Kapitalistische Veganer - ein komischer Verein

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Der Veganismus ist und war schon immer eine primär ethische Bewegung, die sich zum Ziel setzte, unnötige Ausbeutung von Tieren zu stoppen. Das heißt aber natürlich nicht, dass alle Menschen, die sich auf einer pflanzlichen Basis ernähren, auch diese ethischen Vorstellungen leben und folgen.

So können bspw. Ökofreunde zurecht ankreiden, dass Tiere ein vielfaches an Ressourcen verlangen, bevor sie irgendwelche Güter „abwerfen“ (bspw. Fleisch, Milch, Leder usw.) - so braucht es bspw. über 15000 (fünfzehn Tausend!) Liter Wasser, um 1 (ein(s)!) Kilo Rindfleisch zu erzeugen. Aber hey, hauptsache es kommt nicht aus Südamerika :thumbsup:

Vegane Athleten können über gesundheitliche Vorteile einer veganen Ernährung informieren. Grundsätzlich haben sie recht, denn eine ausgewogene vegane Ernährung ist nachweislich die generell gesündeste. Aber das muss nicht für jeden stimmen, und das Schlüsselwort ist ausgewogen. Vegane Chips und Schoki täglich zu essen wird dem leider nicht gerecht, lieber emil HI FRESHI :pfeil:

Für keine dieser Gruppen ist Empathie gegenüber leidensfähigen Tieren unerlässlich, obwohl sie diese selbstverständlich dennoch praktizieren können. Dennoch halte ich es für gerechtfertigt (und für diesen Post nötig), vegan lebende Menschen in zwei Gruppen zu unterteilen. Die erste Gruppe nennen wir weiterhin Veganer, und hier finden wir Menschen, die dem Veganismus (aus oben genannter Definition) nicht folgen, sondern andere primäre Motivationen haben (wie eben beschrieben bspw. Öko, Gesundheit, oder auch Religiös). Die zweite Gruppe entsteht hauptsächlich durch Menschen, die im Veganismus einen Kampf sehen, in dem auf der verlierenden Seite eine ganze Reihe an Spezies liegt, die ungefragt und unnötig ausgebeutet und vernichtet werden, und die es als nötig sehen, repräsentativ für diese einzustehen. Und da diese Haltungen auch inhärent politisch sind, nennen wir diese Gruppe „Veganisten“.


Vegan zu leben, ist nicht schwer. Es gibt mittlerweile eine so ausgewogene Auswahl an Zutaten, Ersatzprodukten, Fertiggerichten und - für die, die keine Zeit fürs kochen haben - instant Food, dass „löl dann kann man nur Salat essen“ die so ziemlich schwächste Ausrede überhaupt ist. Und wenn man sich die nötige Zeit für Planung nimmt, wird man auch nicht mehr in den finanziellen Ruin getrieben. Diejenigen mit einem aufmerksamen Aug werden sicherlich bemerkt haben, dass die Gastronomie im Großen und Ganzen mittlerweile auch einen Schritt gemacht hat, um vegane Menschen zu begrüßen - verständlich, wenn man die steigenden Zahlen veganer Menschen betrachtet. Riesenfirmen wie McDonald‘s haben mittlerweile diverse Burger, Wraps und Sandwiches, die man nach belieben vegan oder vegetarisch gestalten kann. Das sollten wir natürlich begrüßen und fortan nur noch dort essen gehen, oder!? Äh...


Solche Riesenfirmen wie McD‘s, BK, Subway usw. beuten die eigenen Mitarbeiter und eine unzählige Menge an Tieren aus. Und es gibt nur einen Grund, warum sie vegane optionen anbieten: um Profit zu machen. Aber wie will man eine ganze neuartige Personengruppe von den fleischfreien Alternativen überzeugen? Preiset: Die Veganer. Ich sah neulich einen Post auf Instagram von einem Vegan-Einkaufsguide-Blogger-something und musste leider alle meine nicht-gefestigten Meinungen über kapitalistische Veganer bestätigen: diese Blogger preisen sich doch tatsächlich, unbezahlte Werbung für McDonald‘s und co (unter anderem auch Nestlé lol) zu machen und die Leute in den Kommentaren feiern sie dafür noch. Als ich darauf aufmerksam machte, wie hirnrissig (ich war netter im Kommentar, keine Sorge) es ist, für Firmen, die erstens unzählige Summen an Geld für Werbung weltweit ausgeben, und zweitens Tiere und Mitarbeiter ausbeuten, auch noch KOSTENLOSE Werbung zu geben, wurden die Kommentare nach literally 5 Minuten ausgeschaltet. Auf meine darauffolgende PM, warum auf solche Anfragen ohne Antwort so trotzig reagiert wird, kam (Überraschung) ebenfalls keine Antwort. Das sind jetzt Einzelfälle, aber sie bestätigen leider gewisse Trends: wie so oft wird im Kapitalismus wiedermal die persönliche Entscheidung gepriesen. Und obwohl Änderungen des eigenen Lifestyles wichtig und nötig sind, so sind sie nur der erste Schritt. Weit wichtiger ist es andere zu überzeugen; Großfirmen, die Tiere und Mitarbeiter ausbeuten, bedingungslos zu boykottieren und aktivistisch für die eigenen Überzeugungen einzustehen. Contrary to popular capitalist belief, you can’t vote with your Dollar.


~ emil HI FRESHI, Veganist