Die Ambivalenz ...

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... von Erklärungen. Eigentlich ein gar nicht mal so interessantes Thema: Was ist es, das eine Erklärung eines Wortes durch andere Worte sinnvoll und einleuchtend, aber die umgekehrt ablaufende Erklärung, d.h. diejenige, welche den vorher noch erklärenden Begriff an die Stelle des erklärten Begriffs setzt und andersherum, als wenig hilfreich erscheinen lässt? Mit anderen Worten, warum sind folgende Erklärungen so doof?


Napoleon: Der Moriarty der Kriegskunst

Kyurem: Das Necrozma der 5. Generation

Käse: Der Tofu der Europäer

Könige: Die Löwen der Menschen

Der mit dem Wolf tanzt: Die Westernversion von Avatar

Mafia: Die italienische Yakuza

T. E. Lawrence: Der britische Max von Oppenheim

Sherlock Holmes: Sir Arthur Conan Doyles Poirot

Star Trek: Das amerikanische Raumpatroullie Orion

NSDAP: Die AfD der Nazizeit

Ratten: Die Tauben des Bodens

Palpatine: Der Snoke der Originaltrilogie

Kraftwerke: Die Mitochondrien eines Landes

Napalm: Das griechische Feuer der Moderne


Was sind eure Gedanken dazu? Schreibt es mir wie immer in die Kommentare, damit ich es für meine nächste Hausarbeit klauen kann, stellt sicher, dass ihr kräftig auf den Likebutton haut und vergesst nicht, Walnusseis zu boykottieren!

Kommentare 9

  • Aber Palpatine hat wenigstens etwas bewirkt bla bla bla!!1!


    Blöd übrigens, wenn man das liest und weder Avatar noch Der mit dem Wolf tanzt gesehen hat. Wie soll ich mir denn jetzt eins der beiden Werke erklären? D:

    • Niemand interessiert sich noch für Palpatine. Jedenfalls nicht bis zu Palpatine: A Star Wars Story.


      Mir würden zwei Optionen einfallen: Entweder du findest etwas anderes Vertrautes (was auch immer das ist) oder aber du greifst auf eine Erklärung ohne derartige Bezüge zu Vertrautem zurück.

      Alte Bedankung 1
  • Wow, voll der clickbait-title =__=


    Was ist es, das eine Erklärung eines Wortes durch andere Worte sinnvoll und einleuchtend, aber die umgekehrt ablaufende Erklärung, d.h. diejenige, welche den vorher noch erklärenden Begriff an die Stelle des erklärten Begriffs setzt und andersherum, als wenig hilfreich erscheinen lässt? Mit anderen Worten, warum sind folgende Erklärungen so doof?

    Eine Erklärung deines Schemas funktioniert so: Ein unbekannterer Begriff wird erklärt durch einen sehr bekannten Sachverhalt bzw. durch eine Kombination sehr eingängiger Entitäten, deren Schnittmenge dem zu erklärenden Begriff nahe kommt. Dadurch entsteht das Verständnis.


    Die Umkehr sorgt dafür, dass ein sehr bekannter Begriff durch einen unbekannten Begriff erklärt wird. Abgesehen davon, dass ein bekannter Begriff keine Erklärung braucht, wird es insgesamt noch seltsamer, indem man es mit einem ungeläufigen Begriff verbindet.


    Wenn man sich beispielsweise vorstellt, einem Japaner zu sagen, die Mafia wäre die italienische Yakuza, wäre das gar nicht mehr seltsam, sondern sogar sinnvoll, da die Yakuza für ihn geläufiger sein werden als italienische Mafiosis.

    Alte Bedankung 1
    • Keine Sorge, nächstes Mal wird es ganz bestimmt vielleicht weniger Clickbait.


      Das deckt sich eigentlich ziemlich gut mit dem, was ich mir dazu gedacht hatte - allerdings könnte man noch fragen, ob das komplett ausreicht, um das Phänomen zu erklären. Dieser Rückgriff auf eine gewisse Abhängigkeit vom Kontext, in dem ein Begriff den Personen mehr zugänglich ist als der andere, greift eventuell in einigen Fällen nicht. Zum Beispiel könnte man fragen, ob jemand, der Star Wars gut kennt, die Erklärung "Snoke ist der Palpatine der Sequel-Trilogie" nicht immer noch intuitiv in irgendeiner Weise als "besser" bewertet als "Palpatine ist der Snoke der Originaltrilogie", obwohl ihm alle Begriffe gleich gut vertraut sind. Es liegt dann entweder eine andere Ambivalenz vor, für deren Erklärung man vielleicht die zeitliche Dimension der hier relevanten Fiktionen berücksichtigen muss - was aber natürlich ein bisschen ad hoc sein kann - oder aber man findet doch einen Weg, auch das irgendwie auf eine Kontextabhängigkeit zu reduzieren.

      Ansonsten wäre auch noch auf das Beispiel "Ratten sind die Tauben des Bodens" zu verweisen: Es ist wohl davon auszugehen, dass jeder mit den Einzelbegriffen hinreichend vertraut ist. Das Beispiel wäre vielleicht schon anders zu behandeln, weil es nicht um die Erklärung eines Begriffs im starken Sinne zu gehen scheint, sondern mehr um die Verdeutlichung eines bestimmten Aspekts, wobei das unfair sowohl Tauben als auch Ratten gegenüber ist. Man müsste hier dann vielleicht die Theorie noch etwas verfeinern.

    • Stimmt, Geläufigkeit alleine reicht wohl nicht immer aus. Würde dann vielleicht sogar einen Schritt zurückgehen und nicht bloß Geläufigkeit verwenden, sondern Zentralität, bzw. Reinheit als abstraktes Konstrukt herbeinehmen.


      Erklärungen funktionieren ja meistens so, dass ein unbekanntes Konzept durch bekannte Konzepte nähergelegt wird. Hierbei kann man auch das bekannte Konzept als zentrales, ursprüngliches Konzept angesehen werden. Das würden Menschen dann häufig auch mit alten Konzepten assoziieren. Tendenziell müssen neue Konzepte erklärt werden, während alte Konzepte bekannt sind. Tendenziell werden daher neue Konzepte mit alten Konzepten erklärt und verglichen. Alt ist in dem Sinne ursprünglich, und auch zentral. Etwas, das zentral ist, wird zur Erklärung von Dingen in der Peripherie angewandt. Der Verlauf ist dann eben baumartig: Einfache, geläufige, alte, zentrale Konzepte sind die Stämme, die neue, speziellere Konzepte erklären können. Das muss nicht chronologisch sein. Beispielsweise würde man Zebras als schwarz-weiß gestreifte Pferde erklären, und nicht Pferde als nicht schwarz-weiß-gestreifte Zebras. Der Lauf geht also immer von Zentralität zu Peripherie (von Einfachheit zu Komplexität) und diesem Lauf zu widersprechen führt zur Seltsamkeit.


      Daher lassen sich bestimmte mit der Gewohnheit und dem "Gefühl" übereinstimmende Abläufe erkennen, die sich für die Menschen natürlich anfühlen. Alt erklärt neu. Zentral erklärt peripher, einfach erklärt komplex. Geläufig erklärt ungeläufig. Deswegen fühlen sich Erklärungen unwirklich an, die dem widerpsrechen.


      Das erklärt auch, dass diese Verläufe nicht universell sind.

      Deine Beispiele erklärt das denke ich auch. Dieser Smoke ist wohl dadurch dass er zeitlich nach dem anderen Typen kam (sorry hab Star Trek nicht gelesen) als weniger zentral einzuordnen, und wird daher nicht zur Erklärung herangezogen. Wenn du aber z.B einem Kind erklären willst, wer Palpatine ist, und zwar einem Kind das nur die neuen Instanzen des Fandoms kennt, dann wäre die von dir genannte Erklärung wiederum sinnvoll, da das Kind das Konzept von Snoke als neuer und zentraler bewerten würde.


      Ich würde auch sagen, dass es bei dem Ratten/Tauben-Vergleich, der sich ja auf eine bestimmte Hinsicht der beiden Tierarten und ihrer Effekte auf die Umgebung bezieht, so ist dass Ratten diese Nische bereits deutlich länger innehaben, da sie ja auch für Pestverbreitung usw. als Haupttäter gelten. Tauben in der Funktion von Ratten wirken auf mich dagegen wie ein neueres (weniger zentrales) Phänomen.

      Alte Bedankung 1
  • Ist Mayonnaise auch ein Instrument?

    • Thanks for your comment - your Case Number is #2390355. We will respond as soon as possible.

  • Iron Man: Marvels Messerköpfchen :/

    Alte Bedankung 3