Neu 20.000 Elefanten über das Meer nach Deutschland – Warum eigentlich nicht?

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Botswanas Präsident Mokgweetsi Masisi hat gedroht, 20.000 Elefanten nach Deutschland zu schicken. Aber kann das überhaupt als Drohung betrachtet werden? Eine eigene Elefantenpopulation sei keine Herausforderung, sondern eine stoßzahnbewährte Chance, so unser Kolumnist.


Zu Unrecht hat der Elefant einen schlechten Ruf weg: Er sei der Todfeind aller Porzellanläden, vielen ist er so peinlich, dass sie gar nicht über ihn sprechen, wenn er im Raum steht. Doch derartige Rüssel Rüffel sollten allmählich der Vergangenheit angehören. 20.000 Elefanten – das klingt erst einmal nach viel grauer Dickhaut, aber gerechnet auf die Fläche Deutschlands ist das ein Klacks. Platz genug ist vorhanden, Futter ebenfalls – Elefanten lieben Fichten, und jeder vierte Baum in Deutschland ist eine Fichte. Die Bedingungen sind folglich optimal.


Freilich muss das nicht überzeugen. Zu Recht stellen sich jetzt viele die Frage: Okay, es ist vielleicht möglich, aber muss das denn sein? Und natürlich muss es nicht. Aber kann. Und sollte vielleicht sogar. Denn Elefanten bieten vielerlei Nutzen, der bisher gar nicht berücksichtigt wurde. Da wäre zum einen die Möglichkeit, sie als Zug-, Last- und Arbeitstiere einzusetzen. Ein durchschnittlicher ausgewachsener afrikanischer Elefant verfügt über ungefähr 42,3 Pferdestärken. Nicht nur könnten Lastwagen auf deutschen Straßen so durch ausgedehnte Elefantenkarawanen ersetzt werden, die im Vergleich auch noch sehr viel umweltfreundlicher sind und über einen weitaus besseren energetischen Wirkungsgrad verfügen; denn auch wenn die Bahn mal ausfällt, wären Elefantentransporte eine sinnvolle Alternative, deren geringere Schnelligkeit mit der Besonderheit des Erlebnisses ausgeglichen wird: Wer würde sich noch über einen ausgefallenen ICE beklagen, wenn eine derart im anderen Sinne ausgefallene Alternative zur Verfügung steht?


Natürlich wäre dies nicht der einzige Nutzen: Während wir, um die moralische Überlegenheit gegenüber Botswana zu wahren, natürlich leider keine Jagd erlauben könnten (also offiziell natürlich, Zwinkersmiley), so sterben Elefanten ja irgendwann auch eines natürlichen Todes, sodass spätestens dann Elfenbein in rauen Mengen zur Verfügung steht. Deutschland könnte sich mit diesem Versorgungsweg einen alten kolonialen Traum erfüllen und sich endlich eine eigene Elfenbeinküste zulegen – nicht in Afrika, sondern an der Ostsee. Frankreich würde vor Neid erblassen. Nicht zu vergessen die Optionen für die Kaffeeproduktion: Wie einige wissen, gehört der von Elefanten hergestellte Black Ivory zu den edelsten und teuersten Kaffeesorten der Welt, der zusätzlich auch noch erheblich ethischer produziert wird als der etwas bekanntere Kopi Luwak. Es muss sich nur einmal vorgestellt werden: Kolumbianischer oder äthiopischer Kaffee, verschifft nach und veredelt in Deutschland, anschließend verkauft in alle Welt. Elefantenkaffee, made in Germany. Ein ganz neuer Markt würde sich eröffnen und die heimische Wirtschaft stärken.


Aber auch militärisch ist das Potenzial von Elefanten nicht zu unterschätzen: Haben sie erst einmal die Alpen sicher überquert, können uns die Elefanten als wirksame Abschreckungsmittel und als Prestigeprojekt der Bundeswehr dienen, die in den letzten Jahren massiv kaputtgespart wurde und die Hilfe daher sicher brauchen kann. Würde der Russe es wirklich noch wagen, durch Polen zu marschieren und Oder und Neiße zu übertreten, wenn auf der anderen Seite ein Bataillon von gepanzerten Kriegselefanten nach persischem oder indischem Vorbild wartet? Vielleicht, wenn sie die alte tatarische Taktik Timurs mit den brennenden Kamelen wiederentdecken. Aber darauf müssen die halt auch erst einmal kommen.


Und nicht nur der russische Bär wird den deutschen Elefanten fürchten müssen: Nachdem sich so viele Leute beklagt haben, dass der Wolf in Deutschland zu viele Schafe reißen würde, könnte der Elefant auch hier eine Antwort sein. Klar, Wölfe jagen ähnlich wie Löwen im Rudel, und Löwen jagen auch mal Elefanten. Aber Wölfe sind nun einmal deutlich kleiner und wären zudem die sanften, aber durchaus wehrhaften Riesen nicht gewohnt, nachdem sie über das Jagen harmloser Schafe ohnehin komplett verweichlicht und wahrscheinlich auch feige wurden. Elefanten als Schutztiere, die die Wölfe das Fürchten lehren und von denen aber selbst eben keine Gefahr für unsere unschuldigen Lämmer ausgeht – das ist eine Vorstellung, die wir doch alle nur zu gerne imaginieren würden.


Außerdem bietet der Elefant auch symbolisch ganz neue Gelegenheiten: Sehen wir es ein, unser Wappentier, der Bundesadler, ist einfach nur noch peinlich. Guckt ihn euch an, wie er seine Flügel zur Seite ausbreitet wie ein kopfloser Kormoran nach einer wahrscheinlich erfolglosen Fischjagd.


Was für ein unfassbar bescheuert aussehender Mistvogel

(Quelle)


Damit weckt heutzutage niemand mehr den schlafenden Nationalstolz der Deutschen. Aber ein Elefant, ein mächtiges und unbesiegbares Tier, das unaufhaltsam voranschreitet: Das flößt Respekt ein, da schlägt das Herz in der deutschen Brust endlich wieder. Der Elefant als neues Wappentier make it happen!


Gewiss, es birgt auch Risiken, so viele Elefanten in Deutschland aufzunehmen. Wie ich nämlich den Kinderhörspielen meiner Neffen und Nichten entnehmen kann, neigen Elefanten zu antiautoritärem, um nicht zu sagen, staatszersetzendem Verhalten. Geradezu antifaschistisch sollen sie sein, insbesondere wenn sie sprechen und sich organisieren können. Darauf ist natürlich zu achten: Wenn irgendwo ein Elefant auf einen eigentlich zu fällenden Baum klettert, um eine Schnellstraße zu verhindern, dann ist mit allen Mitteln des Rechtsstaates dagegen vorzugehen. Polizei und Verfassungsschutz werden hier besonders wachsam sein müssen, um der Entstehung von „Antifanten“ entgegenzuwirken.

Auch die Wasserversorgung könnte uns vor eine Herausforderung stellen: Elefanten brauchen täglich 150 Liter Wasser, und es ist verständlich, wenn einige warnen, dass dies zu Engpässen bei der Wasserversorgung für die führen könnte, die es am dringendsten brauchen und ohnehin schon unter einer leichten Knappheit zu leiden haben, wie beispielsweise Elon Musk und seine Tesla-Megafabrik in Brandenburg. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir dieses logistische Problem langfristig werden lösen können.


All das sollte uns jedenfalls nicht davon abhalten, die möglichen Vorteile einer eigenen Elefantenpopulation zu sehen und die Chancen zu nutzen, die sich durch sie anbieten. Eine derartige Gelegenheit, Artenschutz, militärische Stärke und wirtschaftlichen Aufschwung miteinander zu kombinieren, sollten wir uns keineswegs leichtfertig entgehen lassen.


In diesem Sinne: Törööö!

Kommentare 4

  • Bloß kein Elefant als Wappentier. Dann würde es nur noch Witze darüber regnen was Deutschland alles mit seinem langen Rüssel kompensieren möchte.

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    • Der Rüssel ließe sich ja eingerollt darstellen oder er könnte den Zweig einer guten alten deutschen Eiche halten, um weniger Assoziationen zu wecken

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    • Oh ja natürlich, der harte, kräftige Zweig einer guten, deutschen Eiche 👁️

      Empathie 1 Gefällt mir 1
  • Als in Kasachstan geborene, von den Deutschen gewählte Repräsentantin des gesamten russischen Volkes, möchte ich anmerken, dass Russen keine Angst vor Elefanten haben, weil unser Ru(e)sse(l) mindestens genau so lang ist.

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