Die erste Hälfte meiner Bücherliste 2022

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Ja, ich habe genügend Bücher für eine zweiteilige Liste, aber nein, ich habe diese erste Hälfte nicht schon im Sommer geschrieben. Das liegt letztlich daran, dass ich mit der ersten Hälfte erst Ende Juli fertig war und das nicht mehr passte. Und dann hätte ich fast noch nicht einmal heute diesen Artikel geschrieben, weil mein Kopf irgendwie nicht wollte (man sieht an der Helligkeit des Bildes, dass ich viel früher versucht habe, anzufangen). Aber ich habe deutlich weniger Zeit gebraucht als erwartet, ich hätte mich also gar nicht so stressen müssen (was man an der Dunkelheit der letztjährigen Bilder hätte erkennen können). Das merke ich mir also für den zweiten Teil morgen und vielleicht ja sogar für nächstes Jahr. Jetzt folgt aber nach 2019, 2020, 2021½ und 2021 erst einmal die erste Hälfte meiner Bücherliste von 2022!


Halber Bücherstapel 2022 (c) me


  • Die Beschenkte von Kristin Cashore
    Bereits 2020 habe ich Die Flammende und damit den theoretisch zweiten Teil der Reihe gelesen. Aber ich wusste da schon, dass das nicht schlimm sein würde. Tatsächlich würde ich fast sagen, dass das ziemlich gut war, denn für dieses Buch habe ich deutlich länger gebraucht, um durchzukommen und weiß nicht, ob ich mich danach an die anderen gesetzt hätte. In dem ersten Buch folgen wir Katsa, welche eine sogenannte Beschenkte ist. Das sind Menschen mit zwei verschiedenfarbigen Augen, die eine besondere Fähigkeit haben. Katsas Fähigkeit zeigt sich im Kämpfen. Und im Töten. Und da Beschenkte grundsätzlich dem König gehören, wird sie von diesem immer wieder losgeschickt, um seinen Schuldigern eine Warnung zukommen zu lassen. Katsa selbst arbeitet aber lieber außerhalb des hasserfüllten Adelstandes und tritt schließlich mit einem ungewöhnlichen Fremden eine gefährliche Reise an. Das war jetzt vermutlich nicht die beste Zusammenfassung, aber das liegt an dem Punkt, warum ich für das Buch so lange brauchte: Immer, wenn ich eine Idee hatte, in welche Richtung sich das Buch bewegen würde, nahm es einen völlig anderen Weg. Ich hatte nie Planungssicherheit mit diesem Buch. Nichts passiert wie ich es erwartete. Und das war sehr anstrengend. Vor allem, weil auch so schon unberechenbare Charaktere vorkamen. Besonders einer, dessen Vorgeschichte wir in Die Flammende erfahren haben - nur dass ich das da noch nicht wusste und für mich die Geschichte auch völlig ohne ihn super funktioniert hätte. Aber falsches Buch. Die Beschenkte war nicht schlecht. Aber für mich eben etwas anstrengender als Die Flammende, was an der Geschichte, nicht am Stil lag. Jetzt bin ich aber sehr gespannt auf das dritte und das neuerschienende vierte Buch der Reihe.
  • Wenn du dich traust von Kira Gembri
    Und endlich habe ich das Quartett von Kira Gembris Jugendbüchern komplett und auch mal ihre Anfänge gelesen. In Wenn du dich traust folgen wir Jay, der Strafarbeit in einer Psychartrie ableistet, und Lea, welche dort untergebracht ist. Doch für beide ist es eher ein notwendiges Übel und so kommt es schließlich, dass die ordnungsliebende Lea mit in Jays chaotische WG einzieht. Ich finde es besonders interessant, wie die Verwebungen mit Wir beide in Schwarz-Weiß (vgl. letztes Jahr) sind, da ich vieles, was ich dort erlebt habe, jetzt noch einmal aus einer anderen Perspektive gezeigt bekam, auch wenn dieses Buch eigentlich das erste war. Und obwohl es mir besser gefiel als Wir beide in Schwarz-Weiß - ich hab Charaktere und Story durchaus genossen, soweit ich mich erinnere - so kommt es doch für mich absolut nicht an Wovon du träumst (2020) heran und steht auch hinter Ein Teil von uns (2019) zurück, sodass ich jetzt eine feste Rangfolge dieser vier Bücher besitze. Wenn du dich traust ist also definitiv ein netter Anfang für die mal mehr mal weniger verwobene Reihe, aber nicht das erste, was ich empfehlen würde (zumal mir Flocke in Wovon du träumst auch mit Abstand am besten gefallen hat, wobei das jetzt nicht unbedingt das bedeutendste Kriterium sein sollte).
  • Topas aus dem Elfenwald von Sibylle Luise Binder
    Jap, da liegt die komplette Reihe mit allen sieben Büchern, aber ich zähle hier jetzt nicht alle einzeln auf, weil das dann doch zu viel werden würde. In meiner handschriftlichen Liste haben sie auch nur einen Eintrag erhalten. Topas aus dem Elfenwald war meine Lieblingsbuchreihe mit ungefähr zwölf oder dreizehn. Und weil ich das meiste, was ich einmal geliebt habe, immer noch liebe und diese Bücher lange nicht gelesen habe, wollte ich das mal wieder tun. Ich habe also eine Woche lang jeden Abend einen Band gelesen, was ungefähr so lange dauerte wie einen Film zu gucken. Also sehr angenehm dafür. In der Reihe geht es um Philippa, gemeinhin Fips genannt, die an ihrem 4567. Lebenstag herausfindet, dass sie eine Halbelfe ist und der geheimnisvolle Rappe, auf dem sie reiten lernte, ihr Elfenpferd. Und mit diesem erlebt sie nun also verschiedene Abenteuer, die von Kämpfen gegen böse Elfen bis zu verschwundenen Zwergenkindern reichen. Letztere behandelt übrigens mein Lieblingsband. Ich mag das leichte, was diese wenig lebensbedrohliche Situation mit sich bringt; plus die Komik. Aber auch wenn ich inzwischen Bücher mit etwas mehr in Sachen Story und Beschreibung und alles lese, so hat sich doch gezeigt, dass ich die Reihe immer noch sehr gerne mag und es nicht nur Nostalgie ist. Wirklich schade, dass es nie einen achten Band mit einem wirklich abschließenden Ende gab. Aber wenigstens endete der siebte Teil mit einem positiven Ausblick. (Und jetzt habe ich gelesen, dass die Autorin vor zwei Jahren verstorben ist. Nicht, dass ich seit 2008 noch mit einer Fortsetzung gerechnet hätte, aber es ist trotzdem traurig.)
  • Fly & Forget von Nena Tramountani
    Liv braucht eine neue Wohnung und alle läuft schon fast zu gut, als sie kurz darauf zwei Mädchen kennenlernt, die eine neue Mitbewohnerin suchen. Tatsächlich stellt sich heraus, dass es für Liv ein ganz spezielles Aber gibt: der letzte Mitbewohner ist Noah, Livs ehemaliger bester Freund, mit dem sie seit dem Tod ihres Bruders keinen Kontakt mehr hatte. Und ganz ehrlich, ich weiß, dass es ein Liebesroman ist, ich krieg auch noch grob zusammen, warum alles in die Brüche ging, aber ich habe keine Ahnung mehr, ob Liv und Noah damals schon zusammen waren oder auch nur wie sie in der Gegenwart wieder zueinander finden. Als hätte das Buch in meiner Erinnerung Löcher. Und ja, es ist jetzt zehn Monate her, dass ich es gelesen habe, aber es ist trotzdem nicht gut, wenn solche nicht unwichtigen Plotpunkte einfach verschwinden. So gut kann es also gar nicht gewesen sein. Es war aber auch nicht schlecht. Eher Durchschnitt was Liebesromane angeht ... wobei es dort auch viele ziemlich schlecht gibt, also womöglich etwas darüber, nur ganz offensichtlich nichts Außergewöhnliches.
  • Kissing in the Rain von Kelly Moran
    First things first: Wenn es einen Kuss im Regen gab war er nicht erinnerungswürdig. An den Rest dieser Liebesgeschichte erinnere ich mich allerdings etwas besser. Es geht um Camryn, die es satt hat, dass ihre Familie sie immer wieder fragt, warum sie keinen Mann an ihrer Seite hat. Als ihr Freund sie kurz vor der Hochzeit ihrer Schwester verlässt, fasst diese den Plan, dass Camryn ja den Familienfreund Troy als ihren Freund ausgeben kann. Nun, ein Fake-Dating-Plot in einem Liebesroman hat nur so viele Möglichkeiten, ungewöhnlich zu sein. Tatsächlich war die Geschichte für mich irgendwie eine Mischung aus den Filmen Selbst ist die Braut und Verlobung mit Hindernissen, welche ich glücklicherweise gerne mag. Das Buch selbst hatte ein paar Dinge, die man meiner Meinung nach auch einfach hätte weglassen können, aber es war sehr angenehm zu lesen. Ich habe drei oder vier Tage dafür gebraucht, was sehr kurz ist für mich. Wichtig ist halt wirklich, dass man etwas mit dem Fake-Dating-Trope anfangen kann, sonst funktioniert das Buch nicht. Und was hübsche Liebesgeschichten angeht, bin ich nicht zu anspruchsvoll, wenn sie gut geschrieben und grundsätzlich logisch sind.
  • 10 Blind Dates für die wahre Liebe von Ashley Elston
    Nun, dies ist ein Weihnachtsbuch. Nur sagt das Buch einem nichts darüber, solange man es nicht aufschlägt. Weder das Cover noch der Klappentext ließen mich irgendwas davon vermuten und ich hatte es schon vor einer Weile bei den heruntergesetzten E-Books gefunden und dann im März gedacht, das passt schon. Nun, es spielt vom 18. Dezember bis zum 1. Januar (es gibt keine Kapitel in dem Sinne, es sind die einzelnen Tage untergliedert). Ist aber nicht das erste überraschende Buch, das zur Weihnachtszeit spielt in diesen Listen. Sophie macht kurz vor Weihnachten mit ihrem Freund Schluss (oder er mit ihr, oder eher beides, ohne eine einvernehmliche Trennung zu sein) und ihre Familie überlegt sich etwas, um sie abzulenken. Solange alle bei den Großeltern zu Weihnachten versammelt sind, werden sie Sophie Blind Dates organisieren. Bei ihrer verrückten Familie ist Sophie zwar nicht sofort von der Idee angetan, lässt sich aber schließlich darauf ein. Und, joa, die Blind Dates waren zum Lesen tatsächlich ziemlich interessant, weil sich damit natürlich sehr viel Verschiedenes machen ließ. Die große Liebe hat mich, soweit ich mich erinnere, etwas wenig überzeugt, war jetzt aber auch nicht unbedingt schlecht. Das Buch wird es definitiv nicht an die Spitze meiner Listen schaffen, aber auch nicht ans untere Ende. Ein klares Mittelding, das aber auch wieder sehr einfach und sehr schnell zu lesen war.
  • Magic Academy - Die Prüfung von Rachel E. Carter
    Hier ist nun also der zweite Teil aus dem letztes Jahr erwähnten Doppelband. Und, nun ja, wenn ich letztes Jahr die vielen Zeitsprünge kritisiert habe, so hat mich das doch nicht im Geringsten auf dieses Buch vorbereitet. Nachdem Ryiah letztes Jahr an der Akademie angenommen wurde, dachte ich nun natürlich, dass die folgenden Bücher ihren weiteren Werdegang dort beschreiben würden, wo die "Magic Academy" doch der Titel der Reihe ist. Aber tatsächlich behandelt dieses zweite Buch Ryiahs komplette weitere Ausbildung an der Akademie und überspringt gerne mal ganze Jahre zwischen zwei Kapiteln (okay, gut, ich bin mir nicht ganz sicher, was das höchste war, aber es ist doch sehr viel). Das war gerade in der Liebesgeschichte, die im zweiten Band recht prominent war, sehr anstrengend, weil als Leser halt keine Zeit vergangen ist und die Gefühlswelt der Charaktere häufiger durcheinandergeworfen wurde. Und trotzdem fand ich das Buch nicht schlecht. Ja, es hätte von mehr Erzählzeit definitiv profitiert, wo es doch so viel Zeit erzählte, aber wenn nichts passiert, so ist es ja auch nicht zu schlecht, wenn die Autorin uns nicht damit langweilt. Wie der Plot in folgenden Teilen weitergehen soll, kann ich immer noch nicht wirklich einschätzen, wobei ich ihn eher in Richtung der Kriegsfront sehe. Ich denke, ich werde mich an den folgenden auch noch versuchen, auch wenn ich sie erst noch kaufen muss. Ryiah und die Welt haben aber definitiv genug Interesse dafür geschürt, selbst da ich die Bücher noch nicht besitze. Und das ist definitiv ein Pluspunkt.
  • Das Geheimnis des Bücherschranks von Frida Skybäck
    Als Weihnachtsgeschenk von 2021 habe ich dem Buch Ende März eine Chance gegeben. Und dann zwei Monate bis zum Beenden gebraucht, was mich gerade selbst überrascht. Allerdings gab es eine Sache in dem Buch, die ich sehr anstrengend fand: Präsens. 3. Person Präsens. Ich hab nichts gegen ein Buch im Präsens, aber ich hatte es bisher (bewusst) nur in der ersten Person. Und Das Geheimnis des Bücherschranks hat eine geteilte Zeitlinie mit einer Gegenwarts- und einer Vergangenheitsgeschichte (2007 und 1943), die aber beide im Präsens geschrieben werden. Morgen wird sich das vielleicht fast hypokritisch (heuchlerisch?) anhören, aber das hat mich in diesem Buch immer wieder gestört. Ich glaube auch, schwedische Romane haben es häufig schwer mit mir. Zumal dieser inhaltlich auch nicht sonderlich besonders war. Rebecka kommt zu ihrer Oma und findet im Bücherschrank alte Fotos aus der Kriegszeit. Und wir erfahren dort über eine verbotene Liebe. Manche Details verschwimmen bereits in meinem Kopf mit anderen Geschichten dieser Art. Ich musste gerade ernsthaft nachlesen, wie das Buch noch einmal endete. Und ich hab scheinbar wirklich nur so die Eckdaten behalten und nicht die Details. Und das finde ich eigentlich sehr schade. Nein, das Buch war nicht schlecht. Vielleicht nicht unbedingt meins, aber definitiv nicht schlecht. Wer gefallen an solchen geteilten Perspektiven und Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg findet, sollte auch dieses Buch mögen. Für mich ging es unter allem anderen nur unter.
  • Die sechs Kraniche von Elizabeth Lim
    Ja, nun, ich habe also letztes Jahr nicht die Fortsetzung von Ein Kleid aus Seide und Sternen (s. 2021) gelesen, sondern mir das neueste Buch der Autorin besorgt. Dieses basiert ziemlich deutlich auf dem Märchen Die sechs Schwäne, auch wenn ich nicht sicher weiß, ob es in anderen Kulturen ähnliche Geschichten gibt. Shiori ist die Prinzessin von Kiata, mit den Pflichten dieser Rolle aber grundsätzlich nicht so zufrieden. Besonders schlimm ist ihr Verhältnis zu ihrer Stiefmutter. Als diese dann noch erfährt, dass Shiori magische Kräfte besitzt, obwohl Magie in Kiata verboten ist, belegt sie Shiori mit einem Fluch, der es ihr nicht erlaubt zu sprechen; tut sie es doch, muss einer ihrer Brüder, die ebenfalls verflucht und in Kraniche verwandelt wurden, sterben. Und so ergibt sich eine wirklich interessante Reise, weil es so viele ungewöhnliche Szenarien mit sich bringt, wenn der Protagonistin das Sprechen verboten wird. Und obwohl Magie in Kiata verboten ist, ist es doch eine sehr große, magische Welt mit Drachen und Dämonen und sonst was. Aber ich mag Drachen, deshalb bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil. Und das obwohl mir in diesem Buch wirklich ihre Reise im Exil und ohne ihre Stimme am besten gefiel. Schon Ein Kleid aus Seide und Sternen hat im Endeffekt viel mehr gemacht, als der Klappentext sagte. Das scheint ein Motiv zu sein. Ich hab jetzt aber erstmal dazu die Fortsetzung Bestickt mit den Tränen des Mondes (weil ich ja nicht einfach ein anderes Buch der Autorin lesen kann, ohne Pläne zu haben, die Dilogie zu beenden), mal sehen wann ich zu Der Schwur des Drachen komme. (Die sechs Kraniche ist übrigens ein wirklich hübsches Buch mit golden besprühten Seiten, sodass es fast schade ist, dass ich es nur als E-Book habe ...)
  • Bookish and the Beast von Ashley Poston
    Also ich bleibe dabei, dass Princess and the Fangirl (aus der ersten Hälfte 2021) definitiv das beste der "Trilogie" ist, aber das macht dieses bei Weitem nicht schlecht. Obwohl ich alle drei Bücher auf Englisch gelesen habe, konnte ich einfach so durchfliegen und es ergab ein unglaublich angenehmes Leseerlebnis. In diesem Buch geht es um Vance, den wir im letzten Teil schon am Rande als "Beast" kennengelernt haben, und Rosie, die versehentlich eines seiner Bücher zerstört und als Entschädigung die Bücherei auf Vordermann bringen soll. Obwohl Vance sie gar nicht unbedingt da haben will. Da es eine Märchenerzählung ist, ist der grobe Ablauf natürlich klar, doch gerade bei diesem Märchen ist es natürlich sehr interessant die moderne Umsetzung zu sehen. Da das Buch hauptsächlich in der Villa von Vance spielt, fühlt sich die Verbindung zu den ersten beiden Romanen irgendwie lose an und das obwohl (was ich liebe) Vance und Imogen eine unerwartete Freundschaft geschlossen haben. Und jetzt wo ich durch bin, fang ich dieses Jahr ja vielleicht noch einmal von vorne an. Wenn ich sie in der Geschwindkeit wiederhole, bin ich in anderthalb Wochen durch. Aber ich schieb schon ganz andere Bücher zum erneuten Lesen auf, also keine Ahnung. Diese sind halt einfach nur so locker, leicht und angenehm.
  • Großer Panda und Kleiner Drache von James Norbury
    Ich war im Buchladen, hab das Buch gesehen, das Buch gelesen und es dann tatsächlich auch noch gekauft. Und ja, ich habe die 159 Seiten mal eben kurz im Laden gelesen, aber eine ausladende Geschichte sucht man hier auch vergebens. Viel mehr findet man hier kleine Gedanken und Dialoge, inspiritiert durch den Buddhismus und unterlegt mit hübschen Bildern vom Autoren. Und trotzdem hat man, während man Großer Panda und Kleiner Drache auf ihrem Weg durch das Jahr begleitet, das Gefühl einer hintergründigen Geschichte, welche letztlich einfach das Leben ist. Was ich so wunderbar finde, ist, dass man in diesen vielen kurzen Ausschnitten dennoch die Freundschaft der beiden zum Tragen kommt. Und es ist auch nicht so, als sage immer nur der eine oder der andere die weisen oder wichtigen Dinge, sondern beide bringen ihre Stärken und Schwächen in die Beziehung mit hinein. Und man lernt beide so gut kennen. Weil man mit ihnen reist. Hintereinander weg hätten wir nur ein paar Seiten Text, aber dieses Buch erzählt so viel. Und die Bilder unterstreichen es, bringen einen zum Lächeln. Es ist ein großartiges Buch und eines meiner Highlights dieses letztes Jahr.
  • Loveless von Alice Oseman
    Ich habe dieses Buch vor zweieinhalb Jahren in einer Buchhandlung in Frankreich (in der englischsprachigen Ecke) gesehen, aber ich wollte es auf Deutsch lesen. Und ich hatte Angst vor diesem Buch. Jetzt habe ich es gelesen und das Gefühl, dass ich kritischer gegenüber Liebesgeschichten geworden bin. Ich meine, selbst dieses Buch hat eine sekundäre Liebesgeschichte, aber es zeigt mMn dennoch, dass es mehr Storys auch mal ohne braucht. So gerne ich auch Liebesromane lese (ungefähr die Hälfte der bisherigen Liste geht wohl als solche durch), so ist die Unvermeidbarkeit in Medien doch nicht unbedingt hilfreich. In Loveless folgen wir Georgia, die gerade mit der Schule fertig ist und beginnt, in Durham zu studieren. Und eines ist für sie sicher, jetzt muss irgendwann ihre Liebesgeschichte anfangen. Denn obwohl Georgia für alles Romantische schwärmt, war sie selbst noch nie verliebt und ist noch immer ungeküsst. "Der Richtige wird schon noch kommen, nicht wahr? Oder die Richtige. Irgendwann ... Aber was, wenn nicht?" Ein kleiner Auszug aus dem Klappentext, weil ich das so passend gesagt finde. Manchmal klappt das mit den Klappentexten anscheinend doch noch (Rückblende zu letztem Jahr, als ich auffällig viele Klappentexte kritisierte). Im Gegensatz zu so mancher luftig-süßer Romanze war das kein Buch, durch das ich einfach durchfliegen konnte, auch wenn ich nur knapp eine Woche daran gelesen habe. Manchmal fühlt es sich wie mehr an. Aber das ist nichts Schlechtes, das bedeutet nur, dass dieses Buch eben nicht sofort wieder aus den Gedanken verschwindet. Und weil ich von der Autorin nicht genug bekommen konnte, habe ich übrigens gleich am nächsten Tag Heartstopper auf Netflix geguckt. Ich, die ich nichts bingewatche. In 24 Stunden. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich mit ihren anderen Werken mache. Aber ich bin froh, dieses Buch endlich gelesen zu haben.
  • Camp der drei Gaben von Andreas Dutter
    Ich bin nicht froh, dieses Buch bzw. diese zwei Bücher endlich gelesen zu haben. Denn es handelt sich hierbei um eine Dilogie, die ich mir ganz am Anfang meiner E-Book-Kauf-Zeit mal zugelegt habe, als ich mir noch nicht genügend Gedanken über die Käufe gemacht habe, und die ich schrecklich fand. Und dabei habe ich sogar die ersten paar Seiten gelesen - die waren noch nicht so schlimm. Fleur führt ein normales Leben mit übervorsichtigen Eltern, bis sie in das Camp der drei Gaben verschleppt wird, wo sie lernen soll, ihre magischen Fähigkeiten zu kontrollieren und sie gegen die feindlichen Formwandler einzusetzen. Und wenn ich an diesem Part aufhöre, kann man den offensichtlichen Twist aus dem ersten Buch vielleicht nicht direkt am Prolog erkennen. Der andere Twist aus dem ersten Buch, ähnlich wie der aus dem zweiten Buch (wenn ich gerade die Grenze richtig setze, ich hab sie direkt hintereinanderweg gelesen, weil ich sie auch in einem E-Book habe), kam hingegen völlig aus dem Nichts ohne Hinweise. Es sei denn, natürlich, ich habe sie aufgrund des teils anstrengenden Schreibstils oder der katastrophalen Logik nicht gesehen. Den Schreibstil mochte ich nicht, weil ich immer wieder keine Ahnung hatte, wo wir waren, wenn ein neues Kapitel begann und alles in Beschreibungen u.ä. irgendwie zu wenig war, und die Logik könnte vielleicht sogar gar nicht so daneben sein, weil Extremismus sehr real ist, aber auch in unserer Welt halte ich ihn für eine katastrophale Logik. Und in der Geschichte war es einfach anstrengend. Ich glaube, "anstrengend" ist das Wort, was diese Dilogie am besten beschreibt. Die zwei Charaktere mit der tatsächlichen Chemie wurden für das vorgefertigte Liebespaar auseinandergerissen, die Twists waren entweder zu sehr oder zu wenig offensichtlich, die Motive waren so was von unspektakulär, irgendwann sind Dinge einfach nur noch passiert und keinen der Charaktere habe ich gemocht. Das Buch kriegt von mir nur die Empfehlung, wegzubleiben. (Aber die Leseprobe am Ende war interessant, also wenn das Buch dazu auch noch gut ist, dann hatte es zumindest etwas Gutes.)
  • Insel der Sturmpferde - Eine Freundschaft aus Wind und Magie von Eva Hierteis
    Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich auf dieses Buch kam, aber wenn man sich ansieht, was ich als Kind und Jugendliche so als Lieblingsbücher hatte, dann wird deutlich, dass dieses hier quasi direkt in mein Beuteschema passen würde. Es kann ja jetzt nichts dafür, dass es einige Jahre zu spät raus kam und so habe ich es dann, als es auch runtergesetzt war, einfach digital mitgenommen. Und ich brauchte im Frühjahr wirklich einen Ausgleich zu der eben genannten Dilogie. Nilla lebt auf einer Insel, auf der der Wind eine Persönlichkeit hat - und jeder Mensch ein Seelenpferd. Nilla liebt ihr einfaches Leben mit ihrem Hengst Windtänzer, doch eines Tages tauchen Luna und ihr Pferd Mondlicht auf und alles ändert sich. Das große Geheimnis war für mich jetzt nicht so schwer zu erraten (wobei mir tatsächlich Teile, große Teile fehlten, weil die Insel ausführliche Legenden hat, die ich noch nicht ganz verstanden habe), aber es ist ein Kinderbuch, da ist das nicht schlimm (Kindern wäre bestimmt auch der Teil klarer gewesen, mit dem ich Probleme hatte). Ich weiß nicht, ob es an meinem Alter liegt, aber mit meinen Lieblingsbüchern von Linda Chapman für diese Altersgruppe konnte das Buch nicht mithalten. Dennoch war das wirklich eine schöne Geschichte, wenn sie auch nicht wirklich in sich abgeschlossen ist, sondern eher den Auftakt für weitere Abenteuer darstellt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals lesen werde, wie es weitergeht, aber ich bin froh, zumindest diese Geschichte nun tatsächlich zu kennen, nachdem mir irgendwann mal das erste Kapitel als Leseprobe gefiel. Manchmal braucht es einfach einen angenehmen Rückbezug auf die Kindheit.
  • Dr. Erich Kästners Lyrische Hausapotheke von Erich Kästner
    Nachdem ich 2020 festgestellt habe, dass ich sehr wenig bis gar keine Lyriksammlungen gelesen habe bis dahin, hat es noch einmal zwei Jahre gedauert der ersten eine zweite hinzuzufügen. Und was soll ich sagen? Es hat mir weniger gefallen. Ich kannte einige Gedichte von Erich Kästner bereits aus der Schulzeit und diese mochte ich ganz gerne, weshalb ich dachte, ein paar mehr können sicher nicht schaden. Wahrscheinlich habe ich das Buch aber auch einfach falsch gelesen. Zum einen nicht wie gedacht (mit dem richtigen bzw. falschen Gemütszustand für das jeweilige Gedicht als Heilung) und zum anderen nicht mit längerer Nachdenkphase. Bei mir ist es aber bei Gedichten so, dass ich sie erst mögen muss, um mich länger mit ihnen zu beschäftigen. Ich muss sie nicht sofort verstehen, es muss nur irgendetwas geben, was mein Interesse weckt; ein Satz, ein Bild, eine Formulierung, ein Gedanke. Bei diesen Gedichten hatte ich das jedoch selten bis nicht. Ich finde, man spürt in den meisten Fällen, dass die Gedichte schon fast hundert Jahre alt sind und dementsprechend häufig nicht mehr auf die heutige Zeit anwendbar sind. Und manche Gedichte haben mir einfach nur nicht zugesagt, ob vom Inhalt oder von der Form nicht. Vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen und sollte an meinen nächsten Gedichtband (800 Seiten Tucholsky ...) erst einmal ohne Erwartungen rangehen.
  • Jedes Jahr im Juni von Lia Louis
    Weil ich dieses Buch aus dem Family Sharing offensichtlich nicht mehr auf meinem E-Book-Reader habe, musste ich es gerade googlen, um die Autorin zu erfahren und habe gesehen, dass es einen Fernsehfilm mit demselben Titel gibt, der auch tatsächlich das tut, was da steht. Mit zwei Menschen, die sich jedes Jahr im Juni treffen. Nun ja, dieses Buch tut das nicht. Zwar haben Emmi und Lucas beide im Juni Geburtstag, aber das wars dann auch schon. Ansonsten haben wir eine Geschichte, in der Emmi nur darauf wartet, dass ihre große Liebe Lucas ihre Gefühle erwidert. Stattdessen eröffnet er ihr allerdings, dass er heiraten möchte. Und da Emmi seine beste Freundin ist, seit er vor Jahren ihre Nachricht gefunden hat, die sie mit einem Ballon losgeschickt hatte, muss sie natürlich seine Trauzeugin sein. Und dieses Buch hätte definitiv schon davon gewonnen, richtiger beworben zu werden. Denn das Ergebnis ist nicht schlecht. Vielleicht ein bisschen kitschig hier und da, aber mit interessanten Charakterkonstellationen und ein wenig Selbstfindung. Und ich weiß nicht, ob das halbe Jahr jetzt den großen Unterschied macht, aber obwohl recht viel passiert ist, erinnere ich mich doch an so ziemlich alles, aber zumindest das Wichtigste. Insgesamt ist es ein gutes Buch, das nur unter der falscher Darstellung leidet.
  • King of Scars - Thron aus Asche und Gold und Rule of Wolves - Thron aus Nacht und Silber von Leigh Bardugo
    King of Scars habe ich bereits einmal 2020 gelesen und ich denke, ich werde jetzt etwas genauer werden, was den Inhalt angeht, weil ich jetzt alle vorherigen Bücher kenne, auf die diese Dilogie aufbaut. Wir folgen also Nikolai, dem Zaren von Rawka (oder Ravka, Schreibweisen der Länder sind unter den Büchern auf Deutsch absolut nicht kohärent), der auf der einen Seite versucht, sein Land in den Frieden zu leiten, auch wenn Krieg an allen Grenzen lauert, und auf der anderen, das Monster in sich selbst zu bezwingen, das vom Kampf gegen den Dunklen übrig blieb. Und dann folgen wir noch Nina, die nach den Ereignissen der Krähen-Dilogie (siehe 2019) nun undercover in Fjerda arbeitet. Diese beiden Storylines haben im gesamten ersten Buch null Überschneidungen und im gesamten zweiten Buch ungefähr fünf (was sehr geschätzt ist, weil mir spontan nur zwei einfallen). Das machte das Lesen auch beim zweiten Mal noch etwas anstrengend und es ist auch vorgekommen, dass ich keine Lust auf die andere Storyline hatte (oder im zweiten Band dann einen Cliffhanger auflösen wollte) und erstmal das Kapitel aus der anderen Sicht übersprungen habe. Was auch nicht anders ist als beim letzten Mal: Die Magie ist immer noch eskaliert, in einem gemäßigteren Rahmen, wenn man die Skala aus der Grisha-Trilogie (letztes Jahr) kennt, aber dennoch.
    Rule of Wolves war ja nun neu für mich und stellt nach aktuellem Stand das Ende des Grisha-Verse dar. Und Mann wollte ich nach dem Ende weiterlesen. Gar nicht so sehr wegen des Plots, den sie am Ende noch angeteasert haben, sondern viel mehr, weil ich mehr von den Charakteren in ihren neuen Lebenslagen wissen wollten. Denn, wow, da passiert am Ende noch viel. Ich habe noch ein paar Tage über die ganzen neuen Entwicklungen nachdenken müssen, als ich mit dem Buch schon durch war. Es hat mir nicht alles gefallen, was passiert ist und ich bleibe dabei, dass Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen besser sind, aber ich habe gerade jetzt das neue Buch auch sehr genossen. Diese Dilogie landet für mich auch noch vor der Trilogie, wobei ich fast sagen würde, dass mir Rule of Wolves besser gefiel, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es an dem ganzen Buch oder nur an einzelnen Szenen lag. Aber es hat schon viele tolle Szenen. Also ist das wohl auch egal.
    (Übrigens, hi Mipha, ich hatte ganz vergessen, mich wieder zu melden^^)
  • Fortsetzung folgt ...

Obwohl ich meine Liste schon zu der Zeit, als ich sie geführt habe (also während des Lesens) an dieser Stelle getrennt habe, zeigt sich nun, dass ich tatsächlich ziemlich genau die Mitte getroffen habe. Das ist sehr schön, dann weiß ich ja schon, was mich morgen so erwarten wird. Da ich aber eben nach dem Schreiben der Liste schon meine Einleitung beendet habe, habe ich hier unten gerade gar nicht mehr wirklich etwas zu sagen. Also verabschiede ich mich einfach für heute und sage: Bis morgen! :3

Seelentau

Kommentare 7

  • GrishaVerse :33


    Bin aber deiner Meinung, dass die Krähen-Dilogie noch vor der Wolves/Scar-Dilogie liegt. Die Trilogie ist wirklich nur dsfür da, den Anfang kennenzulernen. Fand ich aber persönlich eher schwach.

    • Du hast die Trilogie auch als erstes gelesen, oder? Ich hatte ja währenddessen immer im Kopf den Vergleich mit den folgenden Büchern, was sicher nicht geholfen hat (außer dabei, dass ich nicht vorhatte, aufzuhören). Wenn ich so an die Ereignisse zurückdenke, wirkt es vom Plot gar nicht so schlimm. So richtig funktioniert hat es trotzdem nicht irgendwie ...

    • Ja die Trilogie hatte ich zuerst gelesen.

      Aber dann nachdem ich die anderen Teile gelesen habe, wirkte die Trilogie wie das schwächste Glied in dem Ganzen. ^^"

    • Ich frag mich manchmal, ob es ihr auch gut getan hätte, nicht nur aus einer Perspektive geschrieben worden zu sein. Das bringt ja bei den anderen so viele Möglichkeiten mit sich.


      Und weil du die erste bist, die ich kenne, die afaik alles gelesen hat:

    • Um ehrlich zu sein, kann ich das gar nicht so direkt festmachen. Weil die Trilogie empfand ich pro Band als kürzer als die Dilogien. Aber ich denke schon, dass es vielleicht etwas besser gemacht hätte. So viel aus der einen Perspektive von Alina zu lesen, war dann vllt zu einseitig auf die Sonnenkriegerin bezogen (ich gebe zu, bei mir ist ja die Reihe schon ein Jahr her gefühlt, haha.).

      Die Perspektive von Mal hätte mir auch gefallen, da es ja schon auch viel um ihn ging.


    • Ja, es war wirklich kürzer. Ich fand es ja ziemlich interessant, mal diesen Charakter als Perspektive zu haben, der von vielen als übermenschlich oder göttlich angesehen wurde, aber gleichzeitig war ich mir manchmal nicht sicher, ob ich Alina dabei wirklich mochte. Da hätte eine andere Perspektive das ganze vielleicht aufgelockert. (Und ja, bei mir ist das ja jetzt auch schon ziemlich lange her, da geht es uns wohl ähnlich^^)