Visser Threes Briefwechsel, Teil 1: Automobilindustrie

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Offener Brief von Visser Three, Oberbefehlshaber der Yeerk-Invasion auf der Erde, an die deutsche Automobilindustrie


Sehr geehrte Automobilindustrie,


ich schreibe Ihnen als Visser Three, Oberbefehlshaber der Yeerk-Invasion auf der Erde, bezüglich einer Thematik, die für uns alle von allgemeiner Relevanz ist.


Wie Ihnen bekannt sein dürfte, sind wir Yeerks darauf angewiesen, Wirtskörper in Besitz zu nehmen. Die Menschheit stellt uns schon seit Jahren mehr oder weniger freiwillig diverse ihrer eigenen Exemplare zur Verfügung, die wir gerne nutzen.


Allerdings haben wir über den Zeitraum unserer Invasion etwas Entscheidendes festgestellt: Umweltverschmutzung beeinträchtigt das Wohl von Menschen in einer signifikanten Art und Weise. Als Mitglied einer Spezies, die schon seit Jahren auf saubere Energien setzt, sehe ich mich daher dazu gezwungen, Sie an ihre Pflicht gegenüber Ihrer Umwelt und Ihrem eigenen Planeten zu erinnern.


Ich bin auch besorgt, weil unsere anderen Wirtskörper – hauptsächlich Taxxons und Hork-Bajir – ebenfalls saubere Luft benötigen. Nicht einmal die eher genügsamen Taxxons, die auch in lebensfeindlicheren Umgebungen überleben können, werden auf Dauer von der Umweltverschmutzung unbeeinträchtigt bleiben. Der von mir selbst kontrollierte Andalitenkörper benötigt seinerseits sauberes Wasser und Gras, um überleben zu können.


Ich fordere Sie daher umgehend auf, die Herstellung weiterer Fahrzeuge mit Verbrennermotoren einzustellen und allgemein die starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu vermindern. Sollten Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, sehe ich mich gezwungen, Sie entweder zu beseitigen oder meine Leute die Kontrolle über Ihre Körper und damit auch über Ihre Firmen übernehmen zu lassen.


Mit freundlichen Grüßen

Visser Three, Oberbefehlshaber der Yeerk-Invasion auf der Erde




Offene Antwort der Automobilindustrie an Visser Three, Oberbefehlshaber der Yeerk-Invasion auf der Erde


Sehr geehrter Visser Three,


wir bedanken uns sehr für Ihren Brief. Sie haben in der Tat recht, wenn Sie sagen, dass das Thema der Umweltverschmutzung uns alle betrifft. Wir selbst nehmen dieses Problem sehr ernst und arbeiten bereits nach besten Kräften daran, ihm entgegenzutreten.


Leider sehen wir uns trotzdem dazu gezwungen, ihre Forderungen zurückzuweisen. Wir verstehen die Notwendigkeit der Gewährleistung einer gesunden Umgebung für Wirtskörper, brauchen wir selbst doch ebenfalls auch einen steten Nachschub an Arbeitskräften, für die das genauso von Relevanz ist. Aber weder werden wir die Herstellung von Verbrennerfahrzeugen einstellen, noch werden wir allgemein an einer vollkommenen Unterlassung der Verwendung fossiler Brennstoffe mitarbeiten. Wir sind gezwungen, eine delikate Balance zwischen den Interessen von Bevölkerung und Umwelt sowie den Gewinnen unserer eigenen Unternehmen zu wahren. Ihre Forderung umzusetzen würde dieses Gleichgewicht empfindlich zu Lasten besagter Gewinne stören.


Überhaupt möchten wir anmerken, dass Ihre Drohungen uns nicht einschüchtern. Sie mögen uns zu drohen versuchen, indem Sie auf die parasitäre Natur Ihrer eigenen Spezies verweisen und ankündigen, unsere Körper in Besitz zu nehmen. Wir möchten aber deutlich sagen, dass wir keine Angst vor Parasiten wie Ihnen haben. Wir sind selbst welche.


Sie scheinen zu denken, dass das Recht des Stärkeren Ihnen Jurisdiktion über die Erde gibt und das Recht, ihre Ressourcen sowie die Menschheit auszubeuten. Doch hier täuschen Sie sich, denn dies steht allein uns zu. Die Automobilindustrie hat seit Jahren den Planeten verschmutzt und ausgebeutet und wir werden das im Rahmen geltenden Rechts auch weiterhin tun, statt uns das von Ihnen wegnehmen zu lassen. Die Automobilindustrie ist eine Kraft, die den Planeten schon fest im Griff hatte, als Sie noch in einem schlammigen Pool auf ihrer Heimatwelt herumgeplanscht haben.


Legen Sie sich also nicht mit uns an.


Beste Grüße

Oliver Zipse (BMW), im Namen aller Vertreter*innen der Automobilindustrie




„Seid dankbar und glücklich, die Firma gibt uns Licht.

Man sagt uns, was wir tun, und deshalb denken wir nicht.

Die Firma ist die Zukunft, uns’re Hoffnung, das steht fest.

Ja, wir essen nur und atmen, die Firma macht den Rest!“

– Aus dem Mix-Max-Song

Wir trauern


Um sämtliche hochrangige Vertreter der Automobilindustrie (✝ 220 km/h)


Nach einem arbeitsarmen Leben habt ihr uns in der Konjunktur eurer Existenz verlassen. Euren letzten Atem habt ihr ausgehaucht wie ein Asthmatiker in einer Großstadt im Hochsommer. Doch ihr habt viele CO2-Fußabdrücke auf der Erde hinterlassen und die Erinnerung an euer Wirken wird auch in Hunderten von Jahren noch lebendig sein.


Wir danken euch.

Für all die Jahre voll von Stickoxiden und Verkehrstoten.

Für all die geplante Obsoleszenz und clevere Schummelei bei den Abgaswerten.

Für die Hoffnung auf eine bessere Welt, der niemand so konsequent entgegentrat wie ihr.


In Schock verbleiben die Hinterbliebenen:

Volker Wissing

Friedrich Merz

Markus Söder

Christian Lindner

Der ADAC

Die BILD-Zeitung

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