perfekt proportionierten Körper entlang: „Jemand wie ich kann gar nicht länger als fünf Minuten Single sein.“
Emerald nickte. „Das stimmt! Aber anderes Thema: Warum machst du das? Der Stein jagt doch den Vulkan in die Luft!“
Adrian wurde ernst: „Die Chance ist 50 Prozent, das ist wahr. Aber ich muss das Risiko eingehen. Wenn der Vulkan nicht hochgeht, werde ich nach dem Experiment eine Energiequelle besitzen, die alles, was Devon hat, in den Schatten stellen wird. Damit kann ich diese Welt befreien. Dafür sind wir bereit, unser Leben zu riskieren.“
Emerald schluckte: „Und ich soll verrückt sein.“
Adrian zückte einen Pokéball und warf ihn direkt auf Emerald zu. Emerald holte sofort Juju heraus und konnte Adrians Pokéball mit den Unterarmen abwehren. Heraus sprang ein Haifischmonster, das bis auf einige Flossen fast nur aus einem riesigen Maul zu bestehen schien. Mit diesem versuchte es sofort, Emerald zu beißen, aber Juju war da und konnte das Pokémon mit seinen Kräften abwehren. Der Pokéball selbst war direkt wieder in Adrians Hand zurückgeflogen. Er trug eine Art magnetisches Armband: „Das haben wir Devon gestohlen. Das wird Pokémon-Kämpfe revolutionieren.“
Er drückte auf seinen Ball und das gefangene Pokémon wurde sofort wieder eingesaugt. Emerald und Juju verloren kurz das Gleichgewicht, da das Monster nicht mehr zwischen ihnen hing, als Adrian erneut den Pokéball warf und es schon wieder auf sie zugeflogen kam. Eine Sekunde später warf er gleich noch einen Ball, aus dem ein Magnayen hervorsprang. Emerald knurrte: „Genug davon!“
Juju streckte die Hände zu beiden Seiten von sich. Die entstehende psychische Druckwelle schleuderte alle Pokémon meterweit zurück und auch Adrian wurde mit voller Wucht gegen die Maschine geworfen. Funken stoben daraus hervor und Emerald hoffte, dass sie kaputt war. Aber riskieren konnte sier nichts. Emerald rannte auf Adrian zu, schubste ihn zur Seite und griff sich den Stein, der in der Maschine steckte. „Adrian, dieses Experiment ist gescheitert.“



5.4 Feuer und Flamme


WARNUNG: FÜR DEN FOLGENDEN ARENAKAMPF WIRD EIN SICHERHEITSABSTAND VON FÜNF KILOMETERN EMPFOHLEN
Am Südwesthang des Schlotbergs lag der beschauliche Kurort Bad Lavastadt. Bewohnt wurde er hauptsächlich von älteren Leuten, die ihren Ruhestand genossen. Außerhalb von Urlaubssaisons war es in der Stadt, trotz einer neu eröffneten Arena, sehr ruhig.

Emerald sah sich um. Überall gab es Saunen und Spas und viele alte Leute, die diese Angebote voll ausnutzten. Es war ein schöner Ort. Am Stadtrand fand sier die Arena. Sie schien relativ hastig aus einer alten Sauna-Anlage umfunktioniert worden zu sein. Am Eingang war eine Liste mit aktuellen Siegern der Arena-Saison. Da waren allerhand Namen, mit denen Emerald nichts anfangen konnte, aber auch einige Bekannte wie Ashley und Ben. Zudem schien auch Heiko in der Arena gewonnen zu haben, was Emerald sehr freute.
Sier betrat die Arena. Sie war leer bis auf eine junge Frau mit knallrot gefärbten Haaren, die im hinteren Teil mit einem Schlaghammer versuchte, eine ehemalige Innenwand einzureißen.
Emerald erhob die Stimme: „Bist du Flavia?“
Die Frau ließ den Hammer sinken und blickte auf. Erst lächelte sie, dann schien sie sich an etwas zu erinnern und setzte eine überhebliche Miene auf: „Hahaha, willkommen, schwächlicher Challenger! Du hast also auch schon von mir gehört und bist gekommen, um dir deine Niederlage abzuholen!“
„Äh, ja, genau.“
Sie zeigte mit dem Finger auf Emerald: „Dann stellt dich der unerbittlichen Schlacht! Ficht mit mir, oh edler Feind!“
Emerald legte den Kopf schief: „Was?“
Flavia ließ die Schultern sinken: „Ich bin noch nicht so lange Arenaleiterin, okay? Ich will den Job nur gut machen, damit mehr Trainer herkommen und ich nicht die jüngste im Dorf bin. Ist ganz schön einsam.“
Emerald fragte: „Warte, du bist einfach nur Arenaleiterin?“
„Ja, wieso?“
Emeralds Hände begannen zu zittern: „Keine Verbrecherin? Keine Psychopathin?“
Flavia hob eine Augenbraue: „Äh, brauchst du Hilfe? Soll ich für dich die Polizei holen? Ich bin Arenaleiterin, weil ich Pokémon-Kämpfe über alles liebe!“
Emerald lachte laut los: „Okay, dann musst du dich echt nicht verstellen! Du bist die tollste Arenaleiterin, die ich in Hoenn getroffen habe!“
Flavia grinste: „Okay! Dann lass uns einen fairen Kampf austragen! Feuer freeeeeeeeei!“

Emerald schickte Juju, Jojo und Tantan in den Kampf, während Flavia ihr Feuerteam einsetzte: Schneckmag den lebenden Magmastrom, Camaub den vierbeinigen Minivulkan und Qurtel, einen Hochofen aus dessen Rücken konstant Rauch qualmte. Die Pokémon feuerten Feuersalven, psychische Kraftwellen und zünftige Bodychecks aufeinander ab, dass es nur so krachte. Qurtel rammte Tantan in eine Wand, die daraufhin einstürzte und Juju riss eine weitere Innenwand heraus und begrub Schneckmag darunter, welches einige Zeit brauchen würde, um sich durchzuschmelzen. Emerald rief Flavia zu: „Du wolltest die Wände eh einreißen, oder?“
Flavie schrie zurück: „Ja! Alle Wände, die ich nicht rot angestrichen habe sind keine tragenden! Die können weg!“
Das musste man den Pokémon nicht zweimal sagen. Sofort begannen sie wieder, sich gegenseitig in Wände zu schleudern und nebenbei auch mal mit ihren Attacken einfach nur so draufzuhalten. Das ganze wurde weniger zum Kampf als zu einer Abrissparty. Nach paar Minuten konnten auch Flavia und Emerald sich nicht zurückhalten und zerlegten mit Schlaghämmern eine nichttragende Wand.
Am Ende lagen sie alle, Menschen wie Pokémon, nebeneinander glücklich und bis oben hin verstaubt auf dem Boden des nun freigewordenen künftigen Arenaraums. Flavia wandte ihren Kopf zu Emerald hin: „Danke für diesen Kampf, Emerald. Das war das erste Mal, dass ich mich so gehen lassen konnte, seit ich Arenaleiterin bin.“
Emerald atmete stöhnend aus: „Das war auch mein erster richtig toller Arenakampf, Flavia.“



5.5 Funkelstein


„Komm schon, Jojo! Konzentrier dich!“
Emerald saß mit dem Kirlia Jojo zusammen am Straßenrand: „Juju hat es doch geschafft, sich weiterzuentwickeln und ihr wart ungefähr gleich stark.“
Jojo hatte die Augen fest zusammengekniffen und strengte sich an, so gut er konnte, aber nichts geschah. Emerald seufzte: „Als Juju sich entwickelte, habe ich eine Erinnerung gesehen. Ich weiß, dass es einen Menschen namens Juju gibt, den ich beschützen wollte. Aber alles andere ist so... leer. Ich spüre, dass es mein Ziel ist, Hoenn zu vernichten, aber gleichzeitig seit der Entwicklung auch, Hoenn zu beschützen. Argh! Das ist total widersprüchlich!“
Jojo blickte auf, als jemand hinter die beiden trat. „Hi, Emerald! Wie geht es dir?“
Schon bevor Emerald sich umdrehte, stieg siem wieder dieser metallische Geruch in die Nase: „Ashley, hi. Alles gut soweit. Und selbst?“ (aka Ash Ketchum )
Emerald stand auf und sah Ashley an. Wieder schien da eine Art Hitzeflimmern zu sein, wenn man sie zu genau ansah. Sie antwortete: „Ich will Pokémon-Meisterin werden. Dafür kämpfe ich in den Arenen.“
Emerald grinste: „Stimmt, ich habe deinen Namen bei Flavia gelesen. Glückwunsch!“
Ashley lächelte: „Danke. Als nächstes ist die Arena von Norman in Blütenburg City dran.“
Emerald nickte: „Der Spinner. Den habe ich einmal getroffen.“
Aus dem Nichts fragte Ashley: „Würdest du einen Übungskampf mit mir machen?“
Emerald blickte auf Jojo herunter und zuckte die Achseln: „Klaro.“
Emerald setzte als erstes allerdings Juju ein und Ashley holte ein Lohgock heraus: „Los, Blazing Dash!“
Das Lohgock sprang mit einer eleganten Pirouette aus dem Ball heraus und landete auf einem Bein. „Juju, Mondgewalt!“
Juju sammelte Energie, die die Schwerkraft in der näheren Umgebung auszuschalten schien. Allerhand kleine Steine flogen zu Juju und formten sich zu einem gewaltigen Felsen. Doch bevor Juju ihn auf Blazing Dash abfeuern konnte, sprang dieser darunter hindurch und rammte Juju mit einem Feuerfeger weg. Juju verlor die Konzentration und die Brocken fielen alle erfolglos zu Boden. Juju kam so schnell nicht wieder hoch. Emerald bleckte die Zähne. „Das erinnert mich an einen anderen Kampf, den ich mal hatte. Jojo, los!“
Das kleine Kirlia rannte los und während Blazing Dash hoch in die Luft sprang, nutzte Jojo die Chance für eine Psychokinese-Attacke. In der Luft konnte das Lohgock sich nicht wehren und wurde mit voller Härte gegen eine Felswand geschleudert. Ashley nickte: „Nicht schlecht. Los, Sky Striker!“
Ein stolzes Schwalboss flog mit rasender Geschwindigkeit aus Ashleys nächstem Pokéball und erhob sich hoch in die Luft. Emerald grinste: „In der Luft kann ich dich aber gut erwischen! Nochmal die Psychokinese!“
Doch das Schwalboss war zu schnell und Jojo konnte es nicht richtig fassen. Es spannte die Flügel an und rammte mit einem halsbrecherischen Sturzflug Jojo weg. Er seufzte und blieb liegen. Emerald grinste: „Du bist echt stark, Ashley!“
Ashley lächelte: „Vielen Dank.“
„Los, Tantan!“
Der schwebende Cyborg materialisierte sich schweigend. Als er Ashley bemerkte, winkte er ihr zu. Ashley winkte zurück. Dann krachte das Schwalboss wieder mit voller Geschwindigkeit in Tantan hinein, was aufgrund der metallischen Haut aber kaum Schaden anrichtete. Tantan nutzte die Gelegenheit und bearbeitete Sky Striker mit eisernen Fäusten, bis der auf dem Boden liegen blieb. Ashley lächelte: „Jetzt haben wir beide nur noch ein Pokémon. Los, Dooming Fang!“
Ein Magnayen knurrte bedrohlich in Richtung von Emerald und Tantan. Emerald seufzte: „Ich schwöre, jeder zweite Trainer in Hoenn hat ein Magnayen heutzutage.“
Ashley zuckte mit den Achseln: „Es ist süß.“
Das süße Magnayen fletschte die Zähne, dass der Speichel nur so von ihm wegspritzte und sprang dann brüllend Tantan an. „Jap, supersüß.“
Tantan versuchte, Dooming Fang mit seinen Fäusten zu erwischen, aber landete aufgrund seiner eher langsamen Bewegungen kaum Treffer, während das Magnayen den Cyborg immer wieder mit seinem überraschend starken Kiefer bearbeitete und ihn letztlich gegen eine Steinwand rammte, wo er dann zu Boden sank. Emerald atmete tief ein und aus: „Das war ein wirklich guter Kampf, Ashley. Du bist sehr stark!“
Ashley antwortete seltsam abwesend: „Ich bin auf meiner Reise, um Pokémon-Champion zu werden.“
Denn lenkte sie ihren Blick auf den am Boden liegenden Jojo: „Kirlia können sich nicht nur zu Guardevoir weiterentwickeln. Wenn du einen Funkelstein findest, kann es auch zu einem anderen Pokémon werden.“
Emerald wurde neugierig: „Und wo finde ich so einen?“
Ashley zuckte mit den Schultern: „Das weiß ich leider nicht genau. Troy sucht immer gern in der Granithöhle bei Faustauhaven nach seltenen Steinen.“
Emerald grinste: „Danke für den Tipp! Dann werde ich da auch mal wieder vorbeischauen!“


V - Ende

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