Warum deine Bewerbung kacke ist

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

Hatte zu meiner Schulzeit auch immer das Gefühl, dass ich mich niemals irgendwo bewerben werde. Immerhin macht man ja nur Abitur, um irgendwann zu studieren, am I rite?
Kleiner Scherz, auch mit Studium muss man sich obvs irgendwann in seinem Leben bewerben. Und das ist gar nicht so einfach, wie diese gelangweilte Tante vom Arbeitsamt, die man in der zehnten Klasse mal zufällig für einen Tag im IT-Raum der Schule trifft, behaupten mag.


Zuerst einmal - spart euch irgendwelche Phrasen und Floskeln. "Ich bin höflich, zuvorkommend und pünktlich." Ganz ehrlich, wer es nicht schafft bei Arbeitsbeginn anwesend zu sein, sollte erst einmal sein Leben in den Griff bekommen, bevor er sich über das Arbeiten oder eine Ausbildung Gedanken zu machen. Das sind Dinge, die selbstverständlich auf dem Arbeitsmarkt sind, und etwas, wovon man als Arbeitgeber sowieso ausgeht, müssen nicht separat erwähnt und betont werden. Schützt euch bitte vor Begriffen wie "diplomatisch" und "souverän, wenn ihr keine Ahnung habt, was dieses Fremdwort bedeutet. In einem zukünftigen Blogartikel, den ich geplant habe, werde ich euch von "Angelina" berichten, ein Mädchen, das mir auf die Nachfrage "du, weißt du was das Wort bedeutet", ernsthaft "ja, irgendwas mit Politik oder so und das andere irgendwas mit Accessoires oder wie das heißt???" geantwortet hat. Um zurück aufs Thema zu kommen - viele Arbeitgeber, eigentlich alle, bei denen ich mich bislang vorgestellt habe, haben Bezug auf mein Anschreiben genommen, und Formulierungen hinterfragt. Man ist nicht blöd, wenn man sich lieber einfacher Worte bedient. Man ist nur dann blöd - und wird auch so aufgenommen - wenn man Fremdworte, mit denen man im Schriftverkehr um sich ballert, nicht erklären kann.

Wo wir schon bei Anschreiben sind - man möchte mit einem Anschreiben, also mit dem Text und dem Bezug der Bewerbung, herausstechen. Je nachdem wo man sich bewirbt, wird man mit einigen Mitbewerbern konkurrieren müssen, und ein "Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte bei ihnen als Auszubildende(r) für den und den Beruf anfangen weil bla bla bla", sind Zeilen, die man quasi schon überliest. Bewerbung ist Werbung in eigener Sache, und man muss sich so präsentieren, wie man ist. Schwächen schön verpacken, um menschlich zu wirken, und Charakterstärken ruhig betonen. Warum bist genau du der Mann oder die Frau für den Job? Betone das, sei nicht aufdringlich, sei nicht überheblich, aber steh bitte auf jeden Fall zu dem, was dich als Person bemerkenswert macht und von anderen abhebt. Denn genau so, wie du schriftlich rüberkommst, stellt man sich auch auf das Bewerbungsgespräch im späteren Verlauf des Prozesses ein.


  • Eine Bewerbung besteht aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen
  • Viele Bewerbungen finden inzwischen online statt, solltet ihr aber doch einmal eine richtige Mappe erstellen und versenden müssen - das Anschreiben wird auf die Mappe draufgelegt. Das ist ganz wichtig. So sieht der Empfänger direkt, was der Bezug dieser Sendung ist.
  • Betreffe in Anschreiben sind immer richtig awkward, deswegen greife ich immer dazu, als Betreff die Stelle, und die Plattform über die ich über das Angebot informiert wurde, zu wählen. Beispiel "Ihre Ausschreibung "Hier bitte genaue Ausbildungs- oder Jobbezeichnung eingeben" auf "wo auch immer du uns gefunden hast.de"
  • Wenn ihr die genaue Person kennt, die für die Personaleinstellungen zuständig ist - immer diese Person direkt ansprechen. Ansonsten tut es "Sehr geehrte Damen und Herren"
  • Was soll alles ins Anschreiben? "Was stellst DU dir unter dem Betrieb und der Ausbildung vor?", "Wieso willst du genau bei dem Betrieb deine Ausbildung machen?" und "Warum willst du den Beruf erlernen, was qualifiziert dich dafür?". Sachen wie Hobbies, konkrete Schulabschlüsse und so weiter sind für den Lebenslauf reserviert
  • Bitte benutzt keine lonely.miku-hatsune.666@hotmail.com Adressen. Ja, jeder hat eine private Email Adresse, wo wir irgendwelche Rechnungen über Käufe aus Onlinespielen bekommen, aber ihr seid hier eben nicht privat unterwegs. Holt euch deswegen bitte eine geschäftstaugliche Adresse, bestehend aus dem Namen und möglichst keinen Sonderzeichen und Nummern
  • Der Lebenslauf beginnt immer mit dem aktuellsten Ereignis, eure aktuelle Beschäftigung ist also oben, darunter folgt dann alles in chronologischer Reihe, was zuvor passiert ist
  • Bei kirchlichen und vielen sozialen/pädagogischen Einrichtungen, macht es sich je nach Bundesland auch ganz gut anzugeben, welche Konfession man hat. Nein, man wird nicht zu Beten gezwungen, es zeigt aber konservativen Betrieben, dass ihr durchaus mit christlichen Werten vertraut seid
  • Fragt ruhig nach wie es aussieht mit eurer Bewerbung, wenn ihr innerhalb von zwei Wochen nach Absenden der Bewerbung keine Antwort erhalten habt. Bitte kein "Ich wollte mal fragen, wie es aussieht?", sondern eher "Ich möchte hiermit Bezug auf meine Bewerbung für Bla vom Datum hier einfügen nehmen, und mich bei Ihnen erkundigen, wie der weitere Bewerbungsprozess gestaltet ist".


Mag jetzt bisschen Offtopic sein, und ich weiß nicht, ob jemand von euch überhaupt über den Blog stolpert - aber ich würde mir glatt anmaßen zu sagen, dass ich Kompetenz in dem Bereich habe und mich mit Bewerbungen und allem drum herum auskenne. Falls du also Hilfe und Tipps brauchst - bitte melde dich.

Kommentare 13

  • Finde hier wird einem das Gefühl vermittelt, dass es dennoch irgendwie ein Hexenwerk zu sein scheint. Bin froh, dass ich mit meinen normalen Bewerbungen eigentlich immer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde und ich bei diesen eigentlich nie ein Problem hatte. Der einzig schwieriger Aspekt ist es mMn bei einem Gespräch mit mehreren Bewerben interessant dazustehen, gut, dass solche Umstände eher selten sind.

  • Zitat

    Was soll alles ins Anschreiben? "Was stellst DU dir unter dem Betrieb und der Ausbildung vor?", "Wieso willst du genau bei dem Betrieb deine Ausbildung machen?" und "Warum willst du den Beruf erlernen, was qualifiziert dich dafür?". Sachen wie Hobbies, konkrete Schulabschlüsse und so weiter sind für den Lebenslauf reserviert

    Man sollte das nicht allzu stur sehen. Grundsätzlich ja, aber in einer Bewerbung geht es, wie du es bereits in deinem Artikel geschrieben hast, darum, um zu überzeugen. Wenn man sich als Gruppenleiter einer Abteilung bewirbt und man seine Stärken und Erfahrung zusammen mit seinem Hobby (z.B. Captain eines Fussballteams) schreiben kann, dann darf man das gerne tun. Immerhin will man beweisen, dass man ein gesundes Work-Life-Balance hat und die gesammelten Erfahrungen in vielen Bereichen einsetzen kann. Dasselbe auch für Schulabschlüsse bzw. Weiterbildungen. Warum sollte man nicht schreiben dürfen, wie man das theoretische Wissen im Beruf umsetzen kann, um darauf aufzubauen?

    • Ging mir ja auch nur um Grundsätze und um Bewerbungen spezifisch jetzt für Ausbildungsplätze insbesondere, nicht unbedingt um weiterführende Geschichten wie eben beispielsweise als Gruppenleiter. In dem Falle ist das natürlich was anderes. Wobei es mir auch nur ganz konkret um Geschichten, die ich besonders in meiner Altersgruppe sehe, ging. Und im Anschreiben sollten keine Sätze fallen wie "ich lese gerne in meiner Freizeit". Sondern wenn dann eher schon "Weil ich mich in meiner Freizeit gerne mit englischsprachiger Literatur befasse, beweise ich Kompetenz und weiß, dass ich damit den Anforderungen an diese Ausbildungsstelle gerecht werden kann" fallen. ^__^

  • Thanks mom, love you ♥

    Ohne scheiß though, das ist actually ein richtig guter Lifehack, danke dafür ♥

    Alte Bedankung 1
    • Der Lebenslauf beginnt immer mit dem aktuellsten Ereignis, eure aktuelle Beschäftigung ist also oben, darunter folgt dann alles in chronologischer Reihe, was zuvor passiert ist

    Das ist so nicht ganz richtig. Abhängig davon, wie man seinen Lebenslauf gestalten möchte, ist es absolut legitim auch mit mit dem "ältesten" Punkt anzufangen. Zum Beispiel, wenn man zeigen will, wie alle Lebensabschnitte aufeinander aufbauen. Das wird so zumindest in akademischen Bewerbungskursen und Unternehmen gesagt. Habe auch schon beides gesehen.

    • Ich hab persönlich mit meiner Variante bessere Erfahrungen gemacht, gerade bei Schulwechseln, weil viele Arbeitgeber wissen wollen, was man zuletzt gemacht hat, und nicht unbedingt wissen wollen, wo man zur Grundschule gegangen ist. Aber klar ginge theoretisch beides, danke für den Input ^-^

    • Okay, nach dem Schulwechsel hat man wahrscheinlich auch weniger etwas, worauf man aufbaut. Da macht das so natürlich mehr Sinn.

  • Sind dir am Ende die Zeichen ausgegangen?

  • Carii casually saving economy

  • Boah, danke, ganz toll, dass es diesen Blog mit diesen tollen Tipps gibt!! (:

    Alte Bedankung 2
  • kann man das analog auf bisabewerbungen anwenden

    Alte Bedankung 3
  • Informativer als unsere Deutschstunde dazu in der 10 Klasse, danke dir! :thumbup:

    Alte Bedankung 1