Creatures spricht über den Designprozess der Pokémon-Sammelkarten

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Die französische Tageszeitung Le Figaro war im Dezember 2017 zu Besuch bei dem japanischen Unternehmen Creatures Inc. in Tokyo, das sich in der Vergangenheit neben einigen Pokémon-Videospielen besonders durch das Pokémon-Sammelkartenspiel einen Namen gemacht hatte. Creatures produziert seit 1998, also zwei Jahre nach dem japanischen Release von Pokémon Rot und Grün, die Pokémon-Karten und feierte damit bereits von Anfang an einen großen Erfolg. Als erstes europäisches Journalisten-Team konnte Le Figaro nun etwas hinter die Kulissen der Sammelkartenproduktion blicken, auch wenn die Entwicklungsstudios hinter verschlossener Tür blieben.


Begrüßt wurden sie dabei von Atsushi Nagashima, der Game Director bei Creatures ist. Dieser erzählte, dass es schwierig sei, genaue Zahlen zu nennen, aber dass das Unternehmen seit Beginn bereits über 23 Milliarden Karten gedruckt und verkauft habe. Die Preise reichen dabei von weniger als zwei Euro für einige Boosterpacks in Japan bis hin zu 50.000 bis 100.000 Dollar für die Pikachu-Illustratoren-Karte, von der nur sechs Exemplare auf der Welt existieren. Zudem ist zuletzt mit Sonne & Mond - Ultra-Prisma die 77. Erweiterung bislang erschienen.


Für den Herstellungsprozess der Karten gäbe es einen genauen Prozess, der jedes Mal exakt eingehalten werde. Zuerst werden neue Pokémon von Game Freak kreiiert und diese werden dem Team später in einem Meeting einzeln vorgestellt. Danach liegt es an ihnen, wie sie die Charakteristiken und Fähigkeiten der Pokémon auf den Karten darstellen und wie sie am besten ins Regelwerk implementiert werden können.
Die Regeln und neuen Karten werden schließlich von einem Team mit etwa fünfzehn professionellen Spielern mit verschiedenen Persönlichkeiten und unterschiedlicher Spielerfahrung getestet. Diese Tester können bis zu sieben Stunden am Tag spielen und die unterschiedlichsten Kombinationen aus allen bisherigen Karten zusammenstellen.


Zum Designprozess gehört natürlich auch das Artwork der Karte. Mitsuhiro Arita, der einer von 70 freiberuflichen Designern ist, die regelmäßig von Creatures für Designzwecke angestellt werden, spricht dabei über verschiedene Schwierigkeiten beim Zeichnen der Pokémon. So sei es schwierig, ein Pokémon zu zeichnen, das bisher noch nicht im Anime aufgetaucht sei. In den Spielen sei es laut ihm manchmal schwierig, die Pokémon aus allen möglichen Winkeln betrachten zu können.


Arita gehört zu den Designern, die bereits von Anfang an beim Sammelkartenspiel dabei sind und der in der ersten Generation Karten wie Pikachu, Glumanda, Schiggy und Glurak zeichnete. Glumanda sei die erste Pokémon-Karte gewesen, die er je gezeichnet habe und zeigte dabei seinen Ordner mit allen anderen Kreationen, die er in der Zwischenzeit anfertigte, darunter Mantidea von den Black Star Promos. Unter diesen 530 Karten befinden sich mehrere Dutzend Pikachu von ihm, wobei insgesamt 147 verschiedene Pikachu-Karten existieren.


Alles in allem, vom Konzept zur Regelung der Karten sowie dem Design des Pokémons, benötigt die Entwicklung einer einzelnen Karte etwa sieben Wochen.


Quelle: Le Figaro

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