Abschließender Text zum Hegel-Jahr

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2020 wäre Hegel 250 Jahre alt geworden, wenn er nicht 1831 an der Cholera und auch danach nicht an anderen Ursachen gestorben wäre. Zu diesem Anlass ist es abschließend nur angebracht, seine Philosophie noch einmal für die Massen verständlich Revue passieren zu lassen.


Die Hegel’sche Philosophie ist grundsätzlich mit Leichtigkeit zu fassen, sobald man nur die Prinzipien, welche ihr als solcher zum Grunde liegen, vollständig in seinem Geist gefasst hat, was jedoch ein sich ewig wiederholender und in sich gekehrter Prozess ist, in dem die Idee zunächst nur für sich ist, bald jedoch in das Allgemeine und schließlich in die Totalität übergeht. Solange sie jedoch nur in ihrer Abstraktheit und als ein Ansichseiendes existiert, verkörpert sie sich in unvollkommener Partikularität, ist noch nicht zum Absoluten aufgestiegen. Der geistige Inhalt, dargestellt in der Form sinnlicher Anschauungsweisen, wie das schon die Alten formuliert hatten, ist noch nicht gediehen zu derjenigen höheren Form, die doch noch nicht die letzte, sondern nur die höchste verfügbare Stufe ist, in der sich der Weltgeist bisher verwirklicht hat. So wird oft gesagt, die Kritik des Erkenntnisvermögens sei es, worauf es ankomme, doch Philosophie, will sie als Wissenschaft gelten, darf sich nicht mit diesem Einfachen begnügen, sondern muss weiter fortschreiten vom Besonderen zum Allgemeinen und wieder zurück in Ablehnung des Abstrakten, das eine notwendig zu durchlaufende, aber ebenfalls nur unzureichende Stufe der menschlichen Vernunft – die vom Verstande unterschieden werden muss – darstellt. Auf derartige Betrachtungen kann es uns hier nicht ankommen. So geht denn der Teil des Bewusstseins, den Hegel den Knecht nennt, in einen Konflikt mit dem anderen Teil, der da der Herr genannt wird, und unterliegt diesem notwendigerweise, wird aber auch innerhalb dieser Dialektik zu dem eigentlichen Beherrscher des Bewusstseins, da er nicht nur für sich, sondern auch für ein anderes da und somit anerkannt ist, wenngleich es zunächst so scheinen mag, dass dieser der Geringere von beiden sei. Die spekulative Vernunft, wir möchten sie auch als dialektisch bezeichnen, geht aus diesem Prozesse hervor, versucht, über alle vorangegangenen Vermögen, darunter die Sinnlichkeit, hinauszugehen, was früher unter dem Begriffe der Intuition gefasst worden ist, indes heute als verschieden davon gesehen werden muss; tatsächlich ist die Intuition selbst nur ein Zwischenschritt, eine Station auf dem kreisförmigen Wege des Bewusstseins, an dessen Ende sich in Wahrheit die spekulative Vernunft erhebt und somit den Begriff in seiner Totalität und Gesamtheit als Anundfürsichseiendes in all seiner Allgemeinheit und Partikularität vollkommen umfasst. Auf diesem Wege gelangt schließlich das Subjekt als sich darstellendes Ich zu der höchsten Freiheit, derer der menschliche Geist in seiner Einheit mit sich selbst und der Welt fähig sein kann.

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