3 € Garnelen-Pesto-Pasta | Kochen mit Jacqueline

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"Pesto-Pasta mit gegrillten Zwiebeln! Der Flavor ist so exquisit, wir sind ihn am lieben!"

-Mag. phil. Sebastian Meisinger, österreichischer Lyriker



Seid mir recht herzlich gegrüßt, werte Leser:innen!


Falls es euch wie mir geht und ihr irgendwann im Laufe eurer späteren Jugend bemerkt habt, dass ihr haushaltstechnisch komplett aufgeschmissen seid, werdet ihr euch vielleicht mal so gedacht haben „OK, schau ich mal Mutti über die Schulter und helf ihr ein bisschen“. Dieses „Helfen“ bestand dann irgendwie daraus, dass eure Ma euch gesagt hat, dass ihr Zwiebeln schneiden sollt, aber dann nimmt sie euch die Zwiebeln auf halber Strecke wieder weg, weil ihr zu langsam seid. Oder ihr sollt Töpfe von irgendwo herbeizaubern, und da ihr keine Ahnung habt, wo die sind, weil woher auch, werdet ihr tadelnd mit Blicken durchlöchert, während die Hausherrin sich selbst auf die Suche begibt.


Derlei Erfahrungen sind insgesamt eher entmutigend für alle angehenden Köch:innen. Wir bekommen dadurch Respekt und gar Ehrfurcht (a.k.a. Panik) vor der hohen Kochkunst, aber honestly: Kochen ist scheiße einfach, und wenn einen niemand dabei ankeift, dann kriegt das jeder Larry mit ein bisschen Übung hin. Es geht hier nicht darum, irgendwelche perfekten Soufflés und dergleichen zu zaubern, sondern einfach ein paar simple Gerichte zu machen, so wie Chili, für das man im Endeffekt einfach eine Handvoll Zutaten gemeinsam in einen Topf schmeißt und die Hitze aufdreht. That’s basically it.


Weil uns Pfannkuchen, Chili und belegtes Brot aber irgendwann ein wenig zu eintönig werden, brauchen wir neue Rezepte. Wenn’s dann aber heißt „OK, Diggi, du rührst hier ‘ne komplizierte Sauce an, hast zwei Pfannen auf dem Herd stehen, sollst die beide im Auge behalten und im entscheidenden Moment dieses und jenes hinzugeben“, dann puuuh, da bekommt man als Kochanfänger:in direkt mal bissi Muffensausen.


Anyway, heute zeig ich euch ein simples Gericht, das ich mir in den letzten 2 Monaten ca. 5-mal gezaubert hab, weil’s einfach mega nice ist. Wir machen eine schöne Portion Nudeln mit Pesto alla Genovese und karamellisierten roten Zwiebeln und ein paar Garnelen als Topping. Weil da sowohl Meeresfrüchte UND ausländisches Zeug drin sind, eignet es sich auch perfekt für ein romantisches Dinner zu zweit! Da könnt ihr dann so Sprüche droppen, wie „das waren noch nicht alle Nudeln, die heute in deinen Mund kommen“, und andere Aussagen, für die ihr wohlverdient in den Bau geht. Kostenpunkt liegt jedenfalls bei etwa 3 €, aber es ist auch eine ziemlich große Portion. Würdet ihr die Garnelen weglassen, wären wir nur noch bei ungefähr einem Euro, also hey, ihr wisst, was ihr zu tun habt, wenn das Monatsende schon wieder am 5. anfängt.


Die Zutaten hab ich eigentlich schon verraten, aber der Vollständigkeit halber hier noch einmal:


  • 100 g Garnelen
  • zwei kleine oder eine große rote Zwiebel
  • 150 g Nudeln nach Wahl
  • 1 EL Pesto alla Genovese
  • Salz
  • Olivenöl


Küchenutensilien, die hilfreich wären:


  • Schüssel (empfohlen)
  • Sieb (optional)
  • Kochtopf (benötigt)
  • Zeitmessgerät (optional)
  • Pfanne (benötigt)
  • Pfannenwender:in (empfohlen)
  • Esslöffel (benötigt)
  • ggf. Teelöffel (empfohlen)


Als erstes setzen wir einen Topf mit salzigem Wasser bei maximaler Hitze auf den Herd (zu salzig gibt’s nicht). Das hat alles logistische Gründe, denn bis das Wasser kocht (wir packen einfach den Topf auf die höchste Stufe und warten, bis es blubbert), haben wir schon mal die Zwiebeln geschnitten und ggf. die Garnelen geschält, sofern sie nicht vorgeschält sind (da muss man aber auch nur die Schale vom Schwanz ziehen...hehe). Zwiebeln einfach in Ringe schneiden, also einmal in der Mitte halbieren, Strunk auf beiden Seiten abhacken, restliche Schale wegpellen, eine Hand schön zur Kralle formen und die Zwiebel festhalten, damit man sich auch ja keinen Finger abschneidet. Und dann...einfach runtersäbeln. Idealerweise ist das Messer scharf, weil’s dann einfacher geht, aber Hauptsache man hat möglichst dünne Zwiebelringe am Ende. Wenn die Zwiebel auseinander zu rutschen droht, kann man sie einfach um 90° kippen und weiter runterschneiden.


Wenn ihr das noch nie gemacht habt, schäumt das Wasser at that point vermutlich eh bereits übrig, weil ihr etwas länger als Johann Lafer dafür gebraucht habt. Dreht die Hitze so auf 75 % runter („auf“, nicht „um“), damit das Wasser fröhlich vor sich hin blubbert, und kippt die Nudeln rein. TIMER! Einfach auf dem Handy ‘nen Timer stellen. Die richtige Zeit steht auf der Nudelpackung und hängt natürlich von der Art der verwendeten Nudeln ab. Wenn ihr kein Handy habt (wieso hast du dann überhaupt Zugriff auf diesen Blog?), probiert einfach alle 2 Minuten mal 'ne Nudel und schaut, ob sie nicht mehr teigig oder gar knusprig sind. Parallel dazu stellt ihr eine Pfanne auf den Herd, Schuss Olivenöl rein und dann auf höchste Stufe. Ein Minütchen warten und vorsichtig das erste Stückchen Zwiebel hineinballern. Wenn’s angenehm sizzelt, dann kann der Rest der Zwiebeln samt Garnelen auch dazu. Salz und Pfeffer kann man sich sparen, weil das gekaufte Pesto genug Salz drinnen hat (und das sag ich als jemand, der Sachen tendenziell eher versalzt). Solltet ihr keine Garnelen reinklatschen, dann wird Salz auf jeden Fall benötigt. Generell hab ich mal den Fehler gemacht, die Garnelen vor dem Kochen gründlich zu waschen, weshalb dann wieder viel vom Garnelenflavour entwichen ist. Nehmt auf jeden Fall Garnelen, die größer als Cashewkerne sind. Macht ‘nen Unterschied.


Wer Panik beim Kochen hat, tendiert dazu, Dinge öfter umzurühren und zu wenden, als unbedingt nötig ist. Gebt den Garnelen ruhig Zeit. Die dürfen schon mal 2-3 Minuten auf einer Seite liegen, bevor sie gewendet werden. Wenn ihr ganz viel Angst habt, dann dreht die Hitze einfach um eine (1!) Stufe runter und/oder stupst Zwiebeln/Garnelen mal an, ob sie auch ja nicht am Boden festkleben. Falls das passiert, dann entweder 'nen Schuss Öl adden oder die Hitze auf (nicht um) bis zu 75 % von Maximalleistung reduzieren. Behaltet den Geruch im Auge! Wenn ihr nicht AFP (away from pan) seid, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Einmal alles umdrehen und weitermachen. Die Zwiebeln werden euch vermutlich eher verbrennen als die Garnelen also beobachtet vor allem die genau! Sobald ihr süßliches Aroma vernehmt und die Zwiebeln etwas dunkler geworden sind, habt ihr perfekt karamellisierte Zwiebeln, womit die Pfanne dann auch von der Hitze runter kann, weil die Garnelen ziemlich sicher auch done sind. Falls ihr nix Süßliches riecht und die Zwiebeln insgesamt eigentlich gar nicht dunkel sind, dann könnt ihr noch ein bisschen weiterbraten. Falls das irgendwie bitter riecht, was ihr da verzapft, dann...kann das ziemlich sicher auch runter vom Herd und mit ein bisschen Pech auch direkt in den Müll. Solang die Zwiebeln aber nicht tatsächlich schwarz sind, ist noch alles gut. Haltet einfach mal 'ne Flasche Cola gegens Licht und schaut euch die Farbe an. Ungefähr so sollten die roten Zwiebeln am Ende aussehen.


So, jetzt kommt der finale Schritt, mit dem das Gericht steht und fällt: Die fertiggekochten Nudeln werden in ein überdimensionales Sieb verfrachtet, damit sie schön abtropfen können. Wenn ihr euch kein Sieb leisten könnt, dann packt den Deckel auf den Topf und versucht, das Wasser vorsichtig durch einen winzigen Spalt abzugießen. Wenn ihr besonders lustig seid, könnt ihr – wo das Sieb wohl eh schon über der Spüle hängt, wenn ihr kein kochendes Wasser in der Küche und auf euren Extremitäten verteilen wollt – die Nudeln mit kaltem Wasser abschrecken und somit verhindern, dass der Afterburner aktiviert wird, der die Nudeln verkocht! Nudeln können jetzt wahlweise in eine Schüssel oder zurück in den Kochtopf, falls ihr jetzt schon Angst bekommt, weil ihr das alles am Ende noch abwaschen dürft. Jedenfalls hab ich euch angelogen, weil es kommen noch ein paar Schritte. Wie bereits angekündigt, packt ihr euren Esslöffel jetzt ins Pestoglas und gönnt euch einen davon. Wenn euer Pestoglas zu klein ist, könnt ihr auch zwei fett gehäufte Teelöffel voll von der grünen Pampe nehmen. Beachtet, dass ein Teelöffel nur ein Drittel eines Esslöffels fasst, also führt zur Sicherheit eine Volumensgleichung durch, bevor ihr euch hier mit der Menge wegen Fahrlässigkeit verkalkuliert. Jedenfalls müssten Pesto und Nudeln dann Liebe machen, am liebsten in Löffelchenstellung, also nehmt den Löffel und rührt gut um. Wenn das geschehen ist, könnt ihr den Inhalt der Pfanne in die Schüssel – oder wo auch immer ihr die Nudeln jetzt lagert – dumpen et voilà (das ist Parisisch): Ihr habt eine fertige Mahlzeit!


Euch sollte idealerweise gerade eine atemberaubende Ansammlung der Aromen entgegenwehen, aber notfalls probiert ihr eure Kreation ganz einfach. Ich für meinen Teil hab die Zwiebeln heute to perfection gebraten und krieg so viel Süße entgegen, dass ich mich zwischenzeitlich fragen muss, ob ich nicht versehentlich Zucker in die Pfanne geworfen hab. Im Pesto steckt aber genügend Salz, um das wiederum auszubalancieren, sodass man einen schönen runden Geschmack kriegt. Insgesamt ist das Pesto nicht so aufdringlich. Man bekommt Olivenöl und Basilikum ab, aber es überpersont einen nicht direkt. Ist da Parmesan drin? Ja, vermutlich, aber ist ebenfalls nicht dominant. Insgesamt schmeckt das alles deftig, aber nicht üppig. Eignet sich also hervorragend für drückend heiße Sommertage (uff, wann endlich wieder). Wenn euch das immer noch nicht fresh genug ist, könnt ihr auch noch 1 Squeeze von die Limette drübergeben. Die Garnelen sind eher als Topping gedacht und geben den Geschmackskick, wenn man ihn gerade braucht. Definitiv empfohlen. Schmecken ja so bissi salzig lewd, wenn ihr wisst, was ich meine. Meerespopcorn halt.


Insgesamt fällt die Gourmet-Meinung schon ziemlich gut aus, aber man will sich ja selbst nicht zu sehr loben, also geb ich mal so je nach Ausführung 5.9 bis 7.1/10 (ersteres, wenn man die falschen Garnelen verwendet und die Zwiebeln nicht richtig anbrät, zweiteres für geile Garnelen mit nicen karamellisierten Onions). Arbeitsaufwand ist insgesamt echt nicht so viel, also bietet sich echt gut an, wenn man mit vernünftigem Zeitaufwand satt werden will. Wenn ihr’s nachkochen solltet, gebt Bescheid, ob ihr’s kacke fandet, ta ta!

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