Überall Briten

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Dieser Artikel wird vermutlich etwas kürzer, weil er nichts bespricht, was mich aktuell beschäftigt oder worüber ich viel nachgedacht habe, er soll nur ein Phänomen beschreiben, dass ich vor Kurzem beobachtet habe. Und irgendwie könnte es einem vielleicht doch zu denken geben ...
Es war später August, ich war wie schon so oft mit meiner Familie im Norden Frankreichs (ein bisschen wie ein zweites Zuhause, wunderschöne teils schroffe Küste, nicht zu warm, schöne Städte, aber ich schweife gerade ziemlich ab ...). Wir waren auf einem für uns neuen Campingplatz, auf dem reges Treiben herrschte - kaum jemand schien mehr als zwei Tage zu bleiben. So hatten wir um uns Franzosen, Niederländer, Spanier, andere Deutsche und Briten. Die Briten, die zwei Plätze weiter ihren Wohnwagen aufgestellt hatten, waren jedoch schon da gewesen, als wir kamen, ließen es sehr ruhig angehen - ich habe sie fast nur lesend gesehen - und blieben, als wir wieder fuhren. Und hier beginnt der faszinierende Teil.
Wir sind also früh losgefahren, sodass sich die Straße nur langsam füllte. Franzosen (natürlich), Belgier, ein paar Deutsche (die meisten hatten halt schon wieder Schule, weshalb kaum Deutsche in unsere Richtung fuhren) und überall Briten. Und das ist keine Übertreibung, es waren wirklich mehr Briten auf der Schnellstraße in Frankreich als Franzosen. Auch der Rastplatz, auf dem wir unsere Pinkelpause einlegten, war fast ausschließlich von Briten besetzt.
Nun muss man bedenken, dass dies alles Ende August 2019 passierte, nur zwei Monate vor dem (nächsten) geplanten EU-Austritt. Wer weiß, wann die das nächste Mal von der Insel herunterkommen. Immerhin hat niemand so wirklich einen Plan, wie es nach dem Brexit aussehen wird. Und so ein Sommerurlaub in Frankreich mit offenen Grenzen ist, so kann ich aus Erfahrung berichten, wirklich etwas Schönes. Ich meine, ich hab das mit dem Verlassen der EU nie wirklich verstanden (ich hab mal in der Zeitung von einem englischen Studenten in Deutschland gelesen, der für den Brexit war, sich aber einen deutschen Pass geholt hat, wegen der EU), aber ich verstehe diese großen hochpolitischen Themen sowieso meistens nicht, weil die entweder zu kompliziert oder zu weit entfernt sind. Dabei war die Klausur über Europa meine beste WiPo-Arbeit. Dennoch, es ist alles etwas weit weg. Woher soll man denn wissen, was außer mehr Briten in diesem Sommer in Frankreich sich verändern wird?
Ich kann es verstehen, dass man vor der großen Unsicherheit noch einmal die Vorteile der EU durch einen Urlaub genießen möchte, aber es war schon erstaunlich, wie viel leerer die Straße war, nachdem die Ausfahrt nach Callais und damit Richtung Fähre gekommen war. Wir wissen jetzt aber ganz grob, wie man aus den Kennzeichen des Vereinigten Königreichs lesen kann, woher die Autos kommen. Na ja, mal abwarten, wann ich das nächste britische Kennzeichen sehen werde ...

Seelentau