Lindt Excellence Salz-Lakritz (feinherb)

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„Die Erde ist ein Strafplanet.“

-Dr. Axel Stoll †



Neues Jahr, neues Glück!


Ich habe vor Kurzem meine BAUFF geschrieben (Böse Arbeit zur Untergrabung von Freude und Freiheit). Wenn wir in der Schule eines gelernt haben, dann, dass erzwungenes Lernen einem den Spaß am Lernen per se ruinieren kann, und dementsprechend war ich froh über jeden Augenblick, in dem ich keine langen, mehr oder minder zusammenhängenden Texte verfassen musste. Wenn man sich jedoch tagtäglich mit einem Heulkrampf auf den nächsten konfrontiert sind, ist Essen de facto das einzige, mit dem man sein angekratztes Nervengerüst schmieren und somit überreden kann, einen weiteren Tag lang nicht komplett auseinanderzubrechen.


Dummerweise gab es dann einen Tag, wo ich mich verkalkuliert habe und der Verzehr von Nahrung eher den gegenteiligen Effekt hatte. Ihr fragt euch nun, was denn nun so schrecklich gewesen sein kann, dass es einem komplett den Lebenswillen zerschossen hat (naja, eigentlich nicht, weil es steht schon im Titel). Aber lasst dieses Bild einfach auf euch wirken.



Ich stelle sehr gerne die Frage, was von diesen 4 Lebensmitteln ihr denn so richtig scheiße findet. Ich hab sie bereits rund 10-mal in Anwesenheit von 10 Leuten oder so gestellt, und dass jemand sagt „find ich eigentlich alles geil“, kommt so gut wie nie vor. Ich persönlich find Bitterschokolade zum Beispiel abgrundtief grauenhaft. Irgendwann in der Vergangenheit müssen diese Lebensmittel mit schwarzmagischen Ritualen in Verbindung gestanden haben, sodass unser kulturelles Genom einfach eine Antipathie und/oder große Skepsis dafür entwickelt hat. Allerdings hat sich wieder einmal ein Schweizer Unternehmen gedacht, dass es uns als Menschheit insgesamt zu gut geht, und uns deshalb Bitterschokolade mit salzigem Lakritz geschenkt. Normalerweise erwarte ich solche Dickmoves eigentlich nur von Nestlé und dem Land China, aber in diesem Fall stellen sich Lindt & Sprüngli als die Übeltäter heraus, weshalb ich gleichmal googeln musste, ob die nicht mittlerweile doch zum gleichen Konzern gehören. Spontan nix dergleichen erfahren, also hassen die Schweizer:innen die Menschheit wohl einfach. :(


Tl;dr: Irgendwer dachte, es wäre ‘ne gute Idee, dunkle Schokolade mit Lakritz zu mischen.


Da die Schokoladenvorräte in meinem Wohnraum bis auf dieses Exemplar industriellen Sadismus‘ bereits verkommen sind, bleibt einem ja nichts anderes übrig, als sich auch an das letzte Stück des Bestandes zu wagen. Wir haben hier „Feinherbe Schokolade mit Lakritzstückchen (10 %)“. Als Kakaoanteil werden 47 % genannt. Milchpulver oder gar Vollmilch gibt es hier nicht, also ist hier nicht von Milchschokolade die Rede. Ich hatte bereits mit „dunkler Vollmilch“ das Vergnügen, die ebenfalls um die 50 % Kakaoanteil hatte, und das war insgesamt deutlich weniger ekelhaft, als was mich hier erwartet. Es kommt einem bei vorsichtigem Probieren direkt die absolute Bitterkeit entgegen, die eine ähnliche Säure wie schwarzer Kaffee von Mecces aufweist, und schmeckt dementsprechend scheußlichst. Also keine Ahnung, was hier passiert, aber ich hatte bereits Schokolade mit 70 % und sogar mal reinige Kakaomasse à 100 % Kakao, also wirklich nur Kakaopulver und Kakaobutter, aus dem Hause Zotter, die insgesamt deutlich weniger todbringend als dieses Gewäsch mit seinen 47 % ist. Kann also sagen, dass die Schoki für seine 2,29 € auf 100 g wenig Vergnügen für vergleichsweise viel Geld bietet. Die 100%igen Zotter-Schokoladen, die bereits angesprochen wurden, kommen aber auch mit 5,29 € auf 100 g daher, also erwarte ich mal, dass die kakaotechnisch hochwertiger sind, then again verwendet die Lindt-Tafel hier aber nur 47 % und ansonsten das übliche Gedöns.


An erster Stelle steht in der Zutatenliste btw immer noch Zucker, also holy shit. Einmal mehr bekomme ich bestätigt, dass der Zucker hier nicht für die Abrundung des Geschmacks sorgt, sondern den unvollkommenen Geschmack nur noch einmal zusätzlich amplifiziert. Das kann ich auch bei Kaffee gut beobachten: Komplett schwarz hat man ‘ne bittere Plörre, die nicht viel Spaß macht, aber so richtig widerlich wird’s erst, wenn man da dann Zucker reinkippt. Nimmt man statt Zucker auf einmal Milch, wird der Geschmack milder, ein wenig gestreckt, aber durch das Milchfett bestimmt noch einmal ein bisschen verstärkt, damit sich das wieder ausgleicht. Also alle Biologen und Ernährungswissenschaftler dürfen mich an der Stelle gerne korrigieren, weil ich keine plausiblen Quellen gefunden hab, die mir erklären, wie das so funktioniert, was ein wenig schade ist, denn dieser BisaBoard-Blog soll ja den hohen Anforderungen der Wissenschaft genügen! Hat man ja an der Aussage mit dem kulturellen Genom bereits bemerkt. Jedenfalls schmeckt die zuckrige Bitterschokolade von Lindt einfach nur scheiße. Und ich red jetzt nur von der Schokolade allein. Den Lakritzteil haben wir ja noch gar nicht analysiert! Tatsächlich braucht’s zwei, drei kleine Bissen, bis ich mal ein Stück Lakritz erwische, und oh boi, bin ich froh, dass das dann endlich passiert, weil der Geschmack von Ammoniumchlorid a.k.a. Salmiak übertüncht diesen räudigen Plebschokoflavour einfach so gut. Man kriegt hier etwas mehr Salzgeschmack ab, als man es von so ‘ner Salted-Caramel-Vollmilchtafel kennen mag, was auch gut ist, weil die Bitterkeit hier derart penetrant ist, dass man anders gar nix vom Salz schmecken würde. Und nicht wundern: Die Lakritzelemente kommen hier als zerbröselte Pastillen daher, also nein, da sind keine Gummis aus der Colorado-Packung reingemixt, sondern erinnern die Stücke hier eher an türkischen Pfeffer oder an so Katjes Salzheringe, die man nochmal extra dehydriert hat. Wer kein Lakritz mag, wird hier natürlich ebenfalls keinen Spaß haben, aber insgesamt ist der Geschmack davon recht solide, nicht zu süß, nicht zu salzig, balanciert sich gut aus, man schmeckt das Süßholz und es schmeckt insgesamt nicht so widerlich wie Lakritzschnecken von Haribo. Ich weine aber immer noch, weil die Schokolade so hart räudig schmeckt.


So, die Gourmetmeinung nun: Da muss ich ganz einfach sagen, dass die Schokolade richtig schäbig ist, anders kann man’s nicht nennen, also 2.1/10 dafür, einfach weil ich davon nicht kotzen musste. Lakritz kriegt für das, was es sein will (und in diesem Falle kann), schon mal so stabile 6/10, da wir allerdings nur 10 % Lakritz haben und somit 90 % Scheiße, ergibt sich eine gewichtete Gourmetmeinung von 2.49/10, was ich großzügig auf 2.4/10 abrunde, weil’s mehr nicht verdient hat. Ohne Witz, ich hab fucking Nattō runtergewürgt bekommen, aber bei der Schokolade hier werd ich einfach nur traurig. Das fühlt sich alles an, als würdet ihr das Idol eurer Jugend 10 Jahre später treffen und findet nur ‘nen komplett versoffenen Versager vor. Ich geh nochmal weinen. Bis bald.

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