Nostalgie-Projekt #34 – Finales Innenleben-Design zur Kombination von IPS-Display und Overclock-Mod am GBC

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21.03.2024


Heute möchte ich euch das aktuell finalisierte Konzept des Innenlebens unseres GBC-Modding-Projektes vorstellen. Die Bilder sind allehand am Beispiel des türkisen Game Boy Colors (GBC), den wir für einen Freund gebaut haben, siehe Beitrag #32 in diesem Album, entstanden. Dieser wurde jetzt zuletzt durch mich intensiv getestet und übertrifft ehrlich gesagt alle Erwartungen. Nachdem jegliche Recherchen (siehe beispielsweise auch Beitrag #17 in diesem Album mit dieser Quelle) immer ergaben, dass eine Kombination von IPS-Display und einem Overclock-Mod nicht möglich sein soll, haben wir es nun dennoch geschafft, ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen, welches sehr stabil läuft - keine Grafikfehler, zuverlässiges Speichern und Starten, selbst beim Spielen von Pokémon Kristall, welches das anspruchsvollste Spiel mit dem höchsten Stromverbrauch in der GBC-Reihe darstellt.


Was uns trotz eindeutiger Recherche dazu motivierte, es zu versuchen? Naja, letztendlich haben wir keine Kombination an Bauteilen gefunden, die exakt unserer entsprochen hat, da mein Mann eben mittlerweile eigene Platinen für die Spannungsversorgung sowie die LED-Steuerung designt und fertigen lassen hat, was ich in vorherigen Beiträgen immer mal wieder angerissen hatte. Diese scheinen unter anderem ausschlaggebend für die stabile Funktion zu sein. Ich möchte hier nicht auf alle Details eingehen, weil der Text sonst viel zu lang werden würde und auch wenn ich euch zu gerne die Schaltpläne der Platinen präsentieren würde, so wollen wir natürlich nach diesem unerwarteten Erfolg irgendwo auch nicht, dass dies jedermann einfach nachbauen kann. Dennoch die wichtigsten Erkenntnisse aus den letzten Wochen:


An vielen Stellen wird immer wieder beschrieben, dass man beim Einbau eines IPS-Mods zwingend einen der drei (großen) Kondensatoren durch einen Größeren (680uF) austauschen soll. Wir stellten jedoch fest, dass dies in Kombination mit einer sowieso schon überarbeiteten Spannungsversorgung eher zu Problemen führt, sodass hier beispielsweise wieder ein Rückbau erfolgte. Des Weiteren wird von einem Großteil (sicher gut 90 %) der „Modding-Community“ (nenne ich jetzt einfach mal so) der IPS-LCD-Mod vom Hersteller "Funnyplaying" verbaut und immer wieder als der beste Mod betitelt. Auch dies können wir in keinster Weise bestätigen. Wir verwenden das Display vom Hersteller "Hispeedido". Zwischenzeitlich hatten wir aus reiner Neugierde extra ein solches Display ausprobiert, um Vergleiche zur Findung des Optimums ziehen zu können. Hier ist trotz optimierter Spannungsversorgung nicht mal eine Übertaktung auf die 1,25-fache Geschwindigkeit möglich gewesen (bestätigt diese Quelle). Zudem besitzt das Funnyplaying-Display eine minimal andere Formgebung, sodass man hier, sofern man vorgeschnittene Gehäuse dazu kaufen sollte, auch nicht jedes beliebige nehmen kann. Des Weiteren gibt es einen großen Unterschied zwischen laminierten und nicht-laminierten Displays bezüglich des Aufwands im Einbau. Bei diesem türkisen GBC verwendeten wir ein nicht-laminiertes Display, einfach weil wir bei der Bestellung nicht so darauf geachtet haben, und es war echt ein Kampf, dieses zu integrieren, ohne dass hinterher noch groß irgendwie Dreck o.Ä. hinter der Scheibe zu erkennen war. Auch die „Ränder“ sind bei laminieren Displays deutlich schöner/sauberer, insbesondere, wenn man das Gehäuse selbst zuschneiden möchte. Um nun noch auf die Bilder einzugehen:


In der Mitte befinden sich zwei große Bilder, welche jeweils das ganze Motherboard von der Vorder- (rechts) und von der Rückseite (links) mit der kompletten Leitungsführung darstellen. Auf der Vorderseite links unten sieht man grün eingerahmt die neue, selbst entwickelte Spannungsversorgungsplatine. Diese ist dicker als die ursprüngliche Platine, sodass wir zuvor mit unserem transparentem Test-Gehäuse einmal geschaut haben, ob sich alles reibungsfrei schließen lässt, was man wiederum der Bilderreihe ganz rechts entnehmen kann. Der rote Draht kompensiert dabei übrigens eine kleine Verbindung, welche im Schaltplan schlichtweg vergessen und somit bei der Fertigung nicht berücksichtigt wurde. Für die Zukunft wurde dies angepasst, aber da wir nun schon ein 10er-Set dieser Platinen vorrätig hatten, war uns eine händische Korrektur lieber als eine Neubestellung.


Auf der Rückseite links oben sieht man den 16-MHz-Schwingquarz (gelb umrahmt), auf welchen mit Hilfe eines Mini-Switches, welcher sich hinter der unteren Batterie im Batteriefach befindet, umgeschaltet werden kann, um somit 2-fache Geschwindigkeit zu erreichen. Wenn man nicht allzu dicke Finger hat, kann dieser sogar ohne Hilfsmittel verstellt werden. Er ist mit Heißkleber befestigt worden, welcher über die Zeit den teuren UV-Kleber abgelöst hat, da dies deutlich besser funktionierte. Das Kabel, welches nach rechts oben geführt wurde, steht in Kontakt mit der (hier hellblauen) Mini-LED. Diese leuchtet, wie auch bei den anderen bisher fertig gestellten GBCs, nur auf, wenn noch etwa 5 Minuten Restspielzeit verbleiben und die Akkus schwach sind. Links unter dem „Kabelsalat“ und orange eingerahmt befindet sich die Platine für diese LED-Steuerung. Das schwarze Kabel geht direkt zur Cartridge, damit diese direkt Strom bekommt - ohne Beeinflussung durch das Displays und der Versorgungsplatinen. Hier ist sozusagen eine teilweise Stromsplittung erfolgt.


Da dieser GBC demnächst abgetreten wird, werden wir für uns selber nochmal ein nahezu baugleiches Exemplar fertigen. Die Unterschiede werden nur darin liegen, dass dieser dann über ein laminiertes IPS-Display sowie eine signaldurchlässige Infrarotkappe verfügen soll, damit ich auch damit die Geheimgabe nutzen kann. :saint: