02: Entfernte Farbe

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

Viele Jahre waren vergangen, seitdem ich das letzte Mal dieses Zimmer betreten hatte. In all der Zeit wurde es zwar von meiner Familie als Lagerplatz genutzt, allerdings wirkte es, als wäre dem Raum jegliche Farbe genommen worden. Es war trist und stimmte mich traurig.

Ich kramte in einem der Kartons und war überrascht, als ich eines meiner alten Spielzeuge entdeckte. Einen kleinen Lastwagen. Und da, diese Plüschfigur von dem Schlangendrachen, den ich jeden Abend kuschelte! Ich umarmte ihn und ließ das Fahrzeug über den Boden rollen.

Mit einem Mal wurde das Zimmer immer farbenfroher und ich weinte Tränen des Glücks.


Kommentare 4

  • Es fasziniert mich, dass der Titel dieses Drabbles zwei unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Einerseits könnte man es so interpretieren, dass die Farbe, symbolisch für die Kinderspielzeuge und die damit verbundenen glücklichen Erinnerungen, "entfernt wurde", also in ein Zimmer verbannt ist, das lange nicht mehr betreten wurde und somit in Vergessenheit gerät.

    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich das Wort "entfernt" eher auf die längst vergangene Kinderzeit bezieht, und die Farbe somit nicht räumlich, sondern zeitlich in weiter Entfernung liegt. Beide Interpretationen würden zum Ende passen, wenn die Person ihre Spielzeuge wiederentdeckt.

    Eine sehr spannende Umsetzung dieses Themas! ^-^

    Danke 1
    • Freut mich, dass es gefällt! In erster Linie steht das Kindsein im Vordergrund, das man mit der Zeit leider etwas verliert, wenn immer nur der Leistungsdruck der Gesellschaft im Nacken hängt. Da ist es wirklich schön, in einem unbedarften Moment einen Teil seines Lebens wiederzufinden und zu erkennen, dass nicht alles grau sein muss.

      Danke 1
  • Das war eine sehr schöne Szene. Erinnerungen an die Kindheit können ja sehr unterschiedlich sein, aber ich denke, dass wir immer eine gewisse Verbindung zu unseren Spielsachen haben werden. Mir geht es jedenfalls so. Ich mag es, wie die Erinnerungen an früher hier dazu führen, dass für den Ich-Erzähler der Raum wieder Farbe bekommt. Denn es stimmt schon: man sieht einem Raum an ob er bewohnt wird oder nicht. Und kann man wirklich von einem bewohnten Raum sprechen, wenn dort letztendlich nur Dinge gelagert werden? Dass der Ich-Erzähler am Ende sogar zu Tränen gerührt ist, kann ich gut nachvollziehen. Je älter ich werde, desto mehr bin ich am Wasser gebaut — aber das ist in Ordnung. Gefühle sollte man sowieso nicht unterdrücken. Hat mir jedenfalls sehr gefallen und mich nostalgisch gestimmt.

    Danke 1
    • Interessant ist hier natürlich auch die Verbindung zu dem Raum, der etwas angedeutet wird. Womöglich hängen hier einfach wirklich mehr Erinnerungen dran als nur die an das Spielzeug. Freut mich auf jeden Fall, dass es dir gefallen hat!

      Danke 1