Die Manga Version von Darkknightmon ist ein richtig guter Charakter

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Der Anime Xros wars hat eine Reputation recht oberflächlich zu sein.

Wie das so ist, sind nicht selten die Side Media zu einem bestimmten Produkt die wahren hidden Gems. Ich kann sagen, dass das definitv auf den Manga zutrifft.



Als Darkknightmon seinen ersten Auftritt hinlegt, unterscheidet er sich nicht sehr von seinem Anime Gegenstück. Ein fähiger Kämpfer, ein Planer, selbstbewusst und eitel, der sich als bescheidener Edelman der von sich aus beschlossen hat gegen die böse Bagra Armee zu helfen vorstellt.

Die Helden handeln daraufhin intelligent und haben nichts übrig von dem Scheiß. Darkknightmon ist ein schwarzer Ritter mit "Dark" im Namen und Teufelshörnern, kein Schwein kauft ihm die gute Samariter Nummer ab.

Es ist so schön mal Helden zu erleben die nicht über ihre eigenen Füße stolpern.


Für mich persönlich waren einige seiner späteren Szenen sogar zu einem gewissen Maße Comedic, denn er versucht so sehr die Antihero Karte zu spielen und keiner nimmt ihn ernst, egal wie oft er es auch versucht.


Und auch wenn die Helden zu dem Zeitpunkt objektiv im Recht sind, so passiert später etwas, was die ganze Szene in komplett neuem Licht zeigt und uns Darkknightmons Behandlung hinterfragen lässt.



Trotz seiner eindeutig bösen Ausstrahlung kann man Darkknightmon eine gewisse Eleganz nicht abstreiten. Ein sehr humanoides Digimon.

In der Kontinuität des Mangas wird von Bagramon offenbart, dass die Menschheit ihr Potenzial verloren hat, Sozialer Fortschritt kam zum Stillstand und da Digimon stark mit der menschlichen Welt in Verbindung stehen, beeinflusste das die Fähigkeit aller Digimon sich zu entwickeln. Da Informationen Reality sind in der Digitalen Welt, ging es so weit, dass die Digimon sogar vergaßen, je so eine Fähigkeit besessen zu haben.


Und jetzt kommt es, Darkknightmon ist objektiv gesehen böse und nicht vertrauenswürdig, aber das ist der Punkt. Geboren als SkullKnightmon und später zusammenfusioniert mit DeadlyAxemon, Darkknightmon wurden mit einem bösen Herzen geboren, welches nicht fähig ist anderes Leben zu achten.

Wie Bagramon selbst ausdrückte, sein Bruder war dazu verdammt nach Macht und Zerstörung zu streben, von guten Digimon aufgehalten, gejagt und gelöscht zu werden und nichts konnte an seinem Schicksal rütteln.




Als Reaktion darauf erlangte Darkknightmon ein Werkzeug welches ihm erlaubte Digimon durch Zwang in sich aufzunehmen. Mithilfe dieser Zwangsfusion, der "Forced DigiXros", oder "Darkness Xros" plante es dann mehr und mehr starke Wesen in sich aufzunehmen, bis es sein Ideal von "Glory", Ruhm erlangt. Ruhm und die Stärke nicht mehr weglaufen zu müssen.




In seiner Hektik schnell stärker zu werden, absorbiert er ein Biest nach dem anderen. Seine erste Wahl Gulfmon zeugt von extraordinär schlechten Geschmack.

Kurz darauf überwältigte es auch noch den geschwächten Blastmon, ein Biest mit enormer Stärke, aber geringem Verstand.

Seine Völlerei sorgte dafür, dass er sich nur langsam an seinen neuen Körper anpasste und das Restbewusstsein seiner gestohlenen Körper brachte sein eigenes Bewusstsein durcheinander, bis aus dem eleganten Ritter nur noch eine stammelnde Monstrosität wurde.




So hyperfokussiert auf Macht und Ruhm, Darkknightmon verlohr sich selbst darin und bewegte sich fast nur noch mit hilfe von purem Instinkt fort.

In einer der gänsehauteregendsten Szenen des Mangas steht Bagramon furchtlos dem Biest entgegen welches schwört ihn auch noch zu verschlingen und zerstört ihn komplett wenn er fragt. "Weißt du überhaupt noch wie du heißt"?

Nachdem es kaum mehr fähig war sich selbst und andere korrekt zu identifizieren, erkannte Bagramon, dass sein Bruder vollkommen verloren war.





Aber dieser Eindruck ist nicht ganz korrekt. Der Neid auf seinen Bruder, Ehre, Macht. Darkknightmon glaubt es will all dies, aber unter der Oberfläche liegt noch mehr.

Ob verdient, oder nicht, Darkknightmon lebte ein Leben in Angst, ein Leben ohne Perspektive. Gejagd, gehasst, es sagt es selbst ohne die Bedeutung zu erkennen, es möchte nicht mehr in Angst leben. Deshalb möchte es selbst gefürchtet werden und die nötige Kraft, um sich zu verteidigen.

Ein hysterischer Wunsch der beinahe zu seinem Downfall werden sollte.






Bragramon trotz allem empfand Liebe für seinen jüngeren Bruder, dies setzte Dinge in gang, die darin endeten, dass er fiel und zu einem Demonen König Digimon wurde.

Er erschuf sich eine Armee und testete sowohl die Menschheit, als auch Darkknightmon, um festzustellen ob es noch Hoffnung für die Welt und für seinen Bruder gäbe.

Am Ende seiner Reise wird er erkennen, dass sein Fall selbst ein Beweis dafür ist, dass das Schicksal für niemanden feststeht.

Wie er am Ende treffend sagt "Wenn ich zu einem Demonlord Digimon werden konnte, solltest du das Potenzial dazu haben ein Holy Knight zu werden, was meinst du?"



Ich liebe Darkknightmons langsamen Fall. Zuerst denkst du Taiki ist im Recht Darkknightmon nicht zu vertrauen und ihn schlecht zu behandeln und zurechtweist.

Aber was wär wenn? Selbst wenn sein Wunsch nur zu helfen aufrichtig gemeint wäre, niemand hätte ihn ernst genommen und akzeptiert ausschließlich auf basis seiner Spezies.

Aber gleichzeitig war Darkknightmon böse und ihm zu vertrauen hätte ein Desaster ausgelöst, also war es wirklich möglich eine andere Lösung zu finden?

Hätten die Helden mehr Macht als Darkknigtmon und als solches eine gewisse Autorität, hätten sie ihn mit Kooperation Stück für Stück erziehen können, aber das war nunmal nicht so, sie selbst waren nunmal nicht in der Position dazu.

Das ist gewissermaßen die Tragik der Geschichte.


Die Message generell ist ganz gut, sie handelt natürlich von Hoffnung und unendlichen Möglichkeiten. Inspirierender Stuff, der nur leider in der realen Welt nicht übertragen lässt. Das zweite Thema ist wohl, dass man selbst bestimmen sollte wer man ist und sich kein Label aufdrücken lassen sollte, was eine deutlich bessere Botschaft ist.

Die Geschichte lässt mich mit der Frage zurück, was wäre wenn Darkknightmon wirklich ein Antiheld gewesen wäre der sie bis zum Ende unterstützt hätte?