Fakten mit Thrawni, Teil 3: Das Periodensystem der Elemente

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Jeder Erstklässler kennt es in- und auswendig: Das Periodensystem der chemischen Elemente. Einblicke in die fasZINNierende Geschichte eines genialen Wandschmucks.


Erste Anzeichen auf eine Ordnung der Elemente zeigten sich im 19. Jahrhundert durch die Erkenntnisse Johann Wolfgang Döbereiners. Dieser hatte entdeckt, dass diverse Elemente sich in kriminellen Vereinigungen von jeweils drei Individuen zusammenschlossen, sogenannten Triaden. Einige Historiker vermuten, dass Döbereiner in Wirklichkeit gar nicht der erste Entdecker der Triaden war, sondern einfach nur der erste war, den die Triaden am Leben ließen, statt ihm zwecks Geheimhaltung ein warmes Bett bei den Fischen zu machen. Wie dem auch sei, mit Döbereiner war der Grundstein dafür gelegt, die Elemente zu gruppieren.


Das eigentliche Periodensystem der Elemente wurde dann irgendwann später im 19. Jahrhundert entdeckt, als die Welt den Chemikern nun wirklich viel zu bunt und unübersichtlich geworden war. Ein genauer Zeitpunkt der Entdeckung lässt sich nicht angeben, da es insgesamt sechs verschiedene Entdecker gab: Alexandre-Emile Bégruyère de Chancourtois, bei dem in Deutschland keiner wusste, wie man seinen Namen aussprach, John Theinternetis Newlands, einen bekennenden Musikfan, William Oddling, einen echt seltsamen Typen, Gustavus Gänserichs, der in Amerika lebte und Amerika nicht leiden konnte, Lothar Meyer, der einen echt unspektakulären Nachnamen hat, und zu guter Letzt Johann Gregor Mendelejew, der in vielen Wikipedia-Artikelbildern aufgrund seines Bart- und Haarwuchses eine verblüffende Ähnlichkeit zu Karl Marx aufweist, aber nicht mit ihm verwandt war.


Aufgrund der vielen Entdecker kann man hier gut erkennen, dass viele Wege nach Rom, oder eigentlich zum Periodensystem führen: De Chancourtois kam auf die Ordnung der Elemente, als er irgendwas auf einen Zylinder ritzte, Newlands hingegen, als ihm bei einem Spaziergang ein Klavier auf den Kopf fiel, Oddling wiederum hatte seinen Geistesblitz, als er sich mal Newlands’ Notizen ansah, Gänserichs dachte sich irgendwas mit Planeten aus (Hä?), Meyer schrieb einfach die Elemente irgendwie auf und landete einen glücklichen Zufallstreffer und Mendelejew wiederum wollte eigentlich nur eine Eselsbrücke entwerfen, damit er nicht immer beim Element-Memoryspiel verlor – entsprechend benutzte er für die Aufstellung seines Systems Memorykarten und legte sie sich auf Zugreisen irgendwie zurecht, weswegen er mehrmals versehentlich in Irrenanstalten und Narrentürme eingesperrt wurde.


Am bekanntesten sind insgesamt die Arbeiten von Mendelejew und Meyer (den Rest könnt ihr wieder vergessen, die sind unwichtig), deren Namen beide mit M anfangen. Historiker streiten bis heute darüber, ob dieser Umstand Auswirkungen auf ihr Verhältnis gehabt haben könnte. Obwohl Meyer das Periodensystem vor Mendelejew entdeckte und sogar eine bessere Fassung als Letzterer schrieb, vergaß er leider, es noch zwischen die Manuskriptseiten des Buchs zu schieben, in dem es erscheinen sollte, weshalb ihm der große Rum, an dem Mendelejew sich schließlich berauschte, nicht zuteilwurde. Dennoch erhielten beide zusammen die begehrte Davy-Medaille, auf die auch Newlands richtig scharf war, und zankten sich fortan darum, wer sie behalten dürfe. Schlussendlich einigten sie sich darauf, dass Mendelejew die Medaille zuerst mit nach Hause nehmen, aber nach einem Jahr an Meyer geben sollte, der sie wiederum nach einem Jahr wieder an Mendelejew senden sollte etc. Als das erste Jahr aber abgelaufen war, hatte Mendelejew die Abmachung völlig vergessen, zum großen Unglück von Meyer. Da es keine schriftlichen Dokumente gab, die die Vereinbarung bezeugten, konnte er Mendelejew nicht zur Herausgabe der Medaille zwingen. Sechs Monate später wurde bei Mendelejew eingebrochen und die Medaille verschwand. Bis heute ist nicht bekannt, wo sie abgeblieben ist. Mendelejew verdächtigte Meyer, aber aufgrund von Mangel an Beweisen kam es zu keiner Verhaftung, geschweige denn zu einer Anklage.


Schon bald war das Periodensystem in aller Munde, allerdings nur kurz, weil es absolut scheußlich schmeckte und auch nicht besonders nahrhaft war. Stattdessen fing man an, damit Chemie zu betreiben. Besonderes Aufsehen erregte die Entdeckung der angeblich von Mendelejew vorhergesagten und bis dahin unbekannten Elemente. Allerdings zeigen neuere historische Studien, dass Mendelejews Vorhersagen falsch waren: So sagte er die Existenz von Elementen namens Eka-Aluminium, Eka-Bor und Eka-Silicium voraus, bei den entdeckten Elementen handelte es sich in Wirklichkeit aber um Gallium, Scandium und Germanium. Wie die zeitgenössischen Chemiker*innen diesen ek(l)atanten Fehler in Mendelejews Vorhersagen übersehen konnten, ist unklar.1


Eine entscheidende Veränderung des Periodensystems war die Hinzunahme einer weiteren Hauptgruppe, der sogenannten Edelgase. Eigentlich waren die gar nicht so edel, sondern lediglich ein Haufen monoatomiger Pisser. Allerdings stellen sie bis zum heutigen Tage die Elite der Elemente dar, weil alle anderen Elemente gerne so sein wollen wie sie und deshalb anderen Elementen Elektronen klauen oder aber sie ihnen aufdrängen. Besonders gierig ist das Fluor, welches sogar einige Edelgase bestehlen konnte und deshalb mitunter als Revolutionär gefeiert wird. Daher stammt auch die Redewendung „üblen Fluorschaden anrichten“.


In der moderneren Zeit zeigten sich allerdings auch die ersten schwarzen Flecken auf der weißen Weste des Periodensystems, musste es doch bei Mario Barth schon für dumme Witze herhalten: „Kennt ihr Frauen, die planen, wann sie ihre Tage kriegen? Die sagen, sie haben ein Periodensystem!“ Klagen gegen diese humoristische Vergewaltigung hatten allerdings keinen Bestand, da nicht nachzuweisen war, welches Periodensystem hier benutzt worden war: Die long form? Die left-step table? Die medium-long form? Die short form? Als Kompromiss wurde schließlich beschlossen, dass Mario Barth einfach generell die Fresse halten sollte, womit jeder einverstanden war, außer Barth selbst, der auch gleich gegen das ausgesprochene Verbot verstieß und somit gottseidank verhaftet werden konnte.


Einige Elemente des Periodensystems sind sehr normal, andere wiederum reichlich exzentrisch. Zu Letzteren gehört etwa Wolfrahm, ein aus der Milch vierfüßiger Felltiere gewonnenes Element, oder aber Torium, ein Element, das für die Idiotie von Menschen verantwortlich ist. Generell ist auch zu bemerken, dass den Leuten irgendwann die Ideen für die Namensgebung ausgegangen sind, was dazu führt, dass alle Elemente jetzt nur noch nach Personen und Orten benannt werden, was zwar manchmal witzig („Einsteinium“), aber meistens mies klingt („Rutherfordium“). Die Anzahl der Elemente ist theoretisch unbegrenzt, aber alle neuen Elemente sind wie der Verstand von Xavier Naidoo: Nach großen Anstrengungen kurz da und dann schon wieder weg. Man vermutet allerdings einige beständige Elemente auf der sogenannten „Insel der Stabilität“. Wo genau diese Insel liegt, ist aber noch nicht bekannt, obwohl sich schon viele Entdecker auf die Suche gemacht haben.


Heutzutage ist das Periodensystem nicht mehr aus dem chemischen Alltag wegzudenken, unter anderem, weil es einem einfach überall begegnet und man penetranterweise immer daran erinnert wird.



1Tatsächlich wurden solche Fehler auch später noch häufiger gemacht. Das Ehepaar Noddack behauptete im frühen 20. Jahrhundert etwa, ein neues Element namens Masarium entdeckt zu haben – tatsächlich handelte es sich aber um Technetium!

Kommentare 5

  • Habe statt Mendelejews ständig Mandelev gelesen ^^


    "Klagen gegen diese humoristische Vergewaltigung hatten allerdings keinen Bestand, da nicht nachzuweisen war, welches Periodensystem hier benutzt worden war: Die long form? Die left-step table? Die medium-long form? Die short form?"


    Danke Thrawni, du weißt deine Leser wirklich zu untehalten :D

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  • Zitat

    Eigentlich waren die gar nicht so edel, sondern lediglich ein Haufen monoatomiger Pisser.

    <3

    War sehr unterhaltsam zu lesen, danke für den Artikel!

    Alte Bedankung 1
  • "Schon bald war das Periodensystem in aller Munde, allerdings nur kurz, weil es absolut scheußlich schmeckte und auch nicht besonders nahrhaft war. Stattdessen fing man an, damit Chemie zu betreiben."

    Und mit diesem Satz (bzw. Sätzen, aber vor allem dem ersten) hast du es in mein Büchlein der lustigsten Sätze/Aussagen in Medien geschafft^^

    Alte Bedankung 1
  • Jeder Erstklässler xD? Ich hatte in der Grundschule nicht mal Chemie gehabt?

    • Jetzt läuft die Kinderausbildung halt anders als noch vor ein paar Jahren: Kinder sprechen jetzt mit drei Jahren Englisch, spielen Blockflöte und Klavier und haben Grundkenntnisse in den meisten Fächern, bevor sie in die Grundschule kommen - das ist das Resultat einer frühkindlichen Förderung, die das Ziel hat, dem Kind einen Vorteil gegenüber allen Kindern, deren Eltern sich das nicht leisten können die besten Voraussetzungen mitzugeben.