Rowling’s Reboot – Was von der neuen Harry-Potter-Serie zu erwarten ist

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CN: Transfeindlichkeit, Rowling, Harry Potter


Fast 12 Jahre ist es nun schon her, dass der letzte Harry-Potter-Film erschienen ist, und ein Jahr, seit der letzte Film aus dem gleichen Franchise floppte – Grund genug für ein permanent auf die Nase fallendes Studio, die Bücher noch einmal als Serie aufzulegen. Wir haben mit der Autorin der Romane – die ausführende Produzentin der Serie sein wird – darüber gesprochen, was das alles eigentlich soll und was wir sonst noch befürchten müssen.


Frau Rowling, was für eine Absicht verfolgen Sie und das Studio mit der Neuverfilmung der Serie?

Für Warner Bros. ist das nun einmal das einzige Franchise, das sie irgendwie ausschlachten können. Ich selbst möchte erst einmal gerne relevant bleiben und weiterhin Tantiemen bekommen. Davon ab muss ich aber auch sagen, dass ich die Filme nicht mehr sonderlich mag. In ihnen spielen einfach zu viele Leute mit, die mich kritisieren, und es wurde allgemein keine gute Arbeit dabei geleistet, meine unnötig langen Bücher zu adaptieren. Eine Serie, die aus jedem Buch zehn Episoden mit jeweils einer Stunde Laufzeit macht, ist da weitaus besser geeignet. Das Finale der letzten Staffel wird vielleicht eine dreieinhalb Stunden lange Folge sein – wir müssen Stranger Things ausbooten.


Ist zu erwarten, dass sich viel ändert gegenüber den Filmen oder Büchern?

Was die eigentliche Handlung angeht: Nein. Aber ich möchte mit der Serie gerne ein paar Problematiken adressieren, weil sie zu ignorieren offenbar nicht mehr funktioniert. Da wäre zunächst Inklusion. Wie angemerkt wurde, sind beispielsweise jüdische Menschen in Hogwarts zu wenig präsent, auch wenn ich extra einen Schüler namens Anthony Goldstein eingebaut habe, aber das kümmert die ganzen Zeilenschinder ja nicht. Um es diesen Leuten zu zeigen, wird dieser also immer mal ein wenig im Hintergrund auftauchen – etwa, wenn er in der großen Halle zum Mittagessen ein Schweinekotelett verdrückt oder im Zuge der weihnachtlichen Festlichkeiten mit einer muslimischen Mitschülerin, die ich noch erfinden muss, einen Eggnog trinkt. Damit sollte ich auch Vorwürfen entgegenwirken können, meine Bücher enthielten Antisemitismus oder seien dahingehend unsensibel.


Wird die Homosexualität Dumbledores mehr thematisiert werden als in Ihren Büchern?

Was das angeht, kann ich eine beruhigende Mitteilung machen: Das wird definitiv nicht passieren.


Ein spannendes Thema sind ja auch Elf*innenrechte – werden Sie dahingehend auf die Kritik reagieren?

Das ist ein komplexes Thema, denn es ist schwierig, daran etwas zu verändern, ohne offen einzugestehen, dass ich mal Sklaverei gerechtfertigt habe. Ich denke aber, ich habe eine Lösung gefunden: Die Elfen werden von vornerein – wie Dobby in Band 4 – eine Galleone pro Woche bekommen und einen freien Tag im Monat haben. Hermines und auch Dobbys Anliegen wird es dann sein, ein bisschen mehr zu fordern, vielleicht zwei Galleonen und zwei freie Tage, was von den anderen Elfen abgelehnt wird. Damit löst sich das Sklavereiproblem komplett auf, da es Bezahlung und Freizeit gibt. Dass die Hauselfen trotzdem nicht so viel Lohn bekommen und nicht so viel Muße haben, ist aber nach wie vor ihre eigene Entscheidung – wie eben bei Arbeiter*innen im realen Leben.


Wir hatten gerade schon ein wenig über die Schauspieler*innen aus den früheren Filmen gesprochen – ist zu erwarten, dass diese in der Serie auftauchen?

Der Cast wird komplett neu besetzt. Allerdings könnte ich mir für ein paar der früheren Leute Cameo-Auftritte vorstellen. Nicht für Emma Watson, Daniel Radcliffe oder Rupert Grint, weil die gemein und undankbar sind – ohne mich hätten die alle überhaupt keine Karrieren gehabt. Aber jemand wie Ralph Fiennes, der mich verteidigt hat, darf bei Interesse gerne mal vorbeischauen. Denkbar wäre auch, dass wir Robbie Coltrane ehren, indem wir ihn per CGI wiederbeleben.


Ihre Bücher beschreiben ja im Kern den Kampf gegen eine xenophobe und faschistische böse Macht. Das dürfte auch heute immer noch aktuell sein, oder?

Da haben Sie leider ein wenig die Bücher falsch verstanden. Was ich eigentlich kritisieren wollte mit den Todesser*innen, ist das, was wir heute im Transaktivismus sehen: Der vorrangige Fehler von Voldemort und seinen Anhänger*innen ist es, dass sie keinen Widerspruch aushalten. Ich denke, das gleiche sehen wir in der eben erwähnten realen Bewegung. Das ist leider auch von vielen Fans nie erkannt worden, daher denke ich darüber nach, das deutlicher zu machen. Zum Beispiel könnten die Kutten der Todesser in den Farben der Transpride-Flag gehalten sein statt in Schwarz. Umbridge war übrigens schon immer ein Stand-In für Nicola Sturgeon.


Ähm, okay. Eine andere Sache: Sie haben ja auch nicht wirklich positive Repräsentationen von Journalismus in Ihren Büchern. Wird dahingehend eine Überarbeitung stattfinden?

Nun, Journalist*innen sind leider mehrheitlich rückgratlose Feiglinge, die obendrein vor mächtigen aktivistischen Lobbys einknicken und es wagen, eine unschuldige Autorin zu kritisieren – auch wenn ich es unter Mithilfe meiner Fans zumindest geschafft habe, dass sich die BBC dafür bei mir entschuldigt. Deshalb sollten wir dann doch lieber bei der Realität bleiben.


Frau Rowling, der Mann von Warner Bros. signalisiert mir gerade per Gestik, dass wir vielleicht zu anderen Themen übergehen sollten. Laut Interviewvereinbarung sollen wir eigentlich nicht zu sehr ihre politischen Ansichten thematisier…

Ja, natürlich. Eine Frau kritisiert die misogyne Transbewegung und den sie stützenden Journalismus, und schon kommt ein Mann – ein Journalist! – daher und verbietet ihr das Wort. Noch ein Beweis, wie mächtig diese Lobby ist, aber ich werde mich nicht zum Schweigen bringen lassen.


Melissa, stopp mal bitte kurz die Aufnahme.

Ihre Tonassistentin hat ja interessante Wangenknochen. Das ist doch nicht etwa ein biologischer Mann in Womanface? Glauben Sie bloß nicht, ich würde auf so etwas reinfallen. Wir Genderkritischen wissen immer, wann uns ein Mann gegenübers…


An dieser Stelle bricht unsere Tonaufnahme des Interviews ab.

Kommentare 2

  • Rowling gendert? Kommt mir doch arg unrealistisch vor, da wurde doch was gefaket.

    Danke 1
    • Das Interview war natürlich auf Englisch, wir haben das übersetzt und da schien es angebracht, die neutralen englischen Begriffe so zu übersetzen. Allerdings gab es bei uns viel Diskussion, ob wir am Ende "Tonassistentin" oder "Tonassistent" schreiben sollten, da Rowlings Intention hier eventuell eigentlich Letzteres nahelegen würde. Aber aus Respekt vor Melissa ist es bei Ersterem geblieben.

      Danke 1