Bonjour, mes amis, willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Zeug fressen", heute mit mir, Jacqueline, als eurer Gastgeberin.
Meine liebe Großmutter hat mich am Vorabend noch zu später Stunde kontaktiert, um mir fröhlichen Gemüts eine Einladung zum Mittagessen zukommen zu lassen. Sie verriet mir, dass sie geplant hatte, Linsen zu kochen. Selbstverständlich willigte ich ein und begab mich am heutigen Tage zur Mittagsstunde in den Südosten meiner Heimatstadt, wo das Familienanwesen seit nunmehr hundert Jahren seinen Stand hat.
Nun zum heutigen Gericht: Linsen (jap. 臨戦, Kriegsvorbereitung) sind eine Kulturpflanze, die bereits im biblischen Zeitalter sehr häufig als Nahrung Verwendung gefunden hat. Man erinnere sich an dieser Stelle an das berühmte Linsengericht, bei dem Sneaky Jake seinen Bro Esau krass abgezogen hat. In der heutigen Variation kamen braune Linsen zum Einsatz, die mit Mehlschwitze eingedickt wurden. Dazu gereicht wurden Semmelknödel (mehr dazu könnt ihr hier gerne nachlesen) und hart gekochte Eier, dazu noch gewürfelter und gebratener Speck, welcher der Grund dafür ist, dass Engin das heutige Review nicht durchführen kann.
Nun zum Geschmack: Linsen selbst besitzen einen teigigen Geschmack, der mit milder Säure untermalt wird. Find ich persönlich mega scheiße, aber lasst das bitte nicht meine Oma hören. Aufgrund des recht neutralen Geschmacks und des Kohlenhydratgehaltes eignen sie sich wunderbar als Sättigungsbeilage und versorgen den Körper dabei zusätzlich mit Kalium und Magnesium. Der Knödel wurde nicht über Dampf gegart, weshalb eine weiche, gallertartige Schicht um den festen Kern zu sehen war, nicht sehr appetitlich jedoch erträglich, da sie sich mit der Konsistenz der eingekochten Linsen vermischt. Die Eier wurden hart gekocht und wiesen sogar zwei Eigelb pro Ei auf, der Speck war geschmackvoll und sorgte für den primären Geschmack des Gerichts.
Ich wollte außerdem ein Foto machen mit meiner Kamera machen, aber ihr kennt ja alte Leute, wenn es um Technik geht. Vor allem am Esstisch und im Beisein von anderen Leuten. "Steck das Dinger wieder weg!" hieß es da nur. Das hör ich in letzter Zeit leider öfter.
Gourmet-Meinung: Insgesamt siedeln sich Linsen auf der Skala der Kulinarik bei einer 3 an, was jedoch durch den Speck, welcher geschmacksgebend war, aber in seiner Intensität von den Linsen gelindert wurde, um weitere 1.4 Punkte und weitere 0.9 Punkte durch die Doppeldotter-Eier ergänzt wird. Insgesamt aber noch 0.6 Punkte Abzug aufgrund der doch sehr befremdlichen Konsistenz der Knödel, die in der professionellen Gastronomie nichts zu suchen hat. Fazit: 4.7. Kann man essen, muss man aber nicht.