KRABBENBURGER

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„Eene meene Ungeheuer, ich wünsch mir ‘ne Reichensteuer. Hex Hex!“

-Brigitte „Bibi“ Blocksberg, antikapitalistische Untergrundkämpferin





Hey, liebe Leute,


hey, liebe Leute,


hey, liebe Leute,


DAS IST DER NEUESTE DREH



Neulich aß ich ‘nen Burger,


‘nen ganz besonderen Burger,


dick bestrichen mit dem geheimen Zusammenspiel aus [zensiert vom Patentamt].




Wir leben in herausfordernden Zeiten, liebe Kinder. Der Burger King wird veganisiert und trotzdem kommt bei einer solchen Steilvorlage, wie dem Bikini Bottom Burger, am Ende einfach nur Murks heraus. Mehrere Tage brütete ich in meinem abgedunkelten Kabuff, sah mir in Schleife jegliche Szene aus Spongebob an, in der Krabbenburger zubereitet werden, um zu verstehen, wo das Problem liegt. Und irgendwann kam mir die Erleuchtung: „Ja, man hätt vielleicht keine Ananas auf den Burger tun sollen.“


Ich war so entgeistert über diese Kreation, dass mir nicht einmal aufgefallen ist, dass da Ananassoße drauf war, weil Spongebob in so ‘nem dummen Kiefernapfel wohnt. Das macht die Sache zwar lustig, aber geschmeckt hat sie trotzdem nicht.

Wenn Not an der Frau ist, muss sie selbst ihre „Kiss the chef“-Schürze anlegen und an den Grill schreiten. Doch halt, nicht so voreilig. Denn um dorthin zu gelangen, braucht es schon eine ganze Menge Hoppla.



Um einen tatsächlichen Krabbenburger zuzubereiten, dürfen nur die frischesten und besten Zutaten verwendet werden. Mr. Krabs zahlt keinen Mindestlohn, um diese qualitativ hochwertige Kreation dennoch zu einem humanen Preis an das Volk zu überreichen. Wie man erkennen kann, wird in Spongebob eine sozialistische Utopie gelebt, da sich sowohl Thaddäus wie auch Spongebob trotz ihrer Unterbezahlung ein Eigenheim leisten können (und sogar Patrick, der allem Anschein nach vom Staat finanziert wird). Möglicherweise wird der Krabbenburger zusätzlich subventioniert, um für die Versorgung der Einwohnenden Bikini Bottoms mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu sorgen.



Was ich damit sagen will: Natürlich habe ich zugesehen, nur die passendsten Zutaten zu erlangen. Lassen wir noch einmal revuepassieren, was auf einen Krabbenburger gehört:




  • Patty
  • Käse
  • Salat
  • Tomate
  • Zwiebel
  • Gürkchen
  • Senf
  • Ketchup



Wir sehen bei der Zubereitung immer, das sich eine Scheibe Tomate und eine Scheibe Zwiebel auf dem Burger befindet. Folglich müssen die verwendeten Zutaten auch eine Mächtigkeit aufweisen, damit auch jeder Bissen etwas von ihr abbekommt, ohne auf eine zweite Scheibe zurückgreifen zu müssen. Daher kaufe ich extra die teuren Gemüsezwiebeln, die scheinbar genormte Größe haben. Eine schöne, große Fleischtomate à la Ochsenherz bringt das Beste, was die Tomatenwelt zu bieten hat, zum Vorschein. Für den Salat haben wir Lollo Bionda genommen, weil der durch seine krause Optik ein maritimes Flair verströmt. Außerdem ist’s egal, solange irgendein Grünzeug auf dem Burger landet. Gürkchen sind Gürkchen, weißte Bescheid.


Spätestens jetzt fragt ihr euch sicher: "Aber, Jacqueline, was ist denn mit der Geheimzutat? Und was ist mit den gewürfelten Bgtyfjei und dem Teelöffel xwogfjeil aus Episode 101b?" Tja, da muss ich enttäuschen, denn trotz aller Hinweise, die in der Serie gestreut wurden, ist lediglich das Tässchen Liebe aus der gefälschten Burger-Formel aus Episode 58b die einzige tatsächliche Geheimzutat. Woher ich das weiß? Sehen wir uns die Fakten an:


1) Gehackte XYZ oder die Mengen von x Tee- oder gar Esslöffel einer Zutat pro Burger ergibt keinen Sinn, wie man sich denken kann. Wenn schon, dann wären das Dinge, die in die Pattys eingearbeitet wurden, aber


2) Spongebob ist in der Episode 6b nicht länger in der Lage, einen richtigen Krabbenburger zuzubereiten, nachdem er von Blubberbernd aus dem Konzept gebracht wurde. Wieso? Weil Spongebob vom Weg abgekommen ist. Es ging nicht mehr um die Zubereitung der Burger mit Liebe, sondern um den Wettbewerb, das eigene Ego und die eigene Unsicherheit. Gäbe es eine physische Geheimzutat, hätte Mr. Krabs Spongebob einfach anleiten können.


3) Eine verbreitete Theorie, die durchaus nachvollziehbar ist: Das Bestehen einer Geheimzutat ist lediglich eine Nebelkerze, um Plankton davon abzuhalten, seinen eigenen Burger zu verbessern. Plankton ist technisch versiert, jedoch fehlt es ihm an Vorstellungskraft. Er versteift sich seit dem Streit mit Mr. Krabs in seiner Jugend derart auf das Bestehen einer Geheimformel, dass er sogar Abfall in seine Burger mischt, weil das in irgendeinem Rezept stand. Solange er die Illusion hat, durch das Stehlen der Formel einen überragenden Burger selbst herstellen zu können, stellt er keine wirtschaftliche Konkurrenz dar.



Aber genug davon. Ihr fragt euch bestimmt schon, was denn nun den Patty bildet. Tja, da kann ich gleichzeitig mit stolzgeschwellter Brust meine neueste Kreation enthüllen, muss gleichzeitig aber auch enttäuschen, denn der Bumms ist nicht vegan. Wieso nicht? Weil ich keine Ahnung hab, wie man aus veganen Fischstäbchen und Grünkohl ein Patty hinkriegt. Aus Rindfleisch und Garnelen hingegen schon. Ihr habt richtig gehört: Rindfleisch und Garnelen. Viele haben sich am Krabbenburger versucht, aber irgendwo auf dem Weg verrannt. Entweder nehmen die Leute Garnelen und formen die irgendwie zu einem Patty (es ist ja ein KRABBENburger, Digga, du weißt) oder nehmen ein gewöhnliches Beef Patty. Wie so oft muss die Wahrheit in der Mitte liegen, denn



1) Es heißt Krabbenburger. Wäre also naheliegend, dass da Krabben drin sind. Natürlich kann jetzt noch argumentiert werden, dass er so heißt, weil er von Mr. Krabs stammt, aber wir lernen in einer Folge 81, dass Plankton und Krabs beide an der Entstehung beteiligt waren. Selbst wenn Mr. Krabs seine bessere Version des Burgers nachträglich umbenannt hat, so würde Plankton sich aus Stolz weigern, diesen Namen zu verwenden. Tut er aber nicht. Schach und Matt.


2) Im Übrigen hieß der Burger aus der Kollaboration von Plankton und Krabs passenderweise „Plankton-und-Krabs-Burger“. Plankton benennt seine Variante in Abfall-Burger um, weil Abfall drin ist, Mr. Krabs nennt ihn Krabbenburger und nicht Krabs-Burger – muss also so sein, dass da Krebstiere drin sind.


3) Wir sind in der fucking Tiefsee, da gibt’s keine Kühe. Wenn das Seekuhfleisch ist, dann müssen wir Oberweltler:innen Garnelen oder Krabben beisetzen, um den Geschmack des Meeres zu imitieren.


4) Der Burger hat die Farbe von gebratenem Hackfleisch. Da jetzt also kein rotes Fleisch reinzuwerfen, würde entsprechend dazu führen, dass der Burger irgendwie, aber nicht wie ein Krabbenburger aussieht.


5) Gemäß Folge 81 liegt das Geheimnis des Krabbenburgers in der Zubereitung der Bulettenbasis. Macht also auch Sinn, hier kein reines Beef zu verwenden.



Ich habe mich zuletzt für eine 2-:-1-Mischung Rind zu Garnele entschieden. Die Garnelen wurden angebraten und mit dem guten Damaszenermesser zerhackt. Anschließend wurden sie mit dem Rindfleisch, einem Ei, Salz und Pfeffer vermengt. In der Burgerpresse wurden anschließend aus 600 g Grundmasse 4 Pattys. Es handelt sich also, technisch gesprochen, um einen Drittelpfünder. Das Ganze wurde im Gusseisen auf hoher Temperatur angebraten, bis sich ein akzeptabler Bräunungsgrad eingestellt hat. Da man Rindfleisch grundsätzlich roh essen kann und die Garnelen eh schon durch sind, ist es auch unschädlich – eher noch förderlich – wenn man am Ende einen rosa Kern hat. Gesetzt den Fall, dass das Rindfleisch frisch ist. Andernfalls lernt ihr, wie es auf der MS Durchfall schmeckt.



Der Tiefseekäse (Schmelzkäse) wird kurz vor Ende noch auf die Bulette gelegt, um eine wohlige Einheit mit diesem zu bilden. Das Sesambrötchen – natürlich selbstgemacht – wird kurz angetoastet und auf der Unterseite mit Senf und Ketchup bestrichen. Die Gürkchen kommen direkt darauf. Es folgen Bulette mit Käse, Salat, Tomate, Zwiebel und Brötchen und zwar in dieser Reihenfolge. Die Reihenfolge ist, wie man durch die Vielzahl an Variationen in den verschiedenen Episoden lernt, auch komplett wumpe, solang die notwendigen Zutaten eben mit von der Partie sind. Da wir darauf geachtet haben, dass auch alle Zutaten von formidabler Größe sind, ergibt das auch optisch einen Vollgenuss.



Dazu gereicht werden keine Pommes mit Fliege, sondern gewöhnliche TK-Fritten. Aber nun zur eigentlichen Frage: Wie schmeckt denn das Gelumpe? Ich renke mein Gebiss aus und nehme vorsichtig den ersten Bissen. 10 Minuten später explodierte ich, nachdem meine Oberschenkel stark angeschwollen waren. Der Genuss, der mir hier widerfahren ist, war ohnegleichen. Einen derart bekömmlichen Burger, der saftig, aber nicht übermäßig fettig, von kräftigem Geschmack, ohne überwältigend zu sein, ist, sucht man vielerorts vergebens. Liebe Leute, der Krabbenburger ist mit Fug und Recht Nummer eins Genuss des Pazifiks. Also keine Ahnung, was man sonst so im Pazifik zu sich nimmt, außer gedämpfter Koralle, Tang-Shakes, Austernhäuten, Brot aus der Dose und SCHOKOLADE!!!, aber ich bin sicher, dass der Krabbenburger hier gleichzeitig die reichhaltigste wie auch schmackhafteste Mahlzeit darstellt. Die Gourmet-Meinung kann gar nicht schlechter als 8.7/10 ausfallen.