Kurzer Feierabend-Build mit Neu- und Scrap-Parts (Intel i5 10400F, BioStar H410 Motherboard, Crucial 1TB nvme-SSD, AMD RX 480)

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Moin,


Habe neue Teile, baue zusammen.


Zuerst das Motherboard. Wie im Build-Thread empfohlen das billigste H410-MB was man finden kann, momentan lt. Geizhals für 53,90€ und genau diesen Betrag ist es auch wert. Über 60€ würde ich für dieses Board nicht ausgeben.



man sieht schon ganz gut, die Abmessungen sind winzig: Das Board hat eine Breite von etwa 17cm und ist somit auf Mini-ITX Niveau. Einzig die "Länge" ist etwas mehr, wie man an den zwei zusätzlichen PCIe-1x Slots sieht. Daher wird das Board nicht in Mini-ITX-Cases hineinpassen, es sei denn, diese sind ganz besonders länglich geschnitten. Da das Board aber auch als my-ATX beworben wird, geht das klar.



Was ebenfalls sofort auffällt, sind die schwächlichen VRMs, nicht gekühlt, drei Phasen für die CPU, halt alles von einfachster Machart. Zwei Ramslots, ein charmantes braun, somit haben wir unser Motherboard.



Zeug gibts auch noch dabei, ne CD (hihi) mit outdated-Treibern, zwei SATA-Kabel, die wir erstmal nicht brauchen werden, n Quick-Installation-Guide (wo man bei jedem anderen MB n Heft mit allerlei nützlichen Informationen erhält - die wir allerdings hier auch erstmal nicht brauchen), n I/O-Shield und das wars. Die Schrauben und Zipties sind mein Privatkram.



Kommen wir zum Prozessor. Hier hatte ich einen 10400F als Sechskern-Option empfohlen und auch gekauft. Preis lag bei etwa 130€ neu vom Fachhändler über eBay, momentan muss man mindestens mit 140€ rechnen, was den i3 10100F für um die 90€ wieder attraktiver erscheinen lässt.



So sieht der Prozessor von oben aus.



Wie wir wissen, kommt der Prozessor mit einer ziemlich einfachen und billigen Kühllösung aus dem Hause Intel. Wir werden im endgültigen Build eine bereits vorhandene Alphacool-AiO/Semicustom-Wasserkühlung verwenden, aber die Kühllösung wird uns noch zu passe kommen, zum ersten Boot - siehe unten und im weiteren Verlauf des Blogs.



Dann mal frisch ans Werk. Der Sockel auf dem Mainboard ist ganz gut erkennbar, abgedeckt mit einer schwarzen Kappe, auf der "remove" steht, was wir jedoch nicht tun. Erstmal das Hebelchen an der Seite öffnen.



So sieht der Sockel dann von "innen" aus. Man sieht ganz gut, es sind ganz viele (genau 1200 Stk.) feine Pins, die einen anschauen. Schon eine leichte Berührung kann diese Pins verbiegen und im Schlimmsten Fall das Mainboard nutzlos machen. Aus diesem Grund fassen wir logischerweise den Sockel nicht an.



Der Prozessor wird ganz vorsichtig eingesrtzt und zwar direkt senkrecht auf den Sockel. Hierbei wird darauf geachtet, dass das kleine goldene Dreieck auf der Prozessorplatine mit der Markierung auf dem Sockel (weißes Dreieck in diesem Fall) übereinstimmt. Zusätzlich stimmen dann auch die "Nasen" im Sockel mit den Nuten in der Prozessorplatine überein.



Dann wird die Abdeckung des Sockels wieder geschlossen, so wie sie vorher geöffnet wurde (mit dem kleinen Hebelchen). Hierbei springt automatisch der schwarze Plastikschutz ab.



Kommen wir zu unserem Frankenstein-RAM. Die Riegel habe ich jeweils für um die 20€ auf ebay gekauft. Da der Prozessor sowie das Mainboard nur 2666MHz-Ram unterstützen und kein Overclocking erlauben, reichen diese Riegel. Allen anderen empfehle ich für 55-60€ guten, d.h. mindestens 3200 CL16-Ram zu kaufen. Ich hab aber Spaß am Rumfrickeln und werde schauen, ob sich bei den Timings hier noch was rausholen lässt.



Jetzt identifizieren wir die Ramslots, von denen wir auf dem MB zwei stück haben. Diese werden für die Empfängnis des Ramriegels (oder DIMM in der Fachsprache) vorbereitet, indem die haltevorrichtungen beiseite gedrückt werden. Sieht man hier ganz schön, im Vordergrund ein EMpfangsbereiter Ramslot, im Hintergrund ein installierter DIMM mit geschlossenen Verriegelungsvorrichtunen. Achja, beim EInsetzen der DIMMS bitte darauf achten, dass die kleine Nut bei den Kontakten unten mit der Nase in den Slots übereinstimmt, sonst gibts viel gedrücke und kaputte Hardware.



So sieht das gute Stück nun aus.



Wir wollen eine m.2-SSD installieren, die über das nvme-Protokoll angebunden ist. Dies bedeutet für uns zunächst, dass wir den entsprechenden Slot auf dem Board suchen müssen. Meist befinden sich diese in der nähe der PCIe-Steckplätze, da die Anbindung an die CPU über PCIe-lanes funktioniert. In diesem Fall ist der m.2 Slot genau zwischen CPU und dem ersten großen PCIe 16x-Slot. (hier unten im Bild).



Die SSD wird im 30°-Winkel in den Slot eingeführt und dann heruntergedrückt. Dann wird die SSD festgeschraubt. Alles kein Hexenwerk. Manche Rechner erlauben noch die Montage eines Kühlkörpers, wobei dann teilweise die Fabrikaufkleber entfernt werden müssen, was zu eventuellen Schwierigkeiten mit der Garantie führen kann. Hier alles kein Thema, also Schraube rein und gut.



So sieht das ganze nun aus. Wäre in der CPU eine integrierte Grafikeinheit enthalten (iGPU) könnte man den PC so schon verwenden. Da dies hier nicht der Fall ist, brauchen wir eine Grafikkarte, um am Ende ein Bild auf dem Monitor zu sehen. Wie das funktioniert sieht man in den nächsten Bildern.



Hier habe ich ja bekanntermaßen eine gebrauchte RX480 für unter 100€ von ebay gekauft. Momentan ist es echt schwer, Grafikkarten zum günstigen Kurs zu bekommen, da muss man sich wirklich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich bei korrekter Absicherung über PayPal gute Erfahrungen mit den üblichen Plattformen (ebay, ebay-Kleinanzeigen etc.) gemacht. Man sieht ganz gut, dass die Grafikkarte (die eher kompakt ist) schon deutlich massiver ist, als der ganze restliche PC. Spricht eigentlich für die Mickrigkeit des Mainboards.



Ich persönlich habe jetzt das MB bereits ins Gehäuse eingelegt, wie man hier sieht. Ohne I/O-Shield, einfach zum Testen. Normalerweise würde man zunächst den CPU-Kühler installieren, weil dies am liegenden Mainboard einfacher ist als im Gehäuse. Von Wasserkühlung mal abgesehen.



Der Kühler besteht aus solidem Aluminium ohne Kupferkern. Auf der Unterseite ist bereits Wärmeleitpaste angebracht, die durch die Montage auf dem CPU-Heatspreader verteilt wird und fürs erste (Windows-Installation, Game-Installation, Treiberupdates, ...) ausreichend Kühlung verspricht. Da der Stock-Kühler sowieso ausgetauscht werden wird, kümmere ich mich nicht um bessere Wärmeleitpaste, das bleibt hier alles so wies hier ist.



So sieht der Spaß dann in montiert aus. Die Montage funktioniert ganz einfach: Das Mainboard hat 4 Löcher, der Kühler 4 Pins. Diese werden heruntergedrückt und halten somit den Kühler fest am Platz. Die Demontage funktioniert über das Herausdrehen der Pins, die über eine Art Bajonettmechanismus eingedrecht sind. Wie gesagt, zur Installation braucht man sie nur herunterzudrücken, einfacher gehts nicht.



Hier bin ich schon zwei Schritte weiter: Zunächst habe ich die Grafikkarte in den PCIe16-Slot gesteckt. Woanders passt sie meist gar nicht rein, insofern einfach den erstbesten Slot nehmen und rein damit. Bei manchen Mainboards gibts mehrere 16x-Slots, bei manchen sogar 4x-Slots die mechanisch aussehen wie 16x-Slots, da ist meist der oberste Slot in den die Grafikkarte hineinpasst der richtige. Manchmal sieht der auch besonders (eingefärbt oder verziert) aus. Im Zweifel hilft das Motherboard-Betriebsanleitungsbüchlein weiter.


Danach habe ich einen einzigen Schalter angeschlossen, nämlich "PWR SW" - den Power-Switch. Dieser ist an einem entsprechend gekennzeichneten Stecker erkennbar, der meist von der Gehäusevorder- oder Oberseite kommt. Die entsprechenden Pins auf dem Mainboard sind entweder direkt auf der Platine gekennzeichnet (wie hier) oder im Büchlein steht drin, auf welche Pins welcher Schalter kommt. Wenn ihr nicht noch ein Gehäuse mit Netzteil rumliegen habt, wäre jetzt der richtige Moment, das Netzteil einzubauen oder mit dem Verkabeln zu beginnen. Ich habe ein altes Gehäuse mit montiertem Netzteil gehabt, insofern brauchte ich das jetzt nicht noch zu machen.



Ich habe hier oben nicht viel machen müssen, außer den CPU-Lüfter am Steckplatz "CPU_FAN" einzustecken und das 24-Pin-Kabel vom Netzteil ins Mainboard zu stecken. Keine Sorge, das passt nur an einer Stelle und ist wichtig, weil sonst der Rechner gar nicht startet. Achtung: Nicht alles was vom Netzteil kommt und irgendwo passt, muss auch dort eingesteckt werden. Ich hab mal ein Mainboard gegrillt, als ich einen Floppy-Power-Stecker auf irgendeinen Header des Mainboards gesteckt habe.



Als nächstes wird der 4+4-Pin CPU-Anschluss angesteckt. Dieser hat eine andere elektrische Konfiguration als die 8-Pin-PCI-Stecker und passt weder dort, noch passt der pci-stecker im 4+4-pin-header. Insofern gilt hier wieder: Passt nur in eine Richtung.



Hier ist besagter PCIe-8-Pin. Der kommt in die Grafikkarte und ist bei vielen Netzteilen als 6+2-Pin ausgeführt, da einige Karten auch auf 6-Pin-Anschlüsse setzen.


Der Rechner ist jetzt betriebsbereit. Natürlich noch vollkommen softwarelos und zu nichts zu gebrauchen. Wie es weitergeht, sehr ihr nach der nächsten Maus.